Die KW Serie

  • Schwerer Kampfpanzer KW-1


    Sowjetunion; Entwicklung ab 1938; Serienfertigung ab 1940


    Die Entwicklung des KW-1 wurde am 1. Februar 1938 begonnen, noch vor der offiziellen Genehmigung, die erst am 27. Februar erteilt wurde. Entwickelt wurde er in der Kirowsky Panzerfabrik in Leningrad. Der KW-1 war eine Parallelentwicklung des SMK. Letzterer kam über das Stadium eines Prototypes nicht hinaus, zumal der Leiter des Entwicklungsteams einen Panzer mit einem Turm favorisierte. So kam die Entwicklung des KW schnell voran, da Elemente des SMK übernommen wurden. Das erste Exemplar war bereits am 1. September 1938 zeitgleich mit dem Prototypen des SMK fertiggestellt. Die Abkürzung KW steht für Klement Woroschilow, dem russischen Verteidigungsminister in dieser Zeit. Das Stützrollenlaufwerk bestand aus fünf großen Lauf- und drei Stützrollen je Seite. Den Antrieb übernhm ein im Heck eingebauter 12 Zylinder Diesel W-2KW. Die Wanne besaß eine Panzerung zwischen 40mm (Wannendecke) und 110mm (Fahrerfront).


    Der Turm hatte eine Panzerung zwischen 40mm (Turmdach) und 90mm (Kanonenblende). Er war im ersten Drittel, mittig auf der Wanne, montiert. Beim KW-1A "Modell 1939" wurde als Hauptwaffe eine 76,2mm Kanone L-11 L/30,5 eingebaut. Sie hatte einen Munitionsvorrat von 110 Granaten. Koaxial zu ihr war ein 7,62mm MG eingebaut. Ein weiteres 7,62mm MG wurde im Turmheck montiert. Die Bewaffnung vervollständigte ein weiteres 7,62mm MG, welches in der linken Wannenfront eingebaut war. Für alle drei MGs standen 3024 Patronen zur Verfügung. Beim KW-1B "Modell 1940" wurde die neu 76,2mm Kanone F-34 L/41,2 und der verbesserte W-2K Dieselmotor eingebaut. Der KW-1C "Modell 1941" erhielt einen neuen Gussstahlturm, der die 76,2mm Kanone SIS-5 aufnahm. Mit aufgenieteter Panzerung am Turm, die die Panzerstärke auf 110mm anhob, wurde der KW-1e (e= ekranamy - mit Panzerung) versehen. Die sowjetische Führung empfand 1942 einen Mangel an einem so genanten "Allzweckpanzer", einem "Mittelding" zwischen T-34 und KW-1. Als Reaktion darauf wurde der KW-1 überarbeitet, fünf Tonnen leichter und mit zahlreichen Verbesserungen, als KW-1s (s = skorostnoy - schnell) in Dienst gestellt.


    Der KW-1 war ein durchaus fortschrittlicher Panzer, er war den deutschen Panzern dieser Zeit in vieler Hinsicht weit überlegen (bis 1942 konnte er alles vernichten, was die Deutschen ins Feld schickten). Nur die 88mm Flak konnte ihm gefährlich werden. Wenn möglich umgingen die deutschen Kolonnen sogar schon einen einzigen KW-1 um nicht schwer dezimiert zu werden. Mit Auftauchen der "Panther" und "Tiger" verlor er jedoch seinen Schrecken und wurde überarbeitet. Heraus kamen der KW-85 und die IS-Serie.


    Technische Daten


    Besatzung: 5
    Gefechtsgewicht: 47,5to (KW-1e); 42,5to (KW-1s)
    Bodendruck: 0,84kg/cm²
    Länge, BK vorn: 7,10m
    Breite: 3,30m
    Höhe: 2,70m
    Bodenfreiheit: 0,45m
    Höchstgeschwindigkeit: 35km/h
    Fahrbereich: 250km
    Triebwerk: 12 Zylinder Diesel W-2K mit 600PS
    Bewaffnung: 1 Zugrohr-BK 76,2mm; 1 KoaxMG 7,62mm; 1 TurmheckMG 7,62mm; 1 BugMG 7,62mm

    Dateien

    • KW-1.jpg

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    • KW-1e.jpg

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    • KW-1s.jpg

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    Wer früher stirbt, ist länger tot {grusssignatur}

