Leopard 1

  • Mittelschwerer Kampfpanzer Leopard 1


    Deutschland; Entwicklung ab 1957; Serienfertigung ab 1965


    Eingesetzt in Australien, Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Kanada, Niederlande, Norwegen, Türkei


    Den Startschuss für die Entwicklung eines mittleren Kampfpanzers gab im Juni 1957 das deutsch/französische Militärabkommen über eine gemeinsame Panzerentwicklung. Im September 1958 trat noch Italien bei. Die Franzosen indes schieden aufgrund einer Änderung ihrer Verteidigungspolitik 1963 wieder aus. Der Entwicklungsauftrag wurde an drei Firmengruppen vergeben. Die Arbeitsgruppe 1 mit Dr. Ing. F. Porsche KG, Atlas MaK, Luther Werke und Jung-Jungenthal gewann die Ausschreibung. Ab 1960 wurden die ersten Prototypen getestet und eine Vorserie von 50 Fahrzeugen, die sogenannte 0-Serie, gebaut. Am 09. September 1965 rollten die ersten Serienfahrzeuge vom Montageband des Generalunternehmers Krauss-Maffei AG. Diese lieferte von der Grundversion schließlich bis Februar 1970 insgesamt 1845 Leopard in 4 Baulosen aus.


    Der Leopard besitzt eine geschweißte Wanne, die durch eine Mehrschichtpanzerung dem Panzer eine gute Überlebensfähigkeit auf dem Gefechtsfeld verleiht. Angetrieben wird der Panzer von einem 10 Zylinder Vielstoffdieselmotor MTU MB838 CaM500 der mit einem Schalt- und Lenkgetriebe ZF4HP250 gekoppelt ist. Bewaffnet ist der Leopard 1 mit einer von Royal Ordnance hergestellten 105mm Zugrohrkanone L7, einem koaxial dazu montierten 7,62mm MG und einem 7,62mm FlaMG. Die Hauptwaffe kann APFSDS, HEAT und HE-FRAG Granaten verschießen, von denen sich insgesamt 55 an Bord des Panzers befanden.


    Der Richtschütze misst mit einem Raumbildmesser TEM2A und der Kommandant zielt mit einem TRP2A. Den Nachtkampf erlauben IR-Fahrsicht- und Zielgeräte sowie ein auf der Kanone montierter IR-/Weißlichtscheinwerfer. Dem Panzer fehlte jedoch eine Waffenstabilisierungsanlage. Daher wurde ab 1972 begonnen den Leopard 1 mit einer Waffenstabilisierung, einer Wärmeschutzhülle für die Kanone und neuer Laufwerkskomponenten nachzurüsten. Diese Fahrzeuge erhielten die neue Bezeichnung Leopard 1A1. Fahrzeuge die die Bezeichnung Leopard 1A1A1 tragen, sind mit einer Zusatzpanzerung an Turmseiten und -dach ausgerüstet. Der Leopard 1A1A2 ist ein Leopard 1A1A1 mit nachgerüstetem Restlichtverstärker als Sicht- und Zielmittel für Kommandanten und Richtschützen.


    232 Panzer des 5 Bauloses werden als Leopard 1A2 bezeichnet. Sie besaßen gegenüber dem Leopard 1A1A2 eine stärkere Turmpanzerung und verbesserte Luftfilter. Weitere 110 Panzer des selben Bauloses werden als Leopard 1A3 bezeichnet. Diese Panzer erhielten geschweißte Türme in Schottbauweise. Der australische Leopard AS1 besitzt den A3 Turm mit einem computergesteuerten Feuerleitsystem mit integriertem Laserentfernungsmesser von SABCA. Die an die Niederlande ausgelieferten Panzer wurden dort auf den Stand des Leopard 1A1A1 umgerüstet und als Leopard 1-V bezeichnet.


    Technische Daten


    Besatzung: 4
    Gefechtgewicht: 40to (1); 41,5to (1A1/1A1A1/1A1A2); 42,4to (1A2/1A3)
    Bodendruck: 0,86kg/cm²
    Länge, BK vorn: 9,54m
    Breite (mit Panzerschürzen): 3,25m (1); 3,37m (1A1 bis 1A3)
    Höhe (ohne FlaMG): 2,61m (1); 2,74m (1A1 bis 1A3)
    Bodenfreiheit: 0,44m
    Höchstgeschwindigkeit: 65km/h
    Fahrbereich: 600km
    Triebwerk: 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS
    Bewaffnung: 1 Zugrohr-BK 105mm; 1 KoaxMG 7,62mm; 1 FlaMG 7,62mm

    Dateien

    • Leopard 1A3.jpg

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    • Leopard 1A1.jpg

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    • Leopard 1A2.jpg

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    Wer früher stirbt, ist länger tot {grusssignatur}

  • Mittelschwerer Kampfpanzer Leopard 1A4/A5


    Deutschland; Entwicklung ab 1972; Serienfertigung ab 1974


    Eingesetzt in Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Kanada, Norwegen, Türkei


    Als letztes produktionsmodell des Leopard 1wurden von August 1974 bis März 1976 in einem 6 Baulos insgesamt 250 Panzer hergestellt. Diese Fahrzeuge tragen die Bezeichnung Leopard 1A4. Sie besitzen wie die Leopard 1A3 geschweißte Panzertürme in Schottbauweise. Ausgerüstet sind die Panzer mit dem EMES12A3. 150 dieser Panzer gingen als Militärhilfe an die Türkei und wurden auf den Stand der dortigen Leopard 1A3 gebracht. Anfang der 80er Jahre erprobte die Bundeswehr im Leopard 1 eine Anzahl von rechnergestützter Feuerleitsysteme als möglichen Nachrüstsatz.


