Schwerer Kampfpanzer Leopard 2A5DK
Deutschland; Entwicklung ab 1998; Serienfertigung ab 2003
Eingesetzt in Dänemark
Der dänische Leopard 2A5DK baut auf der Mannheimer Konfiguration (Leopard 2A5) auf, weist aber darüber hinaus weitere zusätzliche Merkmale auf. Zur Verbesserung des Schutzes der Besatzung wurden die Fahrerfront und der Wannenbug mit zusätzlichen Panzerungselementen und Komponenten versehen. Die Baugruppe besteht aus einem vor die vordere Panzerwanne vorgesetzten Panzerungsmodul, sowie einigen auf der gesamten vorderen Oberwanne aufgeschraubten Panzerungsplatten. In diesem Zuge entfielen alle Halterungen für Schneegreifer. Diese wurden an das Turmheck verlagert. Zur Aufnahme des zusätzlichen Gewichtes wurden im vorderen Bereich neue Drehstäbe eingesetzt, um ein taktisches Fahrverhalten in schwerem Gelände weiterhin zu ermöglichen. Das Fahrwerk besteht aus sieben Lauf- und vier Stützrollen. Vorne das Leitrad und hinten der Antriebskranz.
Im rechten Wannenheck befindet sich über dem Fahrwerk ein Hilfsmotor (APU). Die Hauptbewaffnung des Leopard 2A5DK ist die Rheinmetall L/44 120mm Glattrohrkanone. Eine Umrüstung auf die neue Rheinmetall L/55 Kanone ist zurzeit nicht vorgesehen, die notwendigen technischen Vorbereitungen sind allerdings bereits durchgeführt. Verschossen werden KE (APFSDS) und MZ (HEAT-MP) Munition. Der Munitionsbestand beträgt 42 Granaten. Ein 7,62mm koaxiales Blenden MG ist in die Kanonenblende eingerüstet. Die Verwendung eines Fla MG auf einer Lafette der Ladeschützenluke ist beim Leopard 2A5DK nicht vorgesehen. Stattdessen wird ein zweites Blenden MG mitgeführt. Dieses MG kann von der Besatzung mittels ebenfalls mitgeführtem Zweibein im abgesessenen Kampf verwendet werden. Auf dem vorderen Turmdach, rechts neben dem Hilfszielfernrohr, ist der Schießscheinwerfer der Marke „SetBeam“ aus israelischer Produktion montiert. Dieser Zielscheinwerfer verfügt über eine 800 LUX Weißlicht-Lichtquelle und hat bei optimalen Wetterbedingungen eine Reichweite von etwa 1500m.
Über ein Bediengerät am Platz rechts des Kommandanten kann „narrow“ für einen stark gebündelten Lichtstrahl bzw. „wide“ für einen streuenden Lichtstrahl vorgewählt werden. Der Schießscheinwerfer dient weniger dem Schießen bei Nacht. Vielmehr soll er im Kriseneinsatz einem potentiellen Angreifer zeigen, dass dieser sich, wenn angestrahlt, im Wirkungsbereich der Waffenanlage befindet. Zur Selbstverteidigung ist der Leopard 2A5DK mit einem Mehrfachwerfersystem neuerer Entwicklung ausgestattet. Diese Werfer, entwickelt von KMW, können Granaten der Kaliber 76mm und 77mm verschießen. Während die ersten vier Werfertöpfe im Winkel 0° zur Kanone nach vorn gerichtet sind, sind die letzten zwei Werfertöpfe der oberen Reihe sowie die Werfertöpfe der unteren Reihe im Winkel zwischen 5° und 45° zur Kanone angeordnet und können somit einen Fächer verschießen.
Als Munition können Nebel-, Knall/Blitz-, Gummi- und Sprenggranaten. Am Turmheck rechts in einem massiven Gehäuse ist das Aggregat der Klimaanlage untergebracht. Die Richtschützenoptik EMES 15 wurde mit einem augenfreundlichen Ramanshifted-Laser ausgestattet. Der elektrische Antrieb der Kommandantenoptik PERI R17A2 wurde gegenüber der ursprünglichen Version verstärkt, damit das zusätzliche Gewicht, entstanden durch die Einrüstung des Thermal Imaging System (TIM), besser kompensiert werden kann.
Technische Daten
Besatzung: 4
Gefechtsgewicht: 62to
Bodendruck: 0,94kg/cm²
Länge, BK vorn: 9,67m
Breite (mit Panzerschürzen): 3,76m
Höhe (ohne FlaMG): 3,03m
Bodenfreiheit: 0,49m
Höchstgeschwindigkeit: 72km/h
Fahrbereich: 450km
Triebwerk: 12 Zylinder Diesel MTU MB873Ka501 mit 1500PS
Bewaffnung: 1 Glattrohr- BK 120mm; 1 KaoxMG 7,62mm; 1 abmontierbares KoaxMG 7,62mm