Beiträge von spw152

    Der Biber ist ein Brückenlegepanzer und gehört zur Gruppe der Kampfunterstützungsfahrzeuge. Er basiert auf dem Fahrgestell des Leopard 1.



    Entwicklung


    Mit Einführung des Leopard 1 und der Forderung, das Fahrgestell als Basis zu benutzen, entwickelte die Firma MaK (seit 1992 Rheinmetall Landsysteme) einen Nachfolger für den amerikanischen Brückenleger M48 A2 Armored Vehicle Launched Bridge (AVLB).


    Insgesamt lieferte MaK in den Jahren 1973 bis 1975 als Generalunternehmer 105 Brückenleger an die Panzerpionierkompanien der Bundeswehr.


    Allgemein


    Der Brückenlegepanzer mit der Namensgebenden Panzerschnellbrücke Biber wird eingesetzt, um je nach Geländebeschaffenheit, Geländeeinschnitte wie Gewässer und Schluchten im Gefecht bis 20 Meter Breite zu überwinden. Die Panzerschnellbrücke ist 22 Meter lang, 4 Meter breit und kann innerhalb von 2 bis 8 Minuten unter Panzerschutz ausgelegt werden. Ihr Gewicht beträgt etwa 9,94 Tonnen. Die Auslegung ist für die Militärische Lastenklasse 60 beziehungsweise bis etwa 55 Tonnen zugelassen. Die Besatzung besteht aus zwei Soldaten, dem Fahrer und dem Kommandanten. Der Brückenleger ist unbewaffnet, verfügt aber über eine Nebelmittelwurfanlage sowie die Handfeuerwaffen der Besatzung.


    Zum Eisenbahntransport muss die Brücke in zwei Längshälften getrennt werden. Die Panzerpionierkompanien der Bundeswehr verfügen darüber hinaus über einen 3-achsigen Flachbettanhänger 15 Tonnen der Firma Kögel (Typ 2300269) mit Spezialzwischenrahmen, auf dem sich die Panzerschnellbrücke halbiert(kompakt- wie auf dem Trägerfahrzeug), als auch zerlegt( geviertelt) transportieren lässt.




    Im Gegensatz zu anderen Brückenlegern, die ihre Brücke im Scherenverfahren verlegen, erfolgt der Verlegevorgang beim Biber horizontal im freien Vorbau. Der Vorteil dieser Verlegeart ist die deutliche niedrigere Silhouette.


    In Transportstellung liegen die jeweils 11 Meter langen symmetrischen Brückenhälften horizontal übereinander auf dem Haupt- und Heckausleger des Fahrzeugs. Zum Verlegen werden die beiden Elemente angehoben und die untere Brückenhälfte nach vorne verschoben. Nach dem Verbinden wird die gesamte Festbrücke mittels Hauptauslegers über dem Hindernis abgelegt. Die Aufnahme der Brücke erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Während des Verlegevorgangs ruht die gesamte Last auf dem am Bug befindlichen Stützschild, das die Standfestigkeit erhöht.


    Nutzer


    Neben Deutschland nutzen Australien, Chile, Dänemark, Italien, Kanada, Niederlande und Polen den Brückenleger. Die Gesamtanzahl beläuft sich auf 145 Fahrzeuge.


    Allgemeine Eigenschaften


    Besatzung 2 (Kommandant, Fahrer)
    Länge 11,82 m (mit Brücke)
    Breite 4 m
    Höhe 3,55 m
    Gewicht 45,3 Tonnen
    Panzerung und Bewaffnung
    Panzerung bis zu 70 mm
    Hauptbewaffnung keine, da Brückenlegepanzer
    Sekundärbewaffnung Nebelmittelwurfanlage
    Beweglichkeit
    Antrieb MTU MB 838 CA M500, 10 Zylinder, Mehrstoffmotor-Dieselmotor
    830 PS (610 kW)
    Federung Torsionsstab (Leopard 1 Chassis)
    Höchstgeschwindigkeit 62 km/h (Straße)
    Leistung/Gewicht 18,35 PS/ t
    Reichweite

    Die M53/59 ist eine tschechische mobiles Flugabwehr-Waffensystem mit zwei Flugabwehrkanonen.



    Geschichte


    In den 1950er-Jahren entwickelten tschechische Konstrukteure das M53/59 Flugabwehrwaffensytem. Als Basis diente der Praga V3S Lkw. Grundsätzlich verfolgten die tschechischen Konstrukteure das Ziel, aus der Abhängigkeit von russischen Waffenlieferungen zu entkommen. Das Fahrzeug sollte die russische ZSU-57-2 ablösen. Neben einer Variante als Sechsradfahrzeug wurde auch ein Vollkettenfahrzeug entwickelt. Hauptaufgabe des Waffensystems war der Objektschutz, das heißt die Verteidigung vor allem von Flugfeldern, Fabriken und anderer wichtiger Infrastruktur.


    In den Kriegen der 1990er-Jahre im ehemaligen Jugoslawien wurde die M53/59 häufig von allen Seiten eingesetzt.


    Technik


    M53/59 basiert auf dem Lkw Praga V3S. Führerhaus und Chassis wurden gepanzert. Als Bewaffnung dienen zwei Maschinenkanonen im Kaliber 30 mm. Die Entwicklung der Waffen beruht wahrscheinlich auf deutschen Maschinenkanonen des Zweiten Weltkrieges. Die zwei Schusswaffen wurden auf dem Heck in einem offenen Geschützstand montiert. Das so entstandene Geschütz hat einen Seitenrichtbereich von 360°.


    M53/59 ist ein Schönwettersystem ohne IR-Ausrüstung und Radar. Das Geschütz hat eine Reichweite von 2000 m als Luftabwehrgeschütz und 3000 m im Bodenkampf. Die theoretische Schussfolge liegt bei 450 Schuss in der Minute.


    Nachteile


    Hauptnachteil dieses Waffensystems ist die eingeschränkte Geländegängigkeit. Querfeldeinoperationen gepanzerter Kräfte (Panzer oder Schützenpanzer) werden stark behindert. Hinzu kommt, dass das M53/59 ein absolutes Schönwettersystem ist. Das System ist nur in der Lage, gesichtete Objekte effektiv zu bekämpfen. Radar muss gesondert mitgeführt werden. Aber selbst dann ist M53/59 nur gewarnt. Der Angreifer muss von der Besatzung mit Sichtmitteln geortet werden, um bekämpft werden zu können.


    Trotz dieser Nachteile erwies sich M53/59 als ein recht beliebtes Waffensystem.


