Schwerer Kampfpanzer P VIB "Tiger II"/"Königstiger" (Sd.Kfz.182)
Deutschland; Entwicklung ab 1942; Serienfertigung ab 1944
Eigentlich eine Weiterentwicklung des "Tiger", unterschied sich der "Tiger B" oder auch "Tiger II" doch ziemlich stark von seinem kleinen Bruder. Den Spitznamen "Königstiger" bekam er übrigens von den Alliierten. Er sollte die neue 88mm KwK43 L/71, die eine Weiterentwicklung der im "Tiger" verwendeten Kanone war, aufnehmen können und er sollte außerdem noch stärker gepanzert sein. Dafür musste das ursprüngliche Fahrwerk des "Tiger" verlängert werden. Dieses bestand nun aus neun Laufrollenpaaren je Seite und war wie beim "Tiger" als Schachtellaufwerk ausgelegt. Zusätzlich wurden die Panzerflächen der Wanne endlich vorne um 35°, an der Seite um 65° und am Heck um 60° geneigt. Die Panzerung der Wanne betrug zwischen 40mm (Wannendach) und 150mm (Fahrerfront).
Die ersten 50 Panzer wurden mit dem von Porsche entwickelten Turm gebaut und als P VIB "Tiger II" Ausf. A bezeichnet. Die geneigten Flächen des Turmes waren gegossen und die Panzerung betrug 40mm (Turmdach) bis 110mm (Turmfront). Dieser Turm besaß allerdings eine gefährliche Schussfalle unter der Kanone, so dass er gegen einen Turm von Henschel ausgetauscht wurde. Die abgeschrägten Turmseiten waren hier verschweißt. Die Panzerung dieses Turmes betrug zwischen 44mm (Turmdach) und 185mm (Turmfront). Panzer die mit diesem Turm ausgerüstet wurden erhielten die Bezeichnung P VIB "Tiger II" Ausf. B. Bei beiden Türmen war die Bewaffnung gleich. Sie bestand aus einer 88mm KwK43 L/71 und einem 7,92mm MG34. Zusätzlich war ein 7,92mm BugMG MG34 eingebaut.
Die 88mm KwK43 L/71 war die schlagkräftigste Waffe des zweiten Weltkriegs. Sie konnte jeden alliierten Panzer auf Kampfentfernungen zwischen 1000m und 3000m abschießen. Die Waffe konnte mit der Panzergranate 40/43 auf 1000m 197mm Panzerstahl durchschlagen. Für die Waffe standen 84 Granaten zur Verfügung. Er brauchte mit Ausnahme des sowjetischen IS-2 keinen Panzer zu fürchten. In Wirklichkeit jedoch sah das Bild etwas anders aus. Wie der "Panther" und auch der "Tiger I" hatte der "Königstiger" massive Probleme mit dem Vorgelege und dem Motor. Seine Ausfallrate war hoch und viele Panzer wurden von der eigenen Besatzung aufgegeben und gesprengtweil sie einfach aufgrund von technischen Fehlern liegen blieben. Aufgrund seines Gefechtsgewichtes war er gnadenlos untermotorisiert.
Die Panzerung war wie bei vielen spät hergestellten Einheiten von keiner guten Qualität mehr, da einige Stoffe für die ursprünglichen Legierungen fehlten. Sein hohes Gewicht sorgte außerdem dafür, dass er keine längeren Strecken von selbst zurücklegen konnte - Idealerweise wurde er erst nahe dem Schlachtfeld einsatzbereit gemacht um zu verhindern, dass Teile am Fahrwerk schon vor dem Kampf brachen. Der "Königstiger" war, defensiv eingesetzt, eine schlagkräftige Waffe - offensiv jedoch war er viel zu unzuverlässig und langsam. Die meisten Panzer wurden nicht von den Alliierten zerstört, sondern fielen einfach durch technische Mängel aus. Insgesamt wurden 1944/45 480 "Tiger II"/"Königstiger" ausgeliefert.
Technische Daten
Besatzung: 5
Gefechtsgewicht: 69,8to
Bodendruck: 1,07kg/cm²
Länge, Bk vorn: 10,29m
Breite (mit Kettenschürzen): 3,76m
Höhe (ohne FlaMG): 3,09m
Bodenfreiheit: 0,50m
Höchstgeschwindigkeit: 40km/h
Fahrbereich: 170km
Triebwerk: 12 Zylinder Otto Maybach HL230P30 mit 700PS
Bewaffnung: 1 Zugrohr-BK 88mm; 1 KoaxMG 7,92mm; 1 BugMG 7,92mm