    Ausgewählt wurde das Entfernungsmessgerät 18 (EMES18) mit einem Turm-Rundblick-Pankrat (TRP-5A), welches mit einem passiven Wärmebildzielgerät und einem Laserentfernungsmesser als Primäroptik für den Richtschützen ausgerüstet ist. dem Kommandanten stehen auch weiterhin nur Winkelspiegel zum Führen des Panzers zur Verfügung. Ab 1986 erfolgte die Nachrüstung. Erneut zog man die ersten Baulose des Leopard 1 (1A1A1 und 1A1A2, Baulose 1 bis 4) heran. Bis 1992 wurden 1300 Leopard umgebaut und erhielten die Bezeichnung Leopard 1A5. Entfallen war der Raumbildmesser. Dieser waffenseitige Umbau war indessen nur die halbe Lösung. Um die Überlebensfähigkeit des Panzers auf dem Gefechtsfeld zu verbessern war zusätzlicher ballistischer Schutz durch Zusatzpanzerung und Schutzsysteme wie eine Explosionsunterdrückungsanlage im Kampfraum notwendig. Alle 1300 Leopaed 1A5 wurden derart nachgerüstet.


    Griechenland erhielt von Deutschland 75 Leopard 1A5. Kanada rüstete 114 Leopard C1 durch Lieferung von deutschen 1A5 Türmen auf den Rüststand Leopard C2 um. In Norwegen wurden 111 Leopard 1 auf den Stand der deutschen Leopard 1A5 nachgerüstet und erhielten die Bezeichnung Leopard 1A5NO. Dänemark rüstete 230 Leopard 1A3 auf den Stand A5 um. Sie behielten jedoch ihren geschweißten Turm. In Belgien wurden 132 Leopard 1 mit einem Feuerleitsystem mit Wärmezielgerät von SABCA ausgerüstet. Die Panzer tragen die Bezeichnung Leopard 1A5BE.


    Bewaffnet sind die Panzer mit einer 105mm Zugrohrkanone L7A3 von Royal Ordnance, welche APFSDS, HEAT und HE-FRAG Granaten verschießt. Insgesamt befinden sich 55 Granaten an Bord. Koaxial zur Kanone ist ein 7,62mm MG montiert. Ein weiteres 7,62mm MG ist als Fla waffe auf dem Turm montiert. Nach der Streitkräftereform in Deutschland befinden sich seit 2004 keine Leopard 1A5 bei der Panzertruppe mehr im Dienst.


    Technische Daten


    Besatzung: 4
    Gefechtgewicht: 42,8to
    Bodendruck: 0,88kg/cm²
    Länge, BK vorn: 9,54m
    Breite (mit Panzerschürzen): 3,37m
    Höhe (ohne FlaMG): 2,76m
    Bodenfreiheit: 0,44m
    Höchstgeschwindigkeit: 65km/h
    Fahrbereich: 450km
    Triebwerk: 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS
    Bewaffnung: 1 Zugrohr-BK 105mm; 1 KoaxMG 7,62mm; 1 FlaMG 7,62mm

  • Pionierpanzer 1


    Deutschland; Entwicklung ab 1966; Serienfertigung ab 1968


    Eingesetzt in Belgien, Chile, Deutschland, Italien, Niederlande


    Der Pionierpanzer 1 ist das dritte Fahrzeug der Panzerfamilie "Leopard" und stellt eine direkt vom Bergepanzer 2 (Standart) abgeleitete Entwicklung dar. Beide Fahrzeuge sind praktisch identisch mit nur einigen wenigen Unterschieden, die den Bedürfnissen der Pioniertruppe Rechnung tragen. Eine entsprechende militärische Forderung war bereits 1966 aufgestellt worden. Basierend auf einem Entwurf der Dr. Ing. P. Porsche KG war die erste Wanne von der Firma Jung Jungenthal GmbH 1967 fertig gestellt worden. Nach der bewährten Vorgehensweise beim Bergepanzer 2 übernahm die Maschinenbau GmbH Kiel (MaK) die Rolle des Generalunternehmers und zeichnete sich verantwortlich für die Gesamtdurchführung des Projektes Pionierpanzer. Die Produktion begann 1968 bei Atlas MaK und endete 1969 mit der Auslieferung von insgesamt 36 Fahrzeugen an das deutsche Heer.


    Zu den Hauptaufgaben des Pionierpanzer 1 gehören wie beim Bergepanzer 2 die Bergung von ausgefallenen, liegen gebliebenen oder stecken gebliebenen Schadfahrzeugen, die auch ein erheblich höheres Gewicht als der Pionierpanzer selbst haben können. Zusätzliche Aufgaben beinhalten das Überwinden und Anlegen von Hindernissen sowie das Herstellen von gedeckten Stellungen oder Schützenlöchern. Dabei wurde besonderer Wert auf die Erhöhung der Räumleistung und den Einsatz eines Erdbohrgerätes gelegt. Der Pionierpanzer 1 beruht auf der Wanne und dem Fahrgestell mit Motor, Getriebe und Laufwerk des Kampfpanzers Leopard 1 in Verbindung mit einem geschweißten kastenförmigen Aufbau mit einer Aussparung rechts für den Kranausleger. Alle vier Besatzungsmitglieder (Kommandant, Fahrer und zwei Panzerpioniere) verfügen über eigene Sitzplätze im geräumigen Bedienungsraum innerhalb des vorderen linken Teil der Wanne.