    Nutzerländer


    Tschechien, Slowakei, Kroatien, Serbien, Bosnien, Libyen, Irak


    Allgemeine Eigenschaften


    Besatzung 6 Mann
    Länge 6,92 m
    Breite 2,35 m
    Höhe 2,59 m
    Gewicht 10.300 kg
    Panzerung und Bewaffnung
    Panzerung etwa 10 mm
    Hauptbewaffnung 2 x 30 mm Maschinenkanone
    Sekundärbewaffnung keine
    Beweglichkeit
    Antrieb 6-Zylinder Tatra T912-2
    110 PS (82 kW)
    Federung Torsionsstab
    Höchstgeschwindigkeit 60 km/h (Straße)
    Leistung/Gewicht 10,7 PS/t
    Reichweite 500 km

    Der Char de Dépannage DNG/DCL (Dépanneur Nouvelle Génération / Dépanneur Char Leclerc) ist ein Bergepanzer der französischen Armee aus französischer Produktion. Das Fahrzeug basiert auf dem Fahrgestell des Panzers Leclerc.


    Der Bergepanzer wird von GIAT produziert. Eingesetzt wird das Fahrzeug von Frankreich (ca. 30 Einheiten[1]) und von den Vereinigten Arabischen Emiraten (46 Einheiten[2]), beide Staaten nutzen ebenfalls den französischen Kampfpanzer Leclerc.



    Technische Daten


    Die Bergungstechnik des Char de Dépannage DNG/DCL basiert hauptsächlich auf der des deutschen Bergepanzers Büffel. Im Folgenden eine tabellarische Übersicht[3]:
    Hauptwinde Zugkraft Spillwinde 350 kN (35 Tonnen), 1050 kN (105 Tonnen) mittels einer zweiten Umlenkrolle
    Seillängen 160 m mit 33 mm Durchmesser
    Hilfswinde Zugkraft 15 kN (Seillänge der Hilfswinde: 280)
    Krananlage Hubkraft 300 kN (30 t)
    maximaler Schwenkbereich der Krananlage 270°
    Maximale Höhe bei ausgefahrenen Kranausleger (unter dem Haken) 7,7 m
    Hilfsmotor auswechselbares diesel-elektrisches Stromaggregat


    Allgemeine Eigenschaften


    Besatzung 3 (Kommandant, Fahrer, Bergegehilfe/Mechaniker)
    Länge 9,35 m
    Breite 3,38 m
    Höhe 3,15 m (7,7 m bei ausgefahrenem Kranausleger)
    Gewicht 56 Tonnen
    Panzerung und Bewaffnung
    Panzerung Kompositpanzerung
    Hauptbewaffnung keine, da Bergepanzer
    Sekundärbewaffnung 1 x 12,7 mm Maschinengewehr (ca. 300 Schuss) und Nebelwerfer
    Beweglichkeit
    Antrieb MTU 883 V12 Turbodiesel
    1500 PS
    Federung Hydropneumatisch
    Höchstgeschwindigkeit 65 km/h (Straße)
    Leistung/Gewicht 25,5 PS/Tonne
    Reichweite 700 km

    Der Panhard AML 60/90 ist ein französischer allradgetriebener (4x4) Panzerwagen aus den 1950er-Jahren.



    Geschichte


    In den 1950er-Jahren verwendete das Französische Heer den britischen Radpanzer Ferret. Man entschied sich dennoch, einen eigenen Panzerwagen zu entwickeln. Der Rüstungsbetrieb Panhard wurde mit dieser Aufgabe betraut und somit wurde schon in den 1960er Jahren mit der Produktion begonnen. Seitdem liefen etwa 4.000 Fahrzeuge vom Band, die in über 30 Ländern exportiert wurden. Zusätzlich wurden etwa 1.300 AML 60/90 in Lizenz in Südafrika unter der Bezeichnung Eland 60/90 gebaut.


    Zudem wurde ein Truppentransportpanzer Panhard M3 entwickelt. Der M3 und der AML bestehen zu 95 % aus den gleichen Bauteilen. Somit ist es für Einsatzstaaten des AML günstig auch den Transportpanzer anzuschaffen, um die Gemeinkosten zu reduzieren.


    Der AML verfügt als Hauptwaffe entweder über eine 90-mm-Kanone des Herstellers GIAT oder über ein 60-mm-Mörsergeschütz. Entsprechend lautet auch die Bezeichnung des Panzers. Zudem verfügt das Fahrzeug über ein Nachtsichtgerät und ein Funkgerät.


    Varianten


    Bei allen Versionen des AML sitzt der Fahrer mittig im Vorderteil des Panzerwagens, während sich der zweisitzige Turm auf der Wanne befindet. Zudem gibt es jeweils eine Tür pro Seite, der Motor ist im hinteren Teil des Fahrzeugs eingebaut.


    * AML 60: Bewaffnung bestehend aus einem 60-mm-Mörser und einem 7,62-mm-MG
    * AML 60 HE60-7: Bewaffnung bestehend aus einem 60-mm-Mörser und zwei 12,7-mm-MGs
    * AML 60 HE60-12: Bewaffnung bestehend aus einem 60-mm-Mörser und einem 12,7-mm-MG
    * AML 60 HE60-20: Bewaffnung bestehend aus einem 60-mm-Mörser und einer 20-mm-MK
    * AML 60 S530: Flakpanzer mit zwei 20-mm-Maschinenkanonen; verwendet in Venezuela
    * AML 90: Bewaffnung bestehend aus einer 90-mm-Kanone
    * AML 90 Lynx: Turm von Hispano-Suiza mit einer 90-mm-GIAT F1-Kanone, zudem Nachtsichtausrüstung und Laserentfernungsmesser
    * Eland 60: südafrikanische Version des AML 60 HE60-7
    * Eland 90: südafrikanische Version des AML 90 Lynx
    * AML 20: Version der Irischen Armee mit einer 20-mm-Kanone


    Nutzerstaaten


    Algerien, Argentinien, Bahrain, Benin, Bosnien und Herzegowina, Burkina Faso, Burundi, Tschad, Elfenbeinküste, Djibouti, Gabon, Ecuador, Ägypten, El Salvador, Irak, Irland,Kenia, Libanon, Lesotho, Malawi, Malaysia, Mauretanien, Mexiko, Marokko, Nigeria, Polisario, Portugal, Ruanda, Saudi-Arabien, Senegal, Somaliland, Südafrika, Spanien, Sudan, Togo, Tunesien, Vereinigte Arabische Emirate, Venezuela, Jemen und Zimbabwe




    Allgemeine Eigenschaften


    Besatzung 3 (Fahrer, Kommandant, Richtschütze)
    Länge 4,15 m
    Breite 1,97 m
    Höhe 2,07 m
    Gewicht 5,5 Tonnen (Gefechtsgewicht)
    Panzerung und Bewaffnung
    Panzerung
    Hauptbewaffnung 1 x 60-mm-Mörser (Hinterlader)
    1 x 90 mm GIAT-F1-Kanone
    Sekundärbewaffnung 2 x 7,62 mm Maschinengewehre
    Beweglichkeit
    Antrieb 4-Zylinder Panhard Model 4 HD
    90 PS (60 kW)
    Federung Radaufhängung 4x4
    Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
    Leistung/Gewicht 16,4 PS/Tonne
    Reichweite 600 km