  • Schwerer Kampfpanzer KW-2


    Sowjetunion; Entwicklung ab 1940; Serienfertigung ab 1940


    Während der Tests der KW-1 in Finnland wurde der Einbau einer 152mm Kanone in einem Turm auf diesem Fahrgestell ins Auge gefasst, um auch Bunker und Festungen angreifen zu können. In zwei Wochen wurde der riesige Turm geplant, der diese große Kanone aufnehmen sollte. Der Panzer sollte ein Unterstützungsfahrzeug für den KW-1 werden. Gebaut auf der Wanne des KW-1 erhielt er eine 152mm Kanonenhaubitze M10 1938/1940 in einem gewaltigen Turm. DEie Panzerung betrug bei der Wanne zwischen 40mm (Wannendach) und 75mm (Fahrerfront) und beim Turm 40mm (Turmdach) und 110mm (Kanonenblende). Nach einigen Tests wurde er 1940 er als "KW-1 mit großem Turm" zur Serienproduktion freigegeben. 1941 wurde die Bezeichnung in KW-2 geändert. Die Kanone des KW-2 verschoss 52kg schwere Projektile, ausschließlich Sprenggeschosse. 36 Granaten standen der Kanone als Munitionsvorrat zur Verfügung.


    Der KW-2 war durchaus schlagkräftig, allerdings bot sein riesiger (gut gepanzerter) Turm mit den waagerechten Seitenein Ziel, dem deutsche Richtschützen nur selten widerstehen konnten. Eigentlich sollte der KW-2 auch nur Infanterie bekämpfen. Stark gepanzert, konnte er jedoch einer Unmenge Volltreffer widerstehen und durfte so die Kraft seiner Haubitze auch gegen Panzer ausspielen. So wurde beim Vormarsch der deutschen Truppen zu Beginn des Krieges mit Russland ein ganzer deutscher Konvoi nur dadursch aufgehalten, dass ein KW-2 vor ihnen die Straße blockierte und einen Panzer nach dem anderen zusammenschoss. Er wurde von den Deutschen nur "52-Tonner" genannt. Vom KW-2 wurden viel weniger Panzer hergestellt (330) als vom KW-1 und als schließlich die KW-2 Fabriken von den Deutschen überrannt wurden, wurde die Produktion eingestellt. Er war sehr reparaturanfällig und hatte einen großen Treibstoffverbrauch. In Folge dieser Probleme gingen die meisten KW-2 durch technische Defekte oder Treibstoffmangel verloren oder fuhren sich im ungünstigen Gelände fest und wurden aufgegeben. Der Turm ließ sich zudem nur auf ebenem Grund drehen. 1942 wurde er auch aus den Frontverbänden entfernt.


    Technische Daten


    Besatzung: 6
    Gefechtsgewicht: 52to
    Bodendruck: 0,92kg/cm²
    Länge, BK vorn: 7,00m
    Breite: 3,30m
    Höhe: 3,30m
    Bodenfreiheit: 0,45m
    Höchstgeschwindigkeit: 26km/h
    Fahrbereich: 134km
    Triebwerk: 12 Zylinder Diesel W-2K mit 600PS
    Bewaffnung: 1 Kanonenhaubitze 152mm; 1 TurmheckMG 7,62mm; 1 BugMG 7,62mm

    Dateien

    • KW-2.jpg

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    • KW-2.1.jpg

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    Wer früher stirbt, ist länger tot {grusssignatur}

  • Schwerer Kampfpanzer KW-85


    Sowjetunion; Entwicklung ab 1943; Serienfertigung ab 1943


    Versuche, die 85-mm-Kanone in einen Kampfpanzer einzubauen fanden bereits 1939 statt. Jedoch wurde aufgrund der Kosten von der Entwicklung eines speziellen Kampfpanzers abgesehen. Mit Auftauchen der neuen deutschen Tiger und Panther wurde diese Entwicklung 1943 von den Sowjets wieder aufgegriffen. Die größten Probleme machte die Konstruktion einer geeigneten Kanone. Alle geeigneten Vorschläge sahen eine Mündungsbremse vor, die von der sowjetischen Führung nicht akzeptiert wurde, da sie die Leistung der Kanone verminderte. Erst mit dem Erscheinen der D-5T konnte an die Konstruktion eines entsprechenden Panzers gegangen werden. Hier jedoch war die Zeit inzwischen zu knapp, die Front verlangte schnellstmöglich nach stärkeren Waffen.


    Der Panzer basiert auf der Wanne des KW-1s. Das Fahrwerk wurde als Stützrollenlaufwerk ausgelegt und besaß sechs Lauf- und drei Stützrollen je Seite. Angetrieben wurde der Panzer von einem im Heck montierten 12 Zylinder Diesel W-2K. Die Panzerung der Wanne betrug zwischen 35mm (Wannendach) und 75mm (Wannenfront). Im Gegensatz zum KW-1s wurde der Drehkranz erweitert um den neuen Turm aufnehmen zu können. Er ist eine überarbeitete Vesrion des KW-1s Turmes, jedoch sind seine Seiten nicht verschweißt sondern gegossen und er war etwas größer. Die Panzerung betrug zwischen 40mm (Turmdach) und 100mm (Seiten und Kanonenblende). Als Hauptwaffe wurde die 85mm Kanone D-5T L/52 eingebaut. Der Munitionsvorrat betrug 71 Granaten.