    Das Drehstabgefederte Stützrollenlaufwerk mit dem Antriebsrad hinten und dem Leitrad vorne, sieben Lauf- und vier Stützrollen je Seite, wird durch Hydraulikschwingungsdämpfer für die erste, dritt, sechste und siebte Laufrolle unterstützt. Die haupteinrichtungen des Pionierpanzer1 bestehen aus den Antriebsaggregaten, der in der Mitte des Fahrzeuges untergebrachte Zugwinde, einer Hubwinde, einem Drehkran mit Schwenkwerk und einer Leistungsgesteigerten Räumschaufelanlage mit vergrößertem Räumschild. Das Räumschild dient zum Errichten und Beseitigen von Hindernissen und Sperren, zum Planieren und zum Schaffen von Deckungsgräben. Zum Bohren von Erdlöchern kann am Ende des Kranauslegers ein Erdbohrgerät montiert werden. Der Drehkran hat eine Tragkraft von 20 Tonnen und läst sich um 270° schwenken. Die Zugkraft der an der Wannenfront montierten Hauptwinde mit ihrem 90m langen und 33mm starken Stahlseil beträgt 345kN im Einfachzug, kann aber mit Hilfe einer Umlenkrollebis auf 690kN erhöht werden.


    Angetrieben wird der Pionierpanzer 1 von einem 10 Zylinder Dieselmotor MTU MB838 CaM500 welcher mit einem Schalt- und Lenkgetriebe ZF4HP250 mit vier Vorwärts- und zwei Rückwärtsgängen gekoppelt ist. Als Bewaffnung dienen zwei 7,62mm MG3, eines als BugMG und eines zur Fliegerabwehr oben auf der Kommandantenkuppel. Mit den an der linken Seite des Panzerkasten montierten sechs Nebelwurfbecher kann auch eine Nebelwand zum Selbstschutz gelegt werden.


    Technische Daten


    Besatzung: 4
    Gefechtgewicht: 40,8to
    Bodendruck: 0,86kg/cm²
    Länge: 7,98m
    Breite (mit Panzerschürzen): 3,25m
    Höhe (ohne FlaMG): 2,70m
    Bodenfreiheit: 0,44m
    Höchstgeschwindigkeit: 62km/h
    Fahrbereich: 650km
    Triebwerk: 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS
    Bewaffnung: 1 BugMG 7,62mm; 1 FlaMG 7,62mm

  • Flugabwehrpanzer "Gepard"


    Deutschland; Entwicklung ab 1965; Serienfertigung ab 1976


    Eingesetzt in Belgien, Deutschland, Niederlande, Rumänien


    Um den veralteten amerikanischen Flakpanzer M42 durch ein modernes Waffensystem zu ersetzen, begannen 1965 in Deutschland entsprechende Entwicklungsarbeiten. Zwei Konzepte standen im Wettbewerb: von Rheinmetall das Waffensystem Matador und das schweizerische Projekt von Oerlikon-Contraves (Bührle Konzern). Im Sommer 1970 entschied sich das Bundesverteidigungsministerium für das Waffensystem aus der Schweiz, das unter dem Namen "Gepard" eingeführt werden sollte. Nach den ersten zwölf Vorserienfahrzeugen "Gepard B", die 1974/75 noch aus der Schweiz kamen, begann bei Krauss-Maffei 1976 die Serienproduktion. Bis Oktober 1980 hatte die Bundeswehr 420 "Gepard B2" übernommen.


    Der gepard besteht aus dem Fahrgestell des Leopard 1mit einem Panzerturm, der an den Seiten je eine 35mm Maschinenkanone Oerlikon KDAL R04 L/90 trägt. An der Turmhinterseite wird ein Radarantenne hochgeklappt, die als Rundsuchradar feindliche Flugzeuge auf eine Distanz von 15km erfassen kann. Wird ein zu bekämpfendes Flugziel durch die integrierte Freund-Feind Kennung (IFF) identifiziert, so schaltet sich automatisch das Zielfolgeradar auf, das an der Vorderseite des Turms installiert ist. Die mit allen notwendigen Schussdaten versehene Feuerleitanlage eröffnet dan automatisch sechs Sekunden nach Zielerfassung das Feuer auf ca. 3500m Entfernung. Dabei werden die aktuellen daten wie Temperatur, Wind, Mündungsgeschwindigkeit, Eigenbewegung des Fahrzeuges usw. laufend erfasst und ausgewertet. Sollte die Feuerleitanlage ausfallen, so steht ein unabhängiger Rechner zur Verfügung oder die Feuerleitung erfolgt mit optischen Richtmittel.