    Die Flak vom Modell 2 cm L/65 C/30 war eine vollautomatische deutsche Flugabwehrkanone mit einem Kaliber von 20 Millimetern. Die Projektile hatten eine Ladung von ca. 5 Gramm Sprengstoff. Gegen See- oder harte Landziele zeigten sie kaum Wirkung. Die Waffe wurde hauptsächlich auf den U-Booten des Typs II und des Typs VII genutzt. Die Neigung zur Ladehemmung führte in manchem Gefecht gegen Flugzeuge dazu, dass sich das U-Boot nicht verteidigen konnte. Dazu trug auch das mit nur 20 Schuss winzige Magazin bei. Die geringe Schlagkraft war nachteilig im Kampf gegen Bomber, zu Verteidigungsaufgaben an Land wurde die Waffe kaum benutzt. Lediglich ältere Torpedobomber (d. h. Doppeldecker) konnten damit zuverlässig abgefangen werden.


    Dieser Flak und auch ihrer Nachfolgerin, der 2-cm-Flak C/38, lag ein Entwurf namens ST-5 aus Solothurn zugrunde. Die Nachfolgerin wurde in vielen Punkten verbessert, z. B. wurde die Ursache der Ladehemmungen beseitigt, der Rückstoß abgeleitet und das Magazin mit vierzig Schuss pro Rohr ausgestattet. Die erfolgreichen Flakzwillings- und -vierlings-Versionen kamen auch an Land verstärkt zum Einsatz, ebenso bei der U-Flak. Das waren U-Boote, die über starke Flak-Bewaffnung verfügten (2 x Flakvierling).


    Technische Daten


    * Entwurf: Solothurn
    * Produzent: Rheinmetall
    * Kaliber: 20 mm
    * Geschosslänge: 85 mm
    * Max. Abschusswinkel: 90°
    * Leergewicht: 483 kg (Einzelflak) / 952 kg (Flakzwilling) / 1520 kg (Flakvierling)
    * Totales Patronen-Gewicht: 355 g


    Davon


    * Sprengstoff: 5 g
    * Hülse: 120 g
    * Treibsatz: 110 g
    * Projektil: 120 g


    Weitere Daten


    * Austritts-Geschwindigkeit: 900 m/s
    * Normaler Munitions-Vorrat: 1000 Schuss pro Rohr
    * Geradlinigkeit bei Schuss aus 45°: ungefähr 500 m
    * Max. Reichweite bei horizontalem Schuss: ca. 2700 m
    * Feuerrate: ca. 2,5 Schuss pro Sekunde (inkl. Nachladen), bei Typ MG C/38 AA MG ca. 3 Schuss pro Sekunde (inkl. Nachladen




    iss doch auch schön!

    Der SU-100 war ein sowjetischer Jagdpanzer des Zweiten Weltkriegs, der eine Weiterentwicklung des SU-85 darstellt.


    Die Produktion begann im September 1944, Anfang 1945 wurden die ersten Panzer an die Front geliefert.


    Um den Feuerkampf mit den schweren deutschen Panzern - Panther, Tiger, Königstiger - mit Aussicht auf Erfolg führen zu können, wurde die 100-mm-Marinekanone B-34 in den SU-85 hineinkonstruiert. Das Ergebnis war ein kampfstarker Jagdpanzer, der bis zur Einführung des T-54 die mit dem T-34/85 operierenden Panzereinheiten unterstützte.


    Der Panzer wurde bis Juni 1945 mit einer Gesamtzahl von 1.675 Stück produziert. Nach dem Krieg wurden die Panzer teilweise an Alliierte der Sowjetunion verkauft, so wurden z.B. einige Panzer dieses Typs 1956 von Ägypten eingesetzt.

    Zitat

    Original von Karl-Heinz
    Können wir das nicht ein bisserl mit der Infanterie koordinieren ? Dann kommt erst richtig Stimmung auf. Ich kann das doch mal im FJ-Forum als Termin rein setzen. :fetz:


    Gruß Karl-Heinz



    das kannst du gern tun!


    gruß spw152

    Liebe Freunde historischer Militärfahrzeuge und -technik,

    im September wird die Bahnstrecke Borsdorf-Coswig 140 Jahre alt. Aus diesem Grund haben die Vereine "BSW-Gruppe Döbeln" und "Freunde historischer Fahrzeuge und Militärtechnik Döbeln" die Fahrt eines Militärzuges mit hist. NVA-Fahrzeugen organisiert.

    Die Fahrzeuge werden am Samstag, dem 13.September auf dem Bahnhof Leisnig/Sachs. auf Flachwagen verladen.
    Anschließend folgt in den Abendstunden ein "Manöverball".
    Am Sonntag, dem 14.September geht der Zug mit einer Dampflok auf die Reise. Nach seiner Rückkehr gegen Abend wird abgeladen.

    Anbei sende ich das Plakat mit.

    Alle Freunde historischer Militärtechnik sind hiermit herzlich zu diesem "Manöver" eingeladen.


    Wir freuen uns auf Euren Besuch. Näheres erfahrt Ihr unter der Kontaktadresse auf dem Formular oder per Mail unter Andreas.Knaak@KSV-europe.de !

    Die 8,8-cm-FlaK, auch „Acht-Acht“ oder „Acht-Achter“ genannt, war eine vorwiegend im Zweiten Weltkrieg gebaute und eingesetzte deutsche Flugabwehrkanone, die auch häufig gegen Bodenziele zum Einsatz kam.



    Geschichte und Einsatz


    Entwicklung




    Die Entwicklung der Waffe geht auf das Ende des Ersten Weltkriegs zurück, als die damaligen bodengestützten Waffen gegen die immer höher fliegenden Flugzeuge kaum mehr etwas ausrichten konnten. Wegen des Kriegsendes kamen diese frühen schweren Flugabwehrkanonen aber kaum mehr zum Einsatz.


    Durch den Versailler Vertrag war Deutschland die Entwicklung und Produktion zahlreicher Waffenarten, darunter auch schwere Artillerie, verboten. Dieses Verbot wurde jedoch vielfach umgangen, indem deutsche Wissenschaftler und Angehörige der Reichswehr ins Ausland gingen, unter anderem in die Sowjetunion. Krupp sandte eine Gruppe von Ingenieuren nach Schweden zur Firma Bofors, die schon damals führend auf dem Gebiet der Flugabwehrwaffen war. Hier entstand zunächst eine neue Kanone vom Kaliber 75 Millimeter, welches jedoch später auf 88 Millimeter vergrößert wurde. Ab 1933 wurde dieses Modell als FlaK 18 in Essen in Serie produziert. In der Regel bezeichnete bei deutschen Waffen die Zahl das Jahr der Konstruktion bzw. der Einführung bei der Truppe. Aus Geheimhaltungsgründen erhielten aber alle Waffen, die zur Zeit der Rüstungsbeschränkung ab 1920 entwickelt wurden, die Modellbezeichnung „18“.


