Beiträge von Feldwebel P

    Vielen Dank.


    Ich bin weit davon entfernt, mich als Spezialist zu bezeichnen (das ueberlasse ich gerne anderen). Allerdings sehe ich es so, dass ein Oel, das der Spezifikation SAE 40 entspricht, eben dieselben Eigenschaften hinsichtlich Viskositaet haben muss bzw sehr nahe dran sein muss (siehe die "Austauschoele" fuer MT8p in einem frueheren Beitrag von mir).


    Ich werde mal sehen, ob ich einen Vergleichstest zwischen MT-16p und 15W40 machen lassen kann. Dauert vielleicht ein Weilchen, sollte aber machbar sein.


    Und: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das die Techniker und Ingenieure der schwedischen Armee einfach aus Kostenersparnis bzw Lust und Laune 15W40 in ihren T-55 und BMP nutzen bzw genutzt haben. Die haben sicher ganz bestimmte Forderungen hinsichtlich der der niedrigen Temperaturen, die von einem Einbereichsoel wie MT16P/SAE 40 nicht erfuellt werden konnten/koennen. Immerhin wurden die Fahrzeuge so vom RWN and Schweden uebergeben

    Da in einem frueheren Beitrag die Meinung geaeussert wurde, dass die Empfehlung von 15W40 verkehrt ist, und nur teures Oel "gutes Oel" ist, hier ein paar Betrachtungen, um die Aussagen in Relation zu setzen.


    Seit ueber 90 Jahren gibt es den SAE Viskositaetsstandard J300. Dieser wird staendig ueberarbeitet, um der Entwicklung sowohl im Bereich der Motorentechnik als auch im Bereich der chemischen Industrie zu folgen und somit eine Mindestqualitaet der Oele fuer verschiedene Einsatzbereiche zu garantieren.
    In der ersten Haelfte des 20.Jahrhunderts gab es lediglich die sogenannten 'leichten' und 'schweren' Oele - wobei sich 'leicht'auf duennfluessigere Oele fuer den Wintereinsatz und 'schwer' auf dickfluessigere Oele fuer den Sommereinsatz bezieht. Oelwechsel im Rhythmus der Jahreszeiten war damals voellig normal.
    Mitte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts waren sechs Oele im SAE-Standard J300 spezifiziert: SAE 10, 20, 30, 40, 50 and 60. Im Winter wurde ein Oel mit geringer Viskositaet, z.B. SAE 10 oder SAE 20 genutzt, um sicherzustellen, dass der Motor nicht nur gestartet, sondern auch geschmiert werden konnte. Ein Oel mit hoeherer Viskositaet haette ein Starten des Motors verhindert, da es einfach bei niedrigen Temperaturen zu dickfluessig gewesen waere.


    Mit Beginn der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde ersichtlich, dass weitere Standards fuer Oele benoetigt wurden, um der immer schnelleren Verbreitung von Kfz Rechnung zu tragen. Der SAE-Standard wurde um spezifische Standards fuer niedrige Temperaturen erweitert (z.B. SAE 5W, 10W usw). Somit konnten Oele entwickelt werden, die bei niedrigen Temperaturen eine garantierte, standardisierte Viskositaet hatten. Damit konnte man von den Bezeichnungen 'leicht' und 'schwer' abgehen und, z.B. fuer den Winterbetrieb ein Oel nach dem Standard SAE 10W verlangen, oder, als Fahrzeughersteller, fuer den Wintereinsatz in Motoren spezifizieren.


    Die Spezifikation SAE 10W besagt (als Beispiel), dass das Oel bei einer Temperatur von -20 Grad Celsius eine Viskositaet von max 3500cP (centiPoise)haben muss, um die Schmierung einer Kurbelwelle bei dieser Temperatur zu gewaehrleisten.
    Im Sommer wurde dann auf Oel SAE 30 umgestellt. Fuer dieses Oel gibt es keine Spezifikation fuer niedrige Temperaturen. Es ist nur spezifiziert, dass die Viskositaet bei 100 Grad Celsius zwischen 9,3 cSt und 12,5 cSt (cSt=centiStoke) liegen muss.
    Durch die Forschung im Bereich der Erdoelchemie wurde es durch Einsatz von Zusatzstoffen (Polymere) moeglich, die sogenannten Mehrbereichsoele herzustellen. Diese Oele vereinen die Eigenschaften der verschiedenen Standards fuer Winter-und Sommeroele. Ein Oel mit der Bezeichnung 15W40 hat also die Eigenschaften spezifiziert in SAE 15W und SAE 40.
    Selbstversatendlich gibt es noch andere Additive, zum Beispiel zur Neutralisierung von Schadstoffen, die durch chemische Reaktionen entstehen oder die die Reibung weiter herabsetzen (Teflon). Aber die stehen hier nicht zur Debatte.


    Uebrigens wird, wie schon erwaehnt, der SAE Standard J300 staendig neuen Bedingungen angepasst. Mittlererweile ist es so, dass z.B. ein Mehrbereichsoel auch Mindestforderungen hinsichtlich der Pumpbarkeit erfuellen muss, um sicherzustellen, dass beim Startvorgang das Oel auch bei niedrigen Temperaturen dorthin gepumpt werden kann, wo es gebraucht wird.