    Der "Gepard" wird von der Heeres FlaTruppe zur Bekämpfung von Flugzielen im unteren und mittleren Höhenbereich in der vorderen Kampfzone eingesetzt. Ab 1988 wurden 206 Panzer mit Laserentfernungsmesser nachgerüstet und als "Gepard B2L" bezeichnet. In der Zeit von 1997 bis 2000 wurden bei 140 Fahrzeugen Maßnahmen zur Nutzungsdauerverlängerung durchgeführt. Bei den als "Gepard 1A2" bezeichneten Panzern wurde ein neuer Digitalrechner eingebaut und die Turmbaugruppen erhielten eine Kühlanlage. Derzeit können vier Munitionsarten von Spreng-, Brand- und Panzerbrechenden Geschossen verschossen werden.


    Der Gepard ist auch beim belgischen Heer mit 55 Einheiten eingeführt und gleichen der deutschen Ausführung. In den Niederlanden laufen 95 Flakpanzer unter der Bezeichnung "Gepard PRTL" ("Gepard CWI"), die sich in der Form der Radarantennen von den deutschen Gepard leicht unterscheiden lassen.


    Technische Daten


    Besatzung: 3
    Gefechtgewicht: 47,5to
    Bodendruck: 0,90kg/cm²
    Länge, BK vorn: 7,68m
    Breite (mit Panzerschürzen): 3,37m
    Höhe: 3,29m; 4,22m (ausgefahrenes Suchradar)
    Bodenfreiheit: 0,44m
    Höchstgeschwindigkeit: 65km/h
    Fahrbereich: 530km
    Triebwerk: 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS
    Bewaffnung: 2 Maschinenkanonen 35mm

    Dateien

    • Gepard 1A2.jpg

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    • Gepard B2L.jpg

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    • Gepard CW1.jpg

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    Wer früher stirbt, ist länger tot {grusssignatur}

  • Pionierpanzer 2 "Dachs"


    Deutschland; Entwicklung ab 1981; Serienfertigung ab 1989


    Eingesetzt in Deutschland, Kanada


    Die Maschinenbau GmbH Kiel (MaK) entsprach mit der Fertigung von drei Prototypen eines neuen Pionierpanzers einer militärischen Forderung des deutschen Heeres nach einem kostengünstigen Pionierpanzer, der die Erfahrungen des GPM-Projektes berücksichtigte. Aufgrund der vorhandenen Fahrzeuge und den begrenzten erforderlichen Änderungen nahm die Entwicklung nur den Zeitraum von 1981 bis 1984 in Anspruch. Insgesamt wurden alle 36 Pionierpanzer 1 und 104 Bergepanzer 2 (Standard) zum Pionierpanzer 2 "Dachs" umgebaut. Während die Firma Jung Jungenthal GmbH für die Modifizierung der Wanne verantwortlich zeigte, übernahmen die Eisenwerke Kaiserlautern (EWK) die Lieferung der Baggeranlage und des Schwenkwerkes und die Firma Wieger Maschinenbau die Komponenten des Teleskoparmes.


    Sowohl der Teleskoparm als auch der Tieflöffel zeigen Starke Ähnlichkeiten zur Auslegung des PT1 der GPM. Der Pionierpanzer 2 beruht auf der Wanne und dem Fahrgestell mit Motor, Getriebe und Laufwerk des Kampfpanzers Leopard 1 in Verbindung mit einem geschweißten kastenförmigen Aufbau mit einem Schwenkwerk für den Teleskopbaggerausleger vorne rechts, der nach der Benutzung oder auf dem Marsch nach hinten abgesenktund verzurrt wird. das Stützrollenlaufwerk besteht je Seite aus sieben Lauf- und vier Stützrollen. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem 10 Zylinder Dieselmotor MTU MB838 CaM500, der mit einem Schalt- und Lenkgetriebe ZF4HP250 mit vier Vorwärts- und zwei Rückwärtsgängen gekoppelt ist.


    Alle drei Besatzungsmitglieder (Fahrer, Kommandant und Panzerpionier) verfügen über eigene Sitzplätze im Bedinungsraum innerhalb des vorderen linken Teil der Wanne. Zugang zum Fahrzeug erfolgt über zwei einzelne Dachluken oder der Einstiegsluke in der linken Seitenwand des Bedienerraumes. Zum Eigenschutz verfügt der Panzer über ein einzelnes 7,62mm MG3 auf einer Drehringlafette über der Kommandantenkuppel, während das BugMG weggefallen ist und durch eine verschweißte Kugelblende ersetzt wurde. Zu den Hauptaufgaben des PiPz 2A1 "Dachs" gehören Räumen auch unter Wasser, Reißen, Baggern, der hebzugeinsatz, sowie Schweiß- und Schneidarbeiten, Abschleppen und Bergen.


    Der hydraulisch arbeitende und elektrisch gesteuerte Teleskoparm der Baggeranlage befindet sichauf einem Schwenklager vorne auf der rechten Fahrzeugseite. Der Schwenkbereich der Baggeranlage beträgt 196,5° bei einem Wippwinkel von +60° bis -60°. der Teleskoparm mit Tieflöffel kann auch als Kranarm verwendet werden, wobei eine Baggerreißkraft von 125kN und eine Baggerdruckkraft von 85kN erreichbar ist. Die Hebekräfte beim Kraneinsatz betragen je nach Ausladung bis zu 7,8 Tonnen. An der Wannenfront ist ein Räumschild montiert, welches zum Planieren, Räumen und Ausheben von Deckungsgräben und als Erdanker beim Einsatz der Baggeranlage dient. Die Zug- und Hauptwinde hat eine verbesserte Seilspannvorrichtung erhalten, ist aber darüber hinaus identisch mit der Windenanlage des Pionierpanzer 1. An Kanada sind insgesamt neun Pionierpanzer 2 geliefert worden. Im Gegensatz zur deutschen Version besitzen sie ein BugMG. Die Fahrzeuge tragen in Kanada die Bezeichnung "Badger"