    Einsatz in Spanien und bei der Deutschen Wehrmacht


    Erstmalig eingesetzt wurde die Waffe im Spanischen Bürgerkrieg. Dort wurde sie auch erstmals in der Rolle einer Panzerabwehrkanone getestet und es wurden hier bereits die Vor- und Nachteile der 8,8-cm-Flak in der Rolle als Panzerabwehrwaffe sichtbar. Die Erfahrungen führten zur Einführung eines zweiteiligen Geschützrohres und einer robusteren Zugmaschine.
    Im Zweiten Weltkrieg war sie an praktisch allen Fronten im Einsatz, wobei eine Batterie für gewöhnlich vier Geschütze umfasste.




    Ihren legendären Ruf erwarb sie sich weniger in ihrer Hauptrolle als Flugabwehrkanone, sondern vor allem durch ihren Einsatz im Erdkampf, insbesondere bei der Panzerbekämpfung. Zu Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion war die 8,8-cm-FlaK die einzige Waffe, die dem stark gepanzerten russischen T-34 gewachsen war, da die normalen Panzerabwehrkanonen (PaK 36) zu schwach waren. Durch ihre Feuerkraft war sie bei den alliierten Soldaten gefürchtet. Das Geschütz konnte Ziele aus Entfernungen von 1.800 Metern zerstören. Nachteilig für ihre Verwendung an der Front war allerdings die hohe Silhouette sowie das relativ große Gewicht der Waffe.


    Mitte 1944 waren fast 11.000 Exemplare der Typen 18, 36 und 37 bei der Wehrmacht im Einsatz, dazu etwa 140 Stück der FlaK 41 (genauere Beschreibung der Typen siehe unten). Allein im Oktober 1944 wurden von diesen Geschützen mehr als 3,1 Millionen Granaten verschossen. Wie wichtig die Waffe war, verdeutlicht auch die Tatsache, dass ein Drittel aller in diesem Jahr in Deutschland hergestellten Kanonenrohre für die „Acht-Acht“ bestimmt war. Erbeutete Exemplare wurden auch von der britischen Armee sowie der US Army eingesetzt, die sogar ein eigenes Handbuch in englischer Sprache drucken ließ, die Rote Armee (und Anhang wie Polnische Armee im Osten usw.) verwendeten ebenfalls erbeutete Kanonen. Nach dem Ende des Krieges war die Waffe noch lange Jahre in Jugoslawien und Finnland im Dienst.


    Die 8,8 als Kanone des Tiger


    Die 8,8-cm-FlaK wurde aufgrund ihrer hohen Durchschlagskraft (in leicht modifizierter Form als 8,8-cm-KwK 36 L/56) auch als Bewaffnung für den Panzerkampfwagen VI (Tiger I), von dem 1355 Exemplare gebaut wurden, ausgewählt. 1943 wurde auf Basis der 8,8-cm-Flak die Panzerabwehrkanone PaK 43 entwickelt, die später auch in die 489 Königstiger (Panzerkampfwagen VI Tiger II) sowie verschiedene Jagdpanzer eingebaut wurde.


    Einsatz gegen die HMS Sikh


    Bei einem Anlandungsversuch der britischen Streitkräfte bei Tobruk am 14. September 1942 wurde der Zerstörer HMS Sikh von „Acht-Achtern“ der Flak-Abt. I./43 (Major Wegener) unter Feuer genommen. Dabei wurde die HMS Sikh so schwer beschädigt, dass sie anschließend im Schlepp der HMS Zulu sank.


    Die 8,8 als Rückgrat des Heimatluftschutzes


    Flak-Einheiten mit der 8,8 cm-Flak in den Ausführungen 18, 36 und 37 waren das Rückgrat der Luftverteidigung im Bombenkrieg, den die Alliierten gegen deutsche Städte, Industrie und Infrastruktur führten. Mit Ausnahme von Marinestandorten waren die 8,8-Batterien organisatorisch Teil der Luftwaffe.


    Die 8,8 bewährte sich bis zum Kriegsende in mittleren Höhen. Auch wenn der Strom der Bomber nicht aufgehalten wurde, verloren die Alliierten insgesamt über 100.000 Soldaten im Bomberkrieg.




    Der Einsatz erfolgte in Batterien mit jeweils vier Geschützen und ergänzend Flakscheinwerfern. Die 8,8 wurde nicht auf Flakbunkern montiert, sondern im Einsatz auf freiem Feld aufgestellt. [1] Im August 1944 wurden im Heimatluftschutz 10.930 Geschütze, also mehr als 2500 Flakbatterien eingesetzt. Für die Zeit zwischen den Einsätzen wurden an allen Dislozierungspunkten standardisierte Flakhallen für je eine Batterie gebaut. Diese in fester Bauweise errichteten Flakhallen existieren überwiegend noch heute und geben Zeugnis vom Luftkrieg fast überall in Deutschland. Vielfach wurde nach dem Krieg der Teil mit den Aufenthaltsräumen für die Mannschaft als Wohnung genutzt, die eigentliche Halle wurde von Kleinbetrieben und Handwerkern als Werkhalle genutzt. Auch Feuerwehren und Vereine nutzten und nutzen die alten Flakhallen bis heute.


    Einsatztaktik


    Im Heimatschutz wurden zur Steigerung der Effektivität an den Haupangriffszielen bis zu zehn Batterien zu Großbatterien unter zentralem Kommando zusammengefasst. Bei einem Luftangriff wurde die ungefähre Flughöhe gemessen und die Zünder der Sprengmunition entsprechend eingestellt. Nach dem Abschuss detonierten die Geschosse in der eingestellten Höhe. Jedes Geschütz erhielt eine abgestimmte Zielvorgabe. Eine Großbatterie konnte so einen Luftraum von beispielsweise 500 m x 500 m x 250 m mit Sperrfeuer belegen und zu einem splittergefüllten Raum machen. Zehn Batterien mit je vier Kanonen erzeugten minütlich bei je 18 Schuss ein Sperrfeuer von 720 Granatexplosionen.


    Im Laufe des Krieges zeigte sich, dass die Waffe bei Höhen über 6000 Meter ungenau schoss und zum anderen, dass die Splitterwirkung der Munition gegen moderne Flugzeuge wie die B-17 nicht ausreichend wirkungsvoll war. Zur Lösung des Problems wurde der Zerlegerzünder mit einem Aufschlagzünder kombiniert.


