Mittelschwerer Kampfpanzer Leopard 1
Deutschland; Entwicklung ab 1957; Serienfertigung ab 1965
Eingesetzt in Australien, Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Kanada, Niederlande, Norwegen, Türkei
Den Startschuss für die Entwicklung eines mittleren Kampfpanzers gab im Juni 1957 das deutsch/französische Militärabkommen über eine gemeinsame Panzerentwicklung. Im September 1958 trat noch Italien bei. Die Franzosen indes schieden aufgrund einer Änderung ihrer Verteidigungspolitik 1963 wieder aus. Der Entwicklungsauftrag wurde an drei Firmengruppen vergeben. Die Arbeitsgruppe 1 mit Dr. Ing. F. Porsche KG, Atlas MaK, Luther Werke und Jung-Jungenthal gewann die Ausschreibung. Ab 1960 wurden die ersten Prototypen getestet und eine Vorserie von 50 Fahrzeugen, die sogenannte 0-Serie, gebaut. Am 09. September 1965 rollten die ersten Serienfahrzeuge vom Montageband des Generalunternehmers Krauss-Maffei AG. Diese lieferte von der Grundversion schließlich bis Februar 1970 insgesamt 1845 Leopard in 4 Baulosen aus.
Der Leopard besitzt eine geschweißte Wanne, die durch eine Mehrschichtpanzerung dem Panzer eine gute Überlebensfähigkeit auf dem Gefechtsfeld verleiht. Angetrieben wird der Panzer von einem 10 Zylinder Vielstoffdieselmotor MTU MB838 CaM500 der mit einem Schalt- und Lenkgetriebe ZF4HP250 gekoppelt ist. Bewaffnet ist der Leopard 1 mit einer von Royal Ordnance hergestellten 105mm Zugrohrkanone L7, einem koaxial dazu montierten 7,62mm MG und einem 7,62mm FlaMG. Die Hauptwaffe kann APFSDS, HEAT und HE-FRAG Granaten verschießen, von denen sich insgesamt 55 an Bord des Panzers befanden.
Der Richtschütze misst mit einem Raumbildmesser TEM2A und der Kommandant zielt mit einem TRP2A. Den Nachtkampf erlauben IR-Fahrsicht- und Zielgeräte sowie ein auf der Kanone montierter IR-/Weißlichtscheinwerfer. Dem Panzer fehlte jedoch eine Waffenstabilisierungsanlage. Daher wurde ab 1972 begonnen den Leopard 1 mit einer Waffenstabilisierung, einer Wärmeschutzhülle für die Kanone und neuer Laufwerkskomponenten nachzurüsten. Diese Fahrzeuge erhielten die neue Bezeichnung Leopard 1A1. Fahrzeuge die die Bezeichnung Leopard 1A1A1 tragen, sind mit einer Zusatzpanzerung an Turmseiten und -dach ausgerüstet. Der Leopard 1A1A2 ist ein Leopard 1A1A1 mit nachgerüstetem Restlichtverstärker als Sicht- und Zielmittel für Kommandanten und Richtschützen.
232 Panzer des 5 Bauloses werden als Leopard 1A2 bezeichnet. Sie besaßen gegenüber dem Leopard 1A1A2 eine stärkere Turmpanzerung und verbesserte Luftfilter. Weitere 110 Panzer des selben Bauloses werden als Leopard 1A3 bezeichnet. Diese Panzer erhielten geschweißte Türme in Schottbauweise. Der australische Leopard AS1 besitzt den A3 Turm mit einem computergesteuerten Feuerleitsystem mit integriertem Laserentfernungsmesser von SABCA. Die an die Niederlande ausgelieferten Panzer wurden dort auf den Stand des Leopard 1A1A1 umgerüstet und als Leopard 1-V bezeichnet.
Technische Daten
Besatzung: 4
Gefechtgewicht: 40to (1); 41,5to (1A1/1A1A1/1A1A2); 42,4to (1A2/1A3)
Bodendruck: 0,86kg/cm²
Länge, BK vorn: 9,54m
Breite (mit Panzerschürzen): 3,25m (1); 3,37m (1A1 bis 1A3)
Höhe (ohne FlaMG): 2,61m (1); 2,74m (1A1 bis 1A3)
Bodenfreiheit: 0,44m
Höchstgeschwindigkeit: 65km/h
Fahrbereich: 600km
Triebwerk: 10 Zylinder Diesel MTU MB838 CaM500 mit 830PS
Bewaffnung: 1 Zugrohr-BK 105mm; 1 KoaxMG 7,62mm; 1 FlaMG 7,62mm