    Technische Daten


    Besatzung: 3
    Gefechtgewicht: 43to
    Bodendruck: 0,92kg/cm²
    Länge: 8,93m
    Breite (mit Panzerschürzen): 3,25m
    Höhe (ohne FlaMG): 2,57m
    Bodenfreiheit: 0,44m
    Höchstgeschwindigkeit: 62km/h
    Fahrbereich: 500km
    Triebwerk: 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS
    Bewaffnung: 1 FlaMG 7,62mm; 1 BugMG 7,62mm ("Badger")

  • Bergepanzer 2 (Standard)


    Deutschland; Entwicklung ab 1962; Serienfertigung ab 1966


    Eingesetzt in Australien, Belgien, Brasilien ("SG-13 Hart"), Chile, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Kanada ("Taurus"), Niederlande, Norwegen, Polen, Türkei


    Mit der Einführung des Leopard 1 entwickelte die Firma Maschinenbau GmbH Kiel (MaK, seit 1992 Rheinmetall Landsysteme) einen Bergepanzer (BPz), um den Bergepanzer 1 zu ersetzen. Als Basis dienten, wie gefordert, die Baugruppen des Leopard 1, die sich zu 75 Prozent im Bergepanzer wiederfinden. Am 9. September 1966 übergab MaK den ersten von 444 Bergepanzer 2 (Standard) an die Truppe. Die Lieferung dieses ersten Bauloses war im Jahr 1970 abgeschlossen. Der Bergepanzer 2 basiert auf der Wanne und dem Fahrgestell mit Motor, Getriebe und Laufwerk des Kampfpanzers Leopard 1 in Verbindung mit einem geschweißten kastenförmigen Aufbau mit einer Aussparung rechts für den Kranausleger. Alle vier Besatzungsmitglieder verfügen über eigene Sitzplätze im geräumigen Bedienungsraum innerhalb des vorderen linken Teil der Wanne.


    Das Stützrollenlaufwerk besteht je Seite aus sieben Lauf- und vier Stützrollen. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem 10 Zylinder Dieselmotor MTU MB838 CaM500, der mit einem Schalt- und Lenkgetriebe ZF4HP250 mit vier Vorwärts- und zwei Rückwärtsgängen gekoppelt ist. Der Drehkran hat eine Tragkraft von 20 Tonnen und läst sich um 270° schwenken. Die Zugkraft der an der Wannenfront montierten Hauptwinde mit ihrem 90m langen und 33mm starken Stahlseil beträgt 345kN im Einfachzug, kann aber mit Hilfe einer Umlenkrollebis auf 690kN erhöht werden. An der Wannenfront ist ein Räumschild montiert. Es dient zum Errichten und Beseitigen von Hindernissen und Sperren und zum Planieren.


    Der Bergepanzer hat im Gefecht die Aufgabe, beschädigtes Gerät zu bergen und zur Instandsetzung abzuschleppen. Weiterhin wird er zum Heben von Lasten wie von Triebwerken und Türmen, zur Feldunterstützung sowie begrenzt zum Ausführen von Erdarbeiten eingesetzt. Im Rahmen von Feldinstandsetzungen ist es möglich ein Ersatztriebwerk für den Leopard 1 auf dem Heck des Panzers mitzuführen. Als Bewaffnung dienen zwei 7,62mm MG3, eines als BugMG und eines zur Fliegerabwehr oben auf der Kommandantenkuppel. Mit den an der linken Seite des Panzerkasten montierten sechs Nebelwurfbecher kann auch eine Nebelwand zum Selbstschutz gelegt werden.


    Mit Einführung des Flugabwehrpanzers "Gepard" und des Leopard 2 wurde eine leistungsgesteigerte Variante entwickelt und eingeführt. In den Jahren 1977 bis 1978 lieferte MaK 110 Bergepanzer 2A2. Diese leistungsgesteigerte Variante wurde eingeführt, um den schweren Turm des Gepard zu heben. Zahlreiche technische Änderungen wurden vorgenommen. Man verstärkte den Kranausleger, installierte eine zusätzliche Heckstütze und eine stärkere Hydraulikanlage. Durch diese Änderungen stieg die zulässige maximale Schwenklast von 13 t auf 16 t und das Gesamtgewicht steigerte sich von 39,8 t auf 40,6 t.


    Der Bergepanzer 2000 ist eine modernisierte Variante des Bergepanzer 2 vom Unternehmen Flensburger Fahrzeugbau GmbH. Die Umrüstung umfassen eine neue Hydraulikanlage, eine verbesserte Kransteuerung, eine elektronische Kontrollanlage, eine optimierung der Durchflussraten für den Kraftstoff, Nothydraulik sowie Sicherheitseinrichtungen für den Kran- und Räumbetrieb. Eingesetzt wird der Bergepanzer 2000 von Belgien und Chile. Im Rahmen der Auslandseinsätze wurden einige Bergepanzer 2 durch das Ingenieurbüro Deisenroth mit einer zusätzlichen Verbundpanzerung (Mexas Medium) und einer Minenschutzausstattung versehen. Neben Kanada, die einen Bergepanzer umrüsten ließ testet Norwegen eine aufgepanzerte Variante.