    Koaxial zur Kanone war ein 7,62mm MG eingebaut. Zusätzlich war auch ein 7,62mm TurmheckMG vorhanden. Die Bewaffnung rundete ein 7,62mm BugMG ab. Für alle drei MGs standen insgesamt 3276 Schuss zur Verfügung. Nachdem im Herbst 1943 die Serienfertigung begonnen hatte, wurde der KW-85 zu einem respektablen Gegner für die neuen deutschen Panzer "Panther" und "Tiger". Große Probleme bei der Serienproduktion der D-5T verhinderten eine Massenproduktion des KW-85. Daher wurden nur verhältnismäßig wenige Panzer hergestellt, etwa 130, und die Produktion endete schon Ende 1943.


    Technische Daten


    Besatzung: 4
    Gefechtsgewicht: 46to
    Bodendruck: 0,79kg/cm²
    Länge, BK vorn: 8,49m
    Breite: 3,30m
    Höhe: 2,80m
    Bodenfreiheit: 0,45m
    Höchstgeschwindigkeit: 35km/h
    Fahrbereich: 285km
    Triebwerk: 12 Zylinder Diesel W-2K mit 600PS
    Bewaffnung: 1 Zugrohr-BK 85mm; 1 KoaxMG 7,62mm; 1 TurmheckMG 7,62mm; 1 BugMG 7,62mm

    Dateien

    • KW-85.jpg

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    • KW-85.1.jpg

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    • KW-85.2.jpg

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  • Jagdpanzer SU-152


    Sowjetunion; Entwickliung ab 1942; Serienfertigung 1943


    Der Tiger schockte die russischen Streitkräfte so, wie der T-34 die deutschen Streitkräfte geschockt hatte. Sofort mußte ein Fahrzeug konstruiert werden, dass genügend Feuerkraft besaß, um dem Tiger Einhalt zu gebieten. So wurde auf dem Fahrgestell des KW-1 der SU-152 entwickelt. Das Projekt trug am Anfang die Bezeichung "KW-14" und unter der Bezeichnung "Objekt 236" begann am 31. Dezember 1942 die Arbeiten am ersten Prototypen. Am 25. Januar 1943 begannen die Tests. Technisch gesehen basiert der SU-152 auf der Wanne des KW-1s. Er besß ein Stützrollenlaufwerk, welches je Seite aus sechs Lauf- und drei Stützrollen bestand. Als Antrieb diente ihm ein im Heck eingebauter 12 Zylinder Dieselmotor W-2K. Die Wanne hatte eine Panzerung zwischen 30mm (Wannendach) und 75mm (Fahrerfront). Im vorderen Bereich der Wanne wurde ein Kastenaufbau montiert. Er hatte allseits abgeschrägte Seiten und eine Panzerung zwischen 30mm (Dach) und 75mm (Front).


    Als Hauptwaffe wurde eine 152,4mm Haubitze ML-20 L/29 eingebaut. Der Munitionsbestand betrug 20 Granaten, die in Geschoss und Treibladung getrennt waren. Das 44kg schwere Geschoss konnte einem "Tiger" buchstäblich den Turm von der Wanne reißen. Eine Sekundärbewaffnung fehlt. Jedoch wurde später bei einigen Fahrzeugen ein 12,7mm DShK MG zur Flugabwehr installiert. Am 14. Februar 1943 wurde der "KW-14" vom staatlichen Militärausschuss zur Serienproduktion freigegeben und die Bezeichnung in SU-152 geändert. Bis zur Umstellung der Produktion auf den ISU-152 im Dezember 1943 wurden 704 SU-152 gebaut. Er war das letzte Serienmodell der KW-Serie.


    Technische Daten


    Besatzung: 5
    Gefechtsgewicht: 45,5to
    Bodendruck: 0,78kg/cm²
    Länge, BK vorn: 8,95m
    Breite: 3,30m
    Höhe: 2,50m
    Bodenfreiheit: 0,45m
    Höchstgeschwindigkeit: 43km/h
    Fahrbereich: 330km
    Triebwerk: 12 Zylinder Diesel W-2K mit 600PS
    Bewaffnung: 1 Kanonenhaubitze 152,4mm; später 1 FlaMG 12,7mm

    Dateien

    • SU-152.jpg

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    • SU-152.1.jpg

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    Wer früher stirbt, ist länger tot {grusssignatur}