    Abschliessend noch eine Bemerkung zur Preisfrage: Der Grund, warun ein Einbereichsoel, z.B SAE 40, recht teuer ist, ist in der Nachfrage zu sehen. Heutzutage ist das Haupteinsatzgebiet solcher Oele im Marinebereich (Schiffsdiesel). Sicher gibt es noch andere Bereiche, aber insgesamt ist es fuer die Hersteller einfach nicht kostendeckend, diese speziellen Oele im grossen Umfang anzubieten - daher der hohe Preis und auch die Abgabe nicht im handlichen 10-Liter Kanister.

    Einer der Nachteile beim Einsatz dieses Oeles ist es, dass man das Oel vorwaermen muss um eine Viskositaet zu erreichen die garantiert, dass das oel auch schnell dort hinkommt, wo es gebraucht wird.


    Auf der anderen Seite kann ein Oel wie das 15W40 in dermassen grossen Mengen hergestellt werden, dass es dadurch wesentlich billiger angeboten werden kann.
    Der Preis sagt nicht notwendigerweise etwas ueber das Produkt - das ist beim Oel genauso wie bei vielen anderen Dingen.


    Sicherlich ist es nicht verkehrt, ein Einbereichsoel, das dem Standard SAE40 entspricht, einzusetzen. Wenn aber der Entwicklung moderner Oele Rechnung tragen will und auch ein wenig die finanzielle Seite im Auge behalten will, ist nichts gegen den Einsatz moderner Mehrbereichsoele einzuwenden. Natuerlich ist es angebracht, sich von Spezialisten aus dem Bereich der Treib-und Schmierstoffindustrie beraten zu lassen, wie ein Vorposter es gemacht hat.


    Der Beitrag enstand mit Hilfe der Webseite der SAE (Society of Automotive Engineers) sowie verschiedenen Fachbuechern und -artikeln.

    Zitat

    Original von Renato
    Ich habe meine Informationen direkt aus dem Depot, wo ich den BMP hergeholt habe.
    Wennman schon mal originales Öl vom BMP gesehen hat, weiß man wie dickflüssig dieses ist Ich kenne jetzt nicht die genaue Bezeichnung (müsste erst mal nachschauen) aber das ist dick wie Honig.


    15 W40 ist viel dünner, da ist der Öldruck schon ein ganz anderer, auch das Temperaturverhalten wird ein anderes sein. Es sollte auch unlegiertes Öl sein wegen der Lagerschalen der Kurbelwelle, die verschleißen sonst zu schnell. Ich weiß das einige 15 W40 auf dem BMP benutzen, aber die meisten die was mit BMP Technik zu tun haben verwenden dieses Öl nicht.


    Ich verwende das Titan von Fuchs SAE 50 das ist mir so empfohlen wurden! Stand auch so auf meinen BMP als ich ihn geholt habe, entweder 20 W50, oder SAE50 aufgespritzt.


    Auskunft vom RWN Neubrandenburg (bzw dem Nachfolger) Juni 1997 zu den Oelen im T-72:


    MT16p = 15W40 (wird auch in der schwedischen Armee bei den dortigen T-55, BMP und MT-LB eingesetzt)


    MT8p = DEA Gear EP-A (bevorzugt) oder DEA Cronos Super . Die Viskositaet des DEA-Gear ist etwas hoeher als die des MT8p.

    Zitat

    Original von Renato
    [WIKI]Zerhacker[/WIKI]


    Eine niedrige Spannung wird auf mehrere 1000 Volt hochtransformiert.


    Das ist nicht korrekt.
    Ein Zerhacker wandelt lediglich eine Gleichspannung (in diesem Fall 24=) in eine Wechselspannung um. Erst der daran angeschlossene Transformator erhoeht die Wechselspannung auf den gewuenschten Wert.


    Die Zerhacker sind entweder direkt im Nachtsichtgeraet eingebaut oder extern im Fahrzeug in der naehe des Aufnahmeschats angebracht. Als Stecker wird meistens ein ca 5cm langer, voellig isolierter Klinkenstecker mit Schraubsicherung benutzt (z.B. T-55/62, SPW) der direkt an den Zerhacker angeschlossen wird.


    Gruss,
    Fw P

    Naja, das Problem ist, dass einige Frequenzen recht nah an bestimmten CB-Kanaelen dran sind.
    Aber das R123 kann nur vier Festfrequenzen gleichzeitig. Wenn also auf einen anderen Kanal geschaltet wird, kann es ein, dass dann erst wieder das Geraet von Hand abgestimmt wertden muss. Und wie gesagt, grundsaetzlich muss das gesamte geraet netsprechend abgeglichen werden, da die Frequenzen (nach schnellem Ueberblick) zwra nah dran sind, aber doch noch weit genug weg sind, um nicht zu funktionieren.

    Zitat

    Original von Renato
    Frage, ist es möglich die Funkgeräte R-123 aus sowjetischer Produktion auf die CB-Funkfrequenz anzupassen?