    Technische Daten


    Besatzung: 4
    Gefechtgewicht: 39,8to (Standard); 40,6to (2A2)
    Bodendruck: 0,86kg/cm²
    Länge: 7,98m
    Breite (mit Panzerschürzen): 3,25m
    Höhe (ohne FlaMG): 2,70m
    Bodenfreiheit: 0,44m
    Höchstgeschwindigkeit: 62km/h
    Fahrbereich: 650km
    Triebwerk: 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS
    Bewaffnung: 1 BugMG 7,62mm; 1 FlaMG 7,62mm

  • Brückenlegepanzer "Biber"


    Deutschland; Entwicklung ab 1967; Serienfertigung ab 1973


    Eingesetzt in Australien, Chile, Dänemark, Deutschland, Italien, Kanada, Niederlande Norwegen ("Leguan"), Polen


    Mit Einführung des Leopard 1 und der Forderung, das Fahrgestell als Basis zu benutzen, entwickelte die Firma Maschinenbau GmbH Kiel (MaK, seit 1992 Rheinmetall Landsysteme) einen Nachfolger für den amerikanischen Brückenleger M48 A2 Armored Vehicle Launched Bridge (AVLB). Insgesamt lieferte MaK in den Jahren 1973 bis 1975 als Generalunternehmer 105 Brückenleger an die Panzerpionierkompanien der Bundeswehr. Die Brücken wurden von den Eisenwerken Kaiserslautern geliefert. Der "Biber" basiert auf der Wanne und dem Fahrgestell mit Motor, Getriebe und Laufwerk des Kampfpanzers Leopard 1. Der Hauptausleger ist mittig auf der Wannenfront montiert und auf dem Wannenheck befindet sich eine Stütze.


    Der Brückenlegepanzer mit der Namensgebenden Panzerschnellbrücke Biber wird eingesetzt, um je nach Geländebeschaffenheit, Geländeeinschnitte wie Gewässer und Schluchten im Gefecht bis 20 Meter Breite zu überwinden. Die Panzerschnellbrücke ist 22 Meter lang, 4 Meter breit und kann innerhalb von 2 bis 8 Minuten unter Panzerschutz ausgelegt werden. Ihr Gewicht beträgt etwa 9,94 Tonnen. Die Auslegung ist für die Militärische Lastenklasse 60 beziehungsweise bis etwa 55 Tonnen zugelassen. Die Besatzung besteht aus zwei Soldaten, dem Fahrer und dem Kommandanten. Der Brückenleger ist unbewaffnet, verfügt aber über eine Nebelmittelwurfanlage sowie die Handfeuerwaffen der Besatzung.


    Im Gegensatz zu anderen Brückenlegern, die ihre Brücke im Scherenverfahren verlegen, erfolgt der Verlegevorgang beim Biber horizontal im freien Vorbau. Der Vorteil dieser Verlegeart ist die deutliche niedrigere Silhouette. In Transportstellung liegen die jeweils 11 Meter langen symmetrischen Brückenhälften horizontal übereinander auf dem Haupt- und Heckausleger des Fahrzeugs. Zum Verlegen werden die beiden Elemente angehoben und die untere Brückenhälfte nach vorne verschoben. Nach dem Verbinden wird die gesamte Festbrücke mittels Hauptauslegers über dem Hindernis abgelegt. Die Aufnahme der Brücke erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Während des Verlegevorgangs ruht die gesamte Last auf dem am Bug befindlichen Stützschild, das die Standfestigkeit erhöht.


    1997 wurden 9 Brückenlegepanzer an Norwegen verkauft. Diese erhielten die Bezeichnung "Leguan". Die Leguan-Brücke stammt von MAN GHH. Sie hat eine Gesamtlänge von 26m, wiegt 10,9t und ist bis zur MLC 70 oder 65 tonnen zugelassen.


    Technische Daten


    Besatzung: 2
    Gefechtgewicht: 45,2to; 49,5to ("Leguan")
    Bodendruck: 0,97kg/cm²
    Länge (Wanne): 7,09m
    Gesamtlänge: 11,82m; 13,37m ("Leguan")
    Breite: 4,00m; 4,01m ("Leguan")
    Höhe: 3,55m; 3,85m ("Leguan")
    Bodenfreiheit: 0,44m
    Höchstgeschwindigkeit: 62km/h
    Fahrbereich: 500km
    Triebwerk: 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS

    Dateien

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    • Biber.1.jpg

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    • Leguan.jpg

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    Wer früher stirbt, ist länger tot {grusssignatur}

  • Mittelschwerer Kampfpanzer OF-40


    Italien; Entwicklung ab 1977; Serienfertigung ab 1980


    Eingesetzt in Libyen, VAE


    Zwischen 1974 und 1983 baute OTO Melara unter deutscher Lizenz 720 Kampfpanzer Leopard 1, von denen das italienische Heer schon 200 direkt von Kraus-Maffei bezogen hatte. Aus verschiedenen Gründen war OTO Melara der Export des Leopard 1 nicht möglich, weshalb sie eigens für den Exportmarkt den Panzer OF-40-1 entwickelten, der auch Konstruktionsdetails des in Italien nicht gebauten Leopard 1A4 enthielt. Der Panzer basiert auf einer modifizierten Leopard 1 Wanne und besitzt ein aus sieben Lauf- und vier Stützrollen je Seite bestehendes Laufwerk. Angetrieben wird der Panzer von einem 10 Zylinder Dieselmotor MTU MB838 CaM500 welcher mit einem 4HP250ZF Automatikgetriebe gekoppelt ist.