    Gegen Ende des Krieges wurden in großem Umfang zur Bedienung von Flakkanonen ältere Jugendliche eingesetzt, die sogenannten Flakhelfer. Im Dezember 1942 standen hierfür z.B. 68.522 Schüler zur Verfügung. Insgesamt wirkten über 200.000 Schüler und Lehrlinge im Flakdienst mit.


    Versionen




    Die erste Version war die FlaK 18. Sie besaß ein einteiliges Rohr, einen oberhalb des Rohres angeordneten hydropneumatischen Luftvorholer und eine kreuzförmige Lafette. Diese erlaubte eine Drehung um 360°, was bei einer gewöhnlichen Artilleriewaffe ohne Lafettenbewegung nicht möglich ist. Zum Transport wurden die beiden seitlichen Arme des Kreuzes beigeklappt und jedes der beiden Enden der Lafette auf einen einachsigen Anhänger gesetzt (beide zusammen bildeten den Sonderanhänger 201), wobei das Rohr in Fahrtrichtung zeigte. Die leergeschossenen Patronen wurden automatisch ausgeworfen, so dass eine eingespielte Mannschaft etwa 15 bis 20 Schuss pro Minute abgeben konnte.


    Da der hinterste Teil des Rohres in der Regel am stärksten beansprucht wird, erhielt die verbesserte FlaK 36 ein dreiteiliges Rohr. Somit musste nicht immer das gesamte Rohr ausgewechselt werden, sondern nur der jeweils verschlissene Teil. Spätere Waffen erhielten verbesserte Protzen (Sonderanhänger 202).


    Die FlaK 37 entsprach weitgehend der FlaK 36, besaß jedoch eine verbesserte Übertragung der Zieldaten vom Kommandogerät zur eigentlichen Waffe.


    Neben der erwähnten Standardlafette gab es auch eine Reihe weiterer Modifikationen, darunter spezielle Plattformen für Eisenbahnwagen, verschiedene Selbstfahrlafetten sowie einen Schild für die Verwendung beim Bodenkampf. Dieser bot der Bedienmannschaft allerdings nur begrenzten Schutz und vergrößerte zudem die Silhouette der Waffe zusätzlich.


    Alle drei Versionen waren sich sehr ähnlich, und es kam durchaus vor, dass Baugruppen einer Version in eine andere eingebaut wurden. Entscheidend für die Bezeichnung war dabei das Lafettenkreuz, d. h. eine Lafette der FlaK 18 mit einem Rohr der FlaK 36 wurde als FlaK 18 bezeichnet.


    Trotz des Erscheinens der FlaK 41 (siehe unten) wurden die älteren Versionen bis Kriegsende weiter gebaut. Mit der FlaK 37/41 wurde versucht, die Leistungen der früheren 8,8-cm-FlaK an diejenigen der FlaK 41 anzugleichen. Dazu erhielten die Geschütze längere Rohre mit Mündungsbremse sowie Zünderstellmaschine und Ladeeinrichtung der FlaK 41. Es handelte sich jedoch um einen Notbehelf, von dem nur wenige Exemplare gebaut wurden.


    Technische Daten der FlaK 18, 36 und 37


    Kenngröße Daten
    Länge in Feuerstellung 7.620 mm
    Breite 2.305 mm
    Höhe 2.418 mm
    Rohrlänge 4.930 mm (L/56)
    Kaliber 88 mm
    Masse in Feuerstellung 5.000 kg
    Masse in Transportstellung 7.400 kg (inkl. Sd.Anh. 201 und Schutzschild)
    Rohrerhöhung -3° bis +85°
    Schwenkbereich 360°
    Mündungsgeschwindigkeit 820 m/s (Sprenggranate)
    795 m/s (Panzergranate)
    Geschossmasse ca. 9,4 kg
    Max. Schussweite 14.860 m
    Maximale Schusshöhe 10.600 m
    Prakt. Feuergeschwindigkeit 15–20 Schuss/min.




    Um mit den immer größeren Flughöhen der gegnerischen Flugzeuge Schritt halten zu können, schrieb die Luftwaffe im Jahre 1939 eine neue FlaK gleichen Kalibers aus. Den Entwicklungsauftrag erhielt die Firma Rheinmetall.


    Die FlaK 41 war praktisch eine komplette Neuentwicklung. Sie hatte zwar das gleiche Kaliber, verwendete jedoch eine andere Munition als die früheren Modelle. Sie besaß ein längeres Rohr, eine andere Lafette und eine elektrische Zünderstellmaschine. Zunächst als Gerät 37 bezeichnet, wurde die Waffe erstmals 1941 vorgestellt, gelangte aber erst zwei Jahre später zum Einsatz. Zum Transport wurde sie auf den Sonderanhänger 202 verlastet.


    In der Leistung war die Flak 41 den Modellen 18 bis 37 überlegen. Sie erreichte nicht nur größere Schusshöhen, sondern auch höhere Feuergeschwindigkeiten (bis zu 25 Schuss pro Minute). Sie war aber auch deutlich komplizierter bezüglich Fertigung, Wartung und Reparatur. Probleme bereiteten beispielsweise immer wieder sich verklemmende Patronenhülsen.


    Abhängig von der Munition kamen verschiedene Rohre zum Einsatz: zunächst fünfteilige (bei Messinghülsen), später vierteilige (bei vergüteten Stahlhülsen) und einteilige Rohre (bei unvergüteten Stahlhülsen).


    Die FlaK 41 wurde in deutlich geringeren Stückzahlen gefertigt als die früheren Versionen.


    Technische Daten der FlaK 41


    Kenngröße Daten
    Länge in Feuerstellung 9.658 mm
    Breite 2.400 mm
    Höhe 2.360 mm
    Rohrlänge 6.548 mm (L/74,4)
    Kaliber 88 mm
    Masse in Feuerstellung 8.000 kg
    Masse in Transportstellung 11.200 kg (inkl. Sd.Anh. 202 und Schutzschild)
    Rohrerhöhung -3° bis +90°
    Schwenkbereich 360°
    Mündungsgeschwindigkeit 1.000 m/s (Sprenggranate)
    980 m/s (Panzergranate)
    Geschossmasse ca. 9,4 kg
    Max. Schussweite 19.800 m
    Maximale Schusshöhe 14.700 m
    Durchschlagsleistung (Panzergranate 40)
    auf 100 m 237 mm
    auf 1.000 m 192 mm
    auf 2.000 m 127 mm
    Prakt. Feuergeschwindigkeit 20–25 Schuss/min.