    Nicht ohne erhebliche Umbauten, die dann solche Sachen wie automatische Abstimmung etc unmoeglich machen. Ausserdem darfst Du mit der leistung ohnehin nicht in den CB-bereich.


    Eine Moeglichkeit: Besorge Dir ein altes R123, lass vorne alles dran, bau' ein zugelassenes CB-Geraet rein (genug Platz sollte sein) und gut. Einziges Problem waere dann noch die Antenne, aber das sollte man auch loesen koennen.


    Gruss,


    Fw P

    Zitat

    Original von Harlekin 60
    Ich war von1980-1983 Kommandant aus solchen Panzer !!!


    Gruß Harlekin 60 (Herbert)


    Hallo Harlekin,


    Ist lange her, seit ich das letzte mal hier war (ich habe eine selbstauferlegte Sommerpause). Da Du auf meinen beitrag geantwortet hast, nehme ich an Du beziehst Dich auf meine Frage, woher T-55 AM2-Kdt die daten ahben, um Vergleiche zur Zielgenauigkeit des T55AM2 im Vergleich zum T-72 anzustellen.
    Da Du nach eigener Aussage von 80-83 Kdt auf einem T-55 warst, kannst Du hoechstens auf einem T-55AM gedient haben, nicht auf einem AM2 mit Feuerleitanlage.


    Weiterhin habe ich bis jetzt noch keinen Kdt getroffen, der in der kurzen Zeit von 86-89, als beide Panzertypen in den verschiedenen Einheiten im Bestand waren, auf beiden Panzern ausreichend Schiesspraxis gesammelt hat, um einen solchen Vergleich anzustellen.
    Ich habe bis jetzt auch noch keinen Hinweis auf entsprechende Vergleichschiessen innerhalb der NVA (MfVN oder Kdo Lanstreitkraefte) gefunden, der diesen vergleich zulaesst.
    Allerdings bin akzeptiere ich die behauptung, dass mit der Rohrrakete (so jemals eine innerhalb der NVA verschossen wurde, auch auf 4000m ein Vollterffer erzielt wurde.


    Gruss,


    Fw P

    Nach meinen Informationen werden diese Fahrzeuge auf dem internationalen Markt angeboten. Ob und inwieweit Fahrzeuge, die nicht verkauft werden, zerlegt und als Ersatzteilspender dienen werden, weiss ich nicht.


    Auktionen wie vor einiger Zeit in Finnland wird es allerdings nicht geben.


    Gruss,


    Fw P

    Und das Angebot muss von einer Regierungsstelle kommen oder,evtl, von einem Museum.
    Selbst Militaerfahrzeughaendler haben keine Moeglichkeit, sie zu kaufen. Das wurde mir im letzten jahr von einem schwedischen Haendler bestaetigt und ich weiss es auch von zwei Haendlern hier in GB. Die besorgen sich ihre Fahrzeuge in der Tschechei und/oder Polen.


    Man sollte immer bedenken, dass dies voll funktionstuechtige BMP sind. Dazu kommt im Allgemeinen noch ein mindestens einwoechiger Kurs ( zumindest wenn man als Museum kauft) waehrend dem eine volle Einweisung in das Fahrzeug erfolgt, einschliesslich Fahrtraining. Es interssiert ueberhaupt nicht/nur bedingt, ob man das Fzg kennt.


    Gruss,


    Fw P

    Die schwedische Armee verkauft grundsaetzlich nicht an Privatpersonen, also stehen Preis fuer Einzelfahrzeuge nicht zur Debatte.
    Der Grund fuer den Verkauf ist hauptsaechlich, dass man einfach zuviele Fahrzeuge hat und den Bestand reduziert. Ueber die letzten Jahre wurden verscheidene Einheiten aufgeloest. Voellig normales betriebswirtschaftliches Handeln.
    Uebrigens wurde selbst die Entscheidung, die "originalen" BMP der NVA umzuruesten, sehr kritisch betrachtet.


    Feldwebel P

    Zitat

    Original von Panzerkrause
    eins habe ich mittlerweile in erfahrung bringen können, die fla hat sehr präzise gerbeitet, dort wo das rote fadenkreuz hingezeigt hat, ist auch die granate eingeschlagen,die zielgenauigkeit soll besser gewesen sein als auf dem t-72,wurde mir von mehreren "buletten"kommandanten bestätigt.




    Hm, interessant. Nur frage ich mich, wie und woher die Buletten- Kommnadanten Vergleichsgroessen des T-72 (Zielgenauigkeit) kannten. Ich kann nichts zur Genauigkeit der T-55AM2 FLA sagen, aber ich kann Dir sagen, dass beim T-72 die Granate immer dort eingeschlagen hat, wo der Hauptstachel hinzeigte. Die Erfahrung habe ich als Kdt eines T-72 gesammelt. Anschiessen bzw Uberpruefung der Justierung gehoert natuerlich dazu. Und Beherrschung der grundlegendsten Schiessregeln.


    Gruss,


    Fw P