    Die Besatzung des Panzers besteht aus Fahrer, Kommandant, Richtschütze und Ladeschütze. Wanne und Turm besitzen eine Stahlmehrschichtpanzerung, wobei die Platten miteinander verschweißt sind. Der Turm des OF-40 ähnelt dem des deutschen Leopard 1A4. An ihm sind im hinteren Bereich Staukästen angebracht. Des Weiteren sind an den rechten und linken Turmseiten je vier Nebelwurfbecher zum Legen von Nebelwänden montiert. Als Hauptwaffe besitzt der Panzer eine von OTO Melara hergestellte 105mm Zugrohrkanone L/52. Sie ist in beiden Achsen stabilisiert. Für die Kanone wird ein Munitionssatz von 62 Granaten mitgeführt. Verschossen werden APFSDS, HEAT und HE-FRAG. Koaxial zur Kanone ist ein 7,62mm MG und als FlaMG ein 12,7mm MG auf dem Turmdach montiert.


    Besaß der OF-40-1 noch eine einfache Feuerleitanlage, erhielt der ab 1984 produzierte OF-40-2 ein Galileo OG14L2A Feuerleitsystem mit Balistikrechner und verschiedeneSensoren. Der Richtschütze erhielt eine Optik mit integriertem Laserentfernungsmesser. Die Optik des Kommandanten besitzt ein Tag- und einen Nachtkanal und ist stabilisiert. Die Kamera für die Restlichtverstärkung ist auf dem Turmdach vor der Kanone montiert. Der Munitionssatz sank beim OF-40-2 auf 57 Granaten.


    Technische Daten


    Besatzung: 4
    Gefechtgewicht: 45,5to
    Bodendruck: 0,92kg/cm²
    Länge: 9,22m
    Breite (mit Panzerschürzen): 3,51m
    Höhe (ohne FlaMG): 2,68m
    Bodenfreiheit: 0,44m
    Höchstgeschwindigkeit: 60km/h
    Fahrbereich: 600km
    Triebwerk: 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS
    Bewaffnung: 1 Zugrohr-BK 105mm;1 KoaxMG 7,62mm; 1 FlaMG 12,7mm

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    Wer früher stirbt, ist länger tot {grusssignatur}

  • Bergepanzer "Wisent"


    Deutschland; Entwicklung ab 2006; Serienfertigung ist noch nicht erfolgt


    Der Bergepanzer 2 aus der Leopard 1 Familie befindet sich derzeit in den Streitkräften von zehn Nationen im Einsatz. Darunter befinden sich auch solche Nationen, die den Kampfpanzer Leopard 2, nicht jedoch den Bergepanzer 3 "Büffel", eingeführt haben. Speziell für diese Länder hat die Firma Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) von 2006 bis 2007 den Bergepanzer "Wisent" entwickelt. Der "Wisent" basiert auf dem Bergepanzer 2, es wurden jedoch umfangreiche Leistungssteigerungen und Verbesserungen u.a. bei der Bergeeinrichtung, dem Antrieb, Fahrwerk und dem Schutz vorgenommen, um den höheren Gewichtsverhältnissen des Kampfpanzers Leopard 2 Rechnung zu tragen. Für die Bergeeinrichtung wurde eine völlig neue Hydraulikanlage eingebaut. Die Hauptwinde wurde für eine Zugkraft von 35to im Einfachzug (auf allen Seillagen) ausgelegt.


    Für das Ausbringen des Hauptseils wurde am Bug eine Hilfswinde mit einer Seillänge von 180m installiert. Ein neuer. längerer Kranausleger und eine neue Hubwinde für eine maximale Hublast von 30to ermöglicht es, auch den Turm des Kampfpanzers Leopard 2A5 anzuheben. Das Räumschild wurde verbreitert und erhüht. Der Motor ist durch ein Wassereinspritzverfahren in der Lage, zeitweise eine Leistung von 736kW abzugeben. Zur Verbesserung der Beweglichkeit wurde an fünf der sieben Laufrollenstationen zusätzliche hydropneumatische Federungselemente installiert, die bei Bergeeinsätzen blockiertwerden können. Um die höhere Belastung aufnehmen zu können, wird beim "Wisent" die Kette der Panzerhaubitze 2000 verwendet. Der ballistische Schutz für den Kampfraum wurde auf Level 5 (STANAG 4565) angehoben, im Bodenbereich wurde ein Minenschutz eingezogen, der einen Schutz gemäß Level 3 bietet.


    Zur Verbesserung der Führbarkeit stehen vier Kameras zur Verfügung, die auch in Verbindung mit einer Schnellbergeeinrichtung für Bergeeinsätze unter Bedrohung eingesetzt werden können. Eine ABC-Schutzbelüftungsanlage, eine Kampfraumkühlanlage sowie zusätzliche Staukästen gehören zur Ausrüstung des "Wisent". Insgesamt stellt der "Wisent" eine kostengünstige Alternative für Landstreitkräfte dar, die mit dem Kampfpanzer Leopard 2 ausgerüstet sind und über ältere Bergepanzer 2 verfügen.