    [youtube]vI3jwfxX9Zo[/youtube]

    Die Me 262 war das erste einsatzfähige Militärflugzeug mit Strahltriebwerken; es wurde als Jäger (Schwalbe) und als Jagdbomber (Sturmvogel) während des Zweiten Weltkriegs produziert.



    Geschichte


    Die Entwicklung dieses Strahlflugzeuges begann im Herbst 1938 bei der Firma Messerschmitt AG, welche durch das Reichsluftfahrtministerium den Auftrag erhielt, ein luftstrahlgetriebenes Jagdflugzeug zu entwickeln. Das Projekt erhielt die Bezeichnung P 1065. Bis November/Dezember 1939 wurde eine Holzattrappe erstellt, die von Mitarbeitern des Reichsluftfahrtministeriums (RLM) positiv bewertet wurde und im März 1940 zum Auftrag für den Bau von drei Prototypen führte.


    Im April 1941 war das erste Versuchsflugzeug fertiggestellt; etwa zeitgleich erteilte das RLM dem neuen Muster offiziell die Nummer 262. Da die P-3302-Strahltriebwerke von BMW (BMW 003) noch nicht verfügbar waren, wurde zunächst auf einen zentral im Bug eingebauten Junkers Jumo 210-G-Kolbenmotor zurückgegriffen. Der Erstflug der Me 262 V1 in dieser Konfiguration erfolgte am 18. April 1941. Beim ersten Flug der V1 mit zwei BMW-Versuchstriebwerken P 3302 am 25. März 1942 kam es zu Triebwerksproblemen, die umgehend eine Rückkehr zum Flugplatz erzwangen. Dank des noch vorhandenen Kolbenmotors kam es aber nur zu Beschädigungen am Fahrwerk aufgrund einer harten Landung.


    Am 18. Juli 1942 gelang Fritz Wendel mit der Me 262 V3 in Leipheim der erste erfolgreiche Flug ausschließlich mit Strahltriebwerken. Zum Einsatz kam die Turbine Jumo 004 der Junkerswerke, die größer und schwerer, aber auch erheblich leistungsstärker als das BMW-Triebwerk war.


    Am 26. November 1943 wurde die inzwischen weiterentwickelte und ab der V5 mit einem Bugrad ausgestattete Me 262 Adolf Hitler vorgestellt. Angeblich fragte Hitler Messerschmitt, ob die Maschine mit Bomben beladen werden könnte, was dieser, da diesbezüglich bereits Untersuchungen erfolgt waren, bejahte. Hitler stimmte der Massenproduktion unter der Voraussetzung zu, dass das Flugzeug hauptsächlich als Bomber (sogenannter „Blitzbomber“) eingesetzt werden sollte, den er zur Abwehr der bevorstehenden Landung der Alliierten dringend brauchte. Diese Entscheidung entpuppte sich als strategischer Fehler, da die Me 262 zum einen durch das eingeschränkte Sichtfeld des Piloten auf den Boden eine vergleichsweise schlechte Treffsicherheit beim Bombenabwurf hatte, und zum anderen, weil die Me 262 in erster Linie als Abfangjäger konzipiert war. Das Mitführen von Außenlasten (üblicherweise zwei Bomben mit je 250 Kg) hatte zur Folge, dass die Messerschmitt in den Geschwindigkeitsbereich der alliierten Jäger zurückfiel. Hauptsächlich verzögert wurde der Einsatz der Me 262 allerdings durch die immensen Schwierigkeiten mit den Strahltriebwerken. Die Me 262 lag weit hinter ihrem Konzeptionsplan zurück.


    Die Kontroverse, ob die Me 262 als Jagdbomber oder Jäger zu konzipieren sei, hielt an. Alle Versuche, Hitler dazu zu überreden, der Jägerversion den Vorrang zu geben, scheiterten. Die Auseinandersetzung über die Verwendung der Me 262 gipfelten in einem Zerwürfnis Hitlers mit der Luftwaffenführung. Dem Befehl Hitlers, die Me 262 als Jagdbomber einzusetzen, setzte Generalfeldmarschall Erhard Milch angeblich entgegen: „Mein Führer, das sieht doch jedes Kind, dass dies kein Bomber, sondern ein Jäger ist!“. Erste Fronteinsätze in sehr geringem Umfang erfolgten im Sommer 1944 durch das Erprobungskommando 262, mit dessen Aufstellung schon Ende Dezember 1943 begonnen worden war. Ab Frühjahr 1944 erprobte das Einsatzkommando Schenk erstmals den Bombeneinsatz mit der Me 262. Im Sommer 1944 folgte die Aufstellung weiterer Kampf-, Jagd-, Aufklärungs und Nachtjagd-Einheiten. 1945 wurden auch die mit mäßigem Erfolg operierenden Jagdbomberverbände zunehmend zu Jagdeinsätzen herangezogen.


    Der japanische Militärattaché in Deutschland war Zeuge einiger Versuchsflüge der Me 262 und schickte im September 1944 Berichte darüber nach Japan. Dort entschloss man sich, ebenfalls einen Strahljäger auf Basis der Me 262 zu entwickeln – die Nakajima J9Y Kikka.


    Während des Krieges wurden insgesamt 1433 Me 262 gebaut, von denen aber nur etwa 200 bis 250 gleichzeitig bei den Kampfeinheiten im Einsatz standen. Viele der produzierten Maschinen konnten nicht mehr an die Fronteinheiten ausgeliefert werden, viele wurden am Boden zerstört. Außerdem waren meist nicht mehr als 100 Maschinen (oft auch weniger) gleichzeitig einsatzbereit. Die Gründe hierfür waren die massiven Bombenangriffe der Alliierten und der Mangel an Treibstoff und Ersatzteilen sowie das Fehlen von ausgebildeten Piloten. Dennoch lief gegen Kriegsende unter Federführung der SS-eigenen Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH (DEST) im damals streng geheimen unterirdischen Produktionskomplex B8 Bergkristall in Sankt Georgen an der Gusen noch die serielle Rumpf-Produktion in großem Stil an. Ab Mai 1945 sollten dort monatlich bis zu 1250 Maschinen vom Fließband laufen.[1] Die Tragflächen wurden zwischen dem April 1944 und dem April 1945 durch Häftlinge des KZ Leonberg in den ehemaligen Engelbergtunnelröhren produziert.


    Einer der erfolgreichsten Piloten der Me 262 war Kurt Welter. Er verzeichnete 63 Siege, 25 davon mit der Me 262.


    Die Me 262 war das technologisch fortschrittlichste Flugzeug ihrer Zeit. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gerieten etliche komplette Me 262-Flugzeuge sowie Bauteile und Konstruktionspläne als Beutegut in die Hände der Amerikaner und Sowjets. Die Me 262 beeinflusste so maßgeblich die Weiterentwicklung der strahlgetriebenen Kampfflugzeuge nach dem Zweiten Weltkrieg.



