Tatra 138

  • Auf der II. Messe des tschechoslowakischen Maschinenbaus wurden T137 und T138 - zwei neue Lastwagen aus dem Tatrawerk Koprivnice vorgestellt. Diese Modelle stellten eine ganz neue Produktreihe dar, die den langsam in die Jahre gekommenen Tatra 111 ersetzen sollte. Für beide Typen war eine weitgehende Identität bezeichnend (70% der Bauteile waren die Selben). Zwar knüpften beide neuen Tatras an die Konzeption des T111 und der älteren Typen an, wobei sie schon die modernen Konstruktionsmerkmale, neuartige Arbeitshygiene und Wirtschaftlichkeit des Betriebs adoptiert haben.

    Tatra 138 ist derart populär geworden, dass es bis in die Hälfte der achtziger Jahre kaum eine grössere Baustelle ohne dessen Einsatz gab.

    Motor

    Der Motor Tatra 928, ein luftgekühlter V8 Dieselmotor. Gegenüber dem T111 zeigte er sich bei gleicher Leistung als wirtschaftlicher und leichter.

    Bezeichnung Tatra 928
    Typ Viertakt Dieselmotor
    Kühlung Luftgekühlt, zwischen beiden Zylinderreihen ist ein Ventilator durch eine Zahnradverbindung am hinteren Ende der Kurbelwelle montiert und durch einen Thermostaten mittels hydraulischer Kupplung angesteuert.
    Zylinderzahl 8 V 75o
    Bohrung x Hub 120 x 130 mm
    Hubraum 11762 cm3
    Einspritzfolge 1-6-3-5-4-7-2-8
    Steuerung OHV, einzige Nockenwelle für die Ansaug- und Auslassventile, hoch ob und zwischen den beiden Zylinderreihen, angetrieben durch ein Zahngetriebe am Ende der Kurbelwelle, gleich wie der Ventilator und die Einspritzpumpe
    Kompression 16.5:1
    Leistung 132.5 kW bei 2000 Umdrehungen /Min.
    Drehmoment 720 Nm bei 1200 Umdrehungen /Min.
    Schmierung Druck-Umlaufschmierung, hat unter dem Motor einen eigenen Ölbehälter, Trockensumpfkurbelwelle und Ölkühler.
    Lichtmaschine 24 V, 500 W,
    Anlasser elektrisch, 24 V, 4.4 kW, Pal Magneton
    Verbrauch Diesel: 36 l / 100 km
    Trockengewicht 595 kg

    Fahrgestell

    Tragendes Zentralrohr mit einem Querstrebenrahmen, vorne ist ein Differential angeschraubt, dann gibt’s ein Zwischenstück, ein Reduktionsgetriebe und endet mit den hinteren Differentialen. Ob am Reduktionsgetriebe ist das Schaltgetriebe. Der Motor ist in Silentblocks am vorderen Differential angelehnt. Die Differentiale haben elektropneumatisch geschaltete Sperren.

    Typ Tatra 138 6x6 PP2, P3, PP6 T138 6x6 PR14, PPR S3, PR S1, P19 T138 4x4
    Vorderachse besteht aus zwei unabhängigen Pendelhalbachsen, gefedert mittels Torsionsstäbe, hydraulische Stossdämpfer. Homokinetische Gelenke für die Lenkung
    Hinterachse jede besteht aus zwei unabhängigen Pendelhalbachsen, gefedert mittels halbelliptischen Längsblattfedern (Wippe). besteht aus zwei unabhängigen Pendelhalbachsen, gefedert mittels Torsionsstäbe.
    Räder Stahlfelgen, 8 x 20"
    Reifen 11 x 20"
    Antrieb Allradantrieb, es entstanden auch einige Prototypen mit lediglich Hinterradantrieb ( 6 x 4) oder gar nur der mittleren Achse auf alle Räder
    Lenkung mechanische Schnecklenkung, serienmässige Ausrüstung mit einem hydraulischen Servo
    Bremsen Zweikreis-pneumatische Betriebsbremse pedalbetätigt, wirkt auf alle Räder; mechanische Standbremse wirkt nur auf eine Trommel, die sich oberhalb des tragenden Zentralrohres befindet; Motor-Entlastungsbremse.
    Spurbreite vorn 1930 mm
    Spurbreite hinten 1752 mm
    Achsabstand 4260+1320 mm mm 3690+1320 mm 4550 mm
    Bodenfreiheit 290 mm

    Getriebe

    Das Getriebe befindet sich mit einer zweistufigen Reduktion im gemeinsamen Gehäuse und verbunden ist es mit einer kurzen Kardanwelle. Am anderen Ende des Getriebes befindet sich die Parkbremse, meistens unter einem Aufbau versteckt, um im Gelände vor Beschädigung geschützt zu sein.

    Getriebe 5+1, 2-5 synchronisiert
    zuschaltbar zweistufig mit elektropneumatischer Betätigung - durch einem Knopf am Schalthebel. Die eigentliche Schaltung bewerkstelligt der Luftdruck beim Kuppeln.
    Kupplung hydraulische Zweischeiben Trockenkupplung, mit Unterdruck-Servohilfe

    Karosserie

    Ein erfolgreicher schwerer Lastwagen, der mit einer breiten Palette von verschiedenen Aufbauten angeboten wurde.

    elektrische Anlage 24 V
    Batterie 2 x 12 V/165 Ah
    Nutzlast 12000 kg
    Höchstgeschwindigkeit 71 km.h-1

    • 1. Modell - Militärausführung - schön gerundete Form, der Blinker ist oberhalb des Scheinwerfers neben dem Motor platziert, Luftschlitze - am oberen Rand des Kotflügels: es regnet in die Saugleitung, das Wasser blieb in den Filtern.
    • 2. Modell - praktisch identisch, zusätzlich hat er oberhalb des Scheinwerfers eine Eindellung für einen "zivilen" Blinker. Man benutzte sie sowohl in der Zivil-wie auch Militärversion.
    • 3. Modell - besitz bereits ein Regenschutz-Dächlein, es regent nicht mehr in die Saugleitung. Auf diesem Dächlein befindet sich der zivile Blinker.
    • 4. Modell - zusätzlich zum vorhergehenden Modell 3, hat er auf dem Regenschutz noch einen Luft-Vorfilter, wie beim T148.

    Die Türen:

    • Die Türen wurde zunächst gegen die Fahrtrichtung öffnend, eine Zeitlang sogar bei den Serienautos. Ein erhaltenes Exemplar befindet sich in Technischen Militärmuseum Lesany. Dort befindet sich ein Löschfahrzeug CAS 32 mit solcher Türöffnung. Später wurde dies geändert, aber Vorsicht! Die Scharniere Waren robust, dafür der Blech dünn, es riss und brach.
    • T138 hat um den Türgriff keine Eindellung, die erst T148 besitzt.
    • T138 hat die Rückspiegel an der Fahrerkabine, vor der Windschutzscheibe, T148 an der Türe montiert.