    Technische Daten


    Besatzung: 4
    Gefechtgewicht: 47to
    Bodendruck: 0,93kg/cm²
    Länge: 8,21m
    Breite (mit Panzerschürzen): 3,25m
    Höhe (ohne FlaMG): 2,40m
    Bodenfreiheit: 0,44m
    Höchstgeschwindigkeit: 65km/h
    Fahrbereich: 650km
    Triebwerk: 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS (max. 1001PS)
    Bewaffnung: 1 BugMG 7,62mm; 1 FlaMG 7,62mm

  • Pionierpanzer NM189


    Norwegen
    Entwicklung ab 1995
    Serienfertigung ab 1999


    Eingesetzt in Norwegen


    Der Kampfpanzer Leopard 1 stellte mit seiner Einführung Mitte der 1960er Jahre die Basis für vielfältige Kampfunterstützungsfahrzeuge. Neben Flugabwehr-, Berge- und Brückenlegepanzer gab es auh Entwicklungen für die Verwendung als Pionierpanzer.
    Eine in diesem Zusammenhang eher selten in Erscheinung tretende Variante als Pionierpanzer ist der NM189, eine von Hägglunds Moelv A/S (später ALVIS Moelv) entwickelte Version für die norwegischen Streitkräfte. In der norwegischen Armee als „Ingenörpanzerogn NM189“ bezeichnet, stehen 22 Fahrzeuge diesen Typs seit 1999 in Dienst. Bereits 1995 erging an die norwegische Firma der Auftrag zur Entwicklung und Fertigung eines Pionierpanzers auf Basis von vorhandenen Leopard 1 Fahrgestellen, die zuvor als Kampfpanzer ihren Dienst in der norwegischen Armee leisteten.


    Die Umrüstung beinhaltete den Wegfall des Turmes sowie den kompletten Neubau der Fahrzeugoberwanne. Die Unterwanne erhielt dabei einen zusätzlichen Minenschutz.
    Der Panzer besitzt ein Stützrollenlaufwerk, welches je Seite aus sieben Lauf- und vier Stützrollen besteht. Das Leitrad befindet sich vorne und der Antriebszahnkranz hinten. Durch die Kombination des bewährten MTU MB838 CaM500 Dieselmotors mit dem ZF4HP2550 Getriebe erreicht der NM189 eine hohe Mobilität. Auffälligste Merkmale des Panzers sind das massive Räumschild an der Front und der Baggerarm mit dem 1m³ fassenden Tieflöffel. Das Räumschild ist eine dreifach hydraulisch gelagerte Konstruktion die mehrere Verwendungsbereiche zulässt. Dadurch lassen sich Aufträge wie das Lösen und Abziehen von Böden, aber auch das Planieren und Abtragen von Erdhaufen oder das Räumen von Hindernissen durchführen. Bei einer Breite von 3,60m und 1,10m Höhe kann das Räumschild mit Aufreißhacken versehen werden, die zum Aufbrechen von Wegen und Straßenbelägen bis zu einer maximalen Tiefe von 0,50m verwendet werden können.


    Binnen einer Stunde können darüber hinaus bis zu 270m³ Erde bewegt werden.
    Das ausgeklügelte System der Räumschildhydraulik erlaubt es, das Räumschild nicht nur anzuheben, sondern auch seitlich zu verschwenken (Graderfunktion). Bei Arbeiten mit dem Baggerarm sorgt es abgesenkt für eine zusätzliche Stabilisierung. Im vorderen Bereich der Oberwanne befindet sich der Baggerarm, der in Transportstellung nach hinten ausgerichtet arretiert wird. Der Arm hat einen Aktionsradius von 175 Grad und kann mit einer Länge bis zu acht Metern bei einer maximalen Baggertiefe bis zu vier Metern agieren. Falls erforderlich, kann ein Erdlochbohrer anstelle des Tieflöffels eingesetzt werden. Zwei eingerüstete hydraulische Winden sind für Bergeeinsätze vorgesehen. Diese werden im Regelfall in Verbindung mit dem Räumschild verwendet.


    Mit 90kN Zugkraft und einer weiteren theoretischen Zugkraft bis zu 720kN sind bei einer Seillänge von 200m umfangreiche Bergeoperationen möglich. Im vordern Wannenbereich befindet sich auch der Kampfraum der zweiköpfigen Besatzung. Er wird durch den Baggerarm geteilt. Die Besatzung besteht aus dem Fahrer und dem Kommandanten/Bediener. Zur Selbstverteidigung ist der Panzer mit einer von Krauss-Maffei-Wegmann hergestellten Waffenstation vom Typ 2048 ausgerüstet. Sie kann mit einer Vielfalt von Waffen ausgerüstet werden. Im Falle des NM189 trägt sie ein .50 cal Browning M2B 12,7mm Maschinengewehr.


    Technische Daten


    Besatzung : 2
    Gefechtsgewicht : 46to
    Bodendruck : 0,89kg/cm²
    Länge, BK vorn : 10,00m
    Breite (mit Panzerschürzen): 3,60m
    Höhe (ohne FlaMG) : 3,00m
    Bodenfreiheit : 0,44m
    Höchstgeschwindigkeit : 65km/h
    Fahrbereich : 500km
    Triebwerk : 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS
    Bewaffnung : 1 Fla-MG 12,7mm

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    Wer früher stirbt, ist länger tot {grusssignatur}