    Einige Nachbauten wurden 2004/2005 in Everett im US-Bundesstaat Washington fertiggestellt. Eine dieser Maschinen, die mit geringem Umbauaufwand sowohl als einsitzige als auch als zweisitzige Variante geflogen werden kann, gehört der Willy-Messerschmitt-Stiftung in Manching. Sie ist am 25. April 2006 mit dem Kennzeichen D-IMTT erstmals geflogen. Diese Maschine wurde dann auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin-Schönefeld vom 16. bis 21. Mai 2006 zum ersten Mal vor Publikum geflogen.


    Taktische Eigenschaften


    Die Strahltriebwerke der Me 262 lieferten bei niedriger Geschwindigkeit im Vergleich zu Propeller-Antrieben relativ wenig Schub, bei hoher Geschwindigkeit dagegen vergleichsweise viel Schub (bei der Me 262 rund 5150 kW/7000 PS). Deshalb war die Me 262 für Kurvenkämpfe gegen die alliierten Propellerjäger taktisch ungeeignet. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit hatte sie dagegen den Vorteil der taktischen Initiative, der gegen die Überzahl alliierter Jäger besonders nützlich war. Der General der Jagdflieger, Adolf Galland, äußerte, dass ein Me 262-Düsenjäger (im Jargon der Luftwaffe „Turbo“ oder „Turbojäger“) von größerem Wert sei als fünf Propellerjäger vom Typ Messerschmitt Bf 109. Als er die Me 262 zum ersten Mal flog, war er so von den Flugeigenschaften und der Geschwindigkeit der Maschine begeistert, dass er nach dem Flug äußerte: „Es ist, als wenn ein Engel schiebt“.


    Die großen Bomberverbände der Alliierten, die einerseits durch starke Abwehrbewaffnung, andererseits durch Langstreckenbegleitjäger geschützt waren, wurden für die konventionelle Tagjagd mit frontal anfliegenden Propellerjägern zu einer nicht mehr zu bewältigenden Herausforderung. Durch den großen Fahrtüberschuss der Me 262 (Geschwindigkeitsdifferenz zu den Bombern ca. 400 km/h, zu den Begleitjägern mehr als 100 km/h) und der sehr starken Bewaffnung (nur einige gut platzierte Treffer durch die vier MK-108 Rheinmetall-30-mm-Bordkanonen genügten für die Zerstörung eines schweren Bombers) sahen viele Piloten wieder eine Möglichkeit, ihre Aufgabe zu erfüllen. Außerdem konnten die optional angebrachten 24 ungelenkten R4M-Raketen außerhalb der Reichweite von Bomber-Bordschützen in die dicht beisammen fliegenden Bomberverbände mit der hohen Wahrscheinlichkeit eines zerstörerischen Treffers abgefeuert werden.


    Da die Reichsverteidigung zunehmend Schwierigkeiten hatte, genügend Piloten für die Luftkämpfe gegen Bomber und deren Begleitjäger auszubilden, entwickelte das RLM den Plan, die Bomberflotten bereits auf ihren eigenen Stützpunkten zu bekämpfen. Oberst Steinhoff versuchte, anlässlich der Verleihung der Schwerter zum Ritterkreuz, Hitler umzustimmen. Dieser wollte davon nichts hören und erließ einen Führerbefehl: „Mit sofortiger Wirkung verbiete ich hiermit über das Düsenflugzeug Me 262 zu sprechen, es sei denn über den Schnellst- oder Blitzbomber“. Damit ließ er den Bau ausschließlich als Schnellbomber zu. Dies führte jedoch zu keinem praktischen Nutzen, da die 262 als Jäger projektiert war: die Aufnahme einer Bombenlast von 1000 kg vor der vorderen Schwerpunktlage verlangte den Verzicht auf zwei der vier Maschinenkanonen in der Rumpfnase sowie den Verzicht auf die Betankung der vorderen Kraftstoffbehälter. Der Pilot musste darüber hinaus erst mindestens 40 Minuten Kraftstoff „abfliegen“, um eine wurftaugliche Trimmlage herzustellen. Dennoch blieb der Bombenwurf kritisch: sofort nach Auslösen der Bombenschlösser wurde die Maschine derart schwanzlastig, dass ein schlagartiges Nickmoment um die Querachse einsetzte, das nicht selten zu Strukturschäden an den Tragflächen im Bereich der Triebwerksgondeln führte. Ferner war aufgrund der hohen Abwurfgeschwindigkeit verbunden mit mangelnder Zieleinrichtung die Trefferwahrscheinlichkeit nur gering; Messerschmitts Versuchspilot Fritz Wendel, der die Strahljäger bei diesen Truppenversuchen begleitete, vermerkte dies auf sehr deutliche Art in seinen Berichten. Aufgrund dieser Probleme wurde bei Bombeneinsätzen in der Regel nicht die maximale Bombenlast von 2 × 500 kg mitgeführt, sondern die weit weniger problematische Ausstattung mit 2 × 250 kg. So wurde die Maschine nicht so sehr hecklastig wie bei 2 x 500 kg. Der sinnlose „Führerbefehl“ war umso unverständlicher, weil mit der Arado Ar 234 schon ein leistungsfähiger taktischer Bomber zur Verfügung stand, der diese Aufgaben weit besser erfüllen konnte. Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass Messerschmitt selbst der Verursacher dieser als „Tragödie der deutschen Luftrüstung“ apostrophierten Entscheidung war, da er Hitler diese Idee im Juni und September 1943 aus machtpolitischen Motiven nahe brachte.


    In Hochgeschwindigkeits-Testflügen wurde durch Messerschmitt festgestellt, dass die Me 262 bei Geschwindigkeiten von über Mach 0,83 zunehmend kopflastig wurde und Mach 0,86 die oberste Grenze für einen Sturzflug war, in dem ein Abfangen noch möglich war. Daher ist es extrem unwahrscheinlich, dass, wie von Hans Guido Mutke behauptet, die Me 262 tatsächlich jemals Überschallgeschwindigkeit erreicht hat. Allerdings wird an vielen Teilen des Flugzeugs (z. B. den Tragflächen) die Luft dermaßen abgelenkt und beschleunigt, dass sich in einigen Gebieten die Luft relativ zum Flugzeug mit Überschallgeschwindigkeit bewegt. Dadurch kann eine Kompressionswelle entstehen, die den Eindruck erweckt, dass die Me 262 mit Mach 1 fliegen würde. Jedoch waren ihre Machzahlen immer noch höher als die der meisten anderen alliierten Jäger. Da eine Luftbremse fehlte, aber weder Propeller noch schlechte Aerodynamik das Flugzeug bremsten, konnte die Me 262 nur schlecht im Sturzflug eingesetzt werden.


    Außerdem hatte sie durch die fehlende Bremsung einen langen Landeanflug, während dessen sie zur leichten Beute wurde. Strahltriebwerke reagieren langsamer als Kolbenmotoren. Die Jumos neigten dazu, beim allzu abrupten Gasgeben einen Flammabriss zu erleiden, wobei das Triebwerk ausging und neu gestartet werden musste, was kurz vor der Landung problematisch war. So lauerten die Mustangs und Thunderbolts in niedriger Höhe in der Nähe der Me-262-Flugplätze, um sich auf die dann trägen Flugzeuge zu stürzen. Deswegen mussten andere Jagdeinheiten mit Fw-190- oder Bf-109-Kolbenjägern speziell zum Schutz dieser Flugplätze abgestellt werden.


    Bemerkenswert – als Folge von Produktionsstraffungen, Treibstoff- und Personalmangel – ist die Tatsache, dass es zwar zweisitzige Varianten der 262 gegeben hat, die Musterschulung (Vertrautmachen mit dem neuen Flugzeug) jedoch selten im Doppelsitzer stattfand, sondern per „zuschauen und nachmachen“. Die Warte – selbst ohne Flugerfahrung – erklärten den Piloten die Systeme und deren Handhabung, und die Piloten erfragten von ihren Kameraden Anflughöhen und Leistungseinstellungen. Vor dem Hintergrund völlig neuer Technik und Herausforderung, die ein Strahlflugzeug an seinen Piloten stellt, ein klarer Hinweis auf die Verzweiflung der Luftstreitkräfte, kurz vor der Niederlage und mittlerweile ohne funktionsfähige Strukturen den Kampf noch aufrechtzuerhalten (sh. Walter Schuck, „Abschuss“).


    Verbände



    * Erprobungskommando 262 (Ekdo.- 262) III./ZG 26
    * Einsatzkommando Schenk (E-51) 3./KG 51 „Edelweiß“
    o I./KG 51
    o II./KG 51
    o IV./(Erg.)51
    * Kommando Nowotny III./JG 6
    * Ergänzungsjagdgeschwader 2 – EJG 2
    * Kampfgeschwader (Jagd) 54 – KG(J)54
    o I./KG(J)54
    o II./KG(J)54
    o III./KG(J)54
    * Kommando Welter 10./NJG 11
    * Nahaufklärungsgruppe 6 – NAGr.6
    * Jagdgeschwader 7 – JG 7
    o I./JG 7
    o II./JG 7
    o III./JG 7
    * Jagdverband 44 – JV 44 (Gallands „Experten“)


    Versionen und Bewaffnung



    Me 262 A-1a „Schwalbe“ – Abfangjäger


    * Jumo 004-Triebwerke
    * vier Maschinenkanonen MK 108, Kaliber 30 mm, starr im Rumpfbug
    o die beiden oberen Maschinenkanonen mit je 100 Schuss,
    o die beiden unteren Maschinenkanonen mit je 80 Schuss.


    Me 262 A-1b


    * wie A-1a aber mit BMW 003-Triebwerken – nur wenige Prototypen


    Me 262 A-2 „Sturmvogel“ – Jagdbomber


    * zwei MK 108 mit je 100 Schuss
    * Aufhängevorrichtungen für max. 1000 kg Bomben


    Me 262 A-5 bzw A-1a/U3 – Aufklärer


    * wie A-1a aber mit Fotoausrüstung im unteren Bug


    Me 262 B-1a – zweisitzige Schulmaschine


    * Bewaffnung wie A-1a aber reduzierte interne Kraftstoffkapazität, Abwurftanks zum Ausgleich


    Me 262 B-1a/U1 – Umbau der Schulmaschinen in Nachtjäger


    * wie B-1a aber zusätzlich:
    o FuG 218 oder FuG 240 Abfangradar und FuG 350 passiver Empfänger
    o optional ein oder zwei schräg nach oben gerichtete MK 108 hinter dem Führersitz als Schräge Musik


    Me 262 B-2 – endgültige Nachtjagdversion


    * wie B-1a/U1 aber leicht verlängerter Rumpf für größere interne Kraftstoffkapazität, nur wenige Prototypen


    Me 262 C „Heimatschützer“ – Prototypen schnell steigender Abfangjäger


    * Bewaffnung wie A-1a
    * die C-1a mit Jumo 004B-2 und einem Raketentriebwerk Walter R.II-211/3 (HWK 509), Testflüge ab Februar 1945
    * die C-2b mit BMW 003R (Kombination eines BMW 003A mit je einem Raketentriebwerk BMW 718), Testflüge ab März 1945
    * die C-3 mit abwerfbarem Zusatz-Raketentriebwerk wurde nicht mehr realisiert


    Me 262 Lorin – projektierter schneller Jäger


    * zusätzlich zu den Jumo 004-Triebwerken zwei leichte Lorin-Triebwerke (die erst ab einer gewissen Geschwindigkeit eingeschaltet werden sollten)


    Me 262 HG I – (von Hohe Geschwindigkeit) projektierter schneller Jäger


    * verbesserte Aerodynamik (überarbeitetes Leitwerk und niedrigerer Luftwiderstand)


    Me 262 HG II – (von Hohe Geschwindigkeit) projektierter schneller Jäger


    * weiter verbesserte Aerodynamik (neue Flügel – höhere Pfeilung)


    Me 262 HG III – (von Hohe Geschwindigkeit) projektierter schneller Jäger


    * weiter verbesserte Aerodynamik (Pfeilung – 49 Grad)
    * Triebwerke in einem stromlinienförmigen Übergang zwischen Flügel und Rumpf


    Versuchsweiser Waffeneinbau
    Me262 A-1a/U4
    Me262 A-1a/U4


    * Je zwei 30-mm-Kanonen MK 108 und MK 103 sowie zwei 20-mm-MG 151/20 im Bug (A-1a/U1)
    * eine Maschinenkanone BK5, 50 mm. Ein Versuchsexemplar (V083, Werk-Nr. 130083)
    * eine Maschinenkanone MK 214, 50 mm, (Me262 A-1a/U4 „Pulkzerstörer“). Zwei Versuchsexemplare (Werk-Nr. 111899 und 170083). Werk-Nr. 170083 wurde von den Amerikanern bei Kriegsende erbeutet und ist bei einem Überführungsflug von Melun nach Cherbourg am 11. Juli 1945 abgestürzt.


    Regulär eingesetzte Zusatzbewaffnung


    * 24 x R4M-Raketen Kaliber 55 mm oder
    * 73-mm-Föhn-Raketen oder
    * R 100 BS Kaliber 210 mm oder
    * Drahtgesteuerte X-4-Raketen


    Darüber hinaus gab es gegen Kriegsende u. a. Planungen für eine Ausrüstung mit sechs Kanonen und dem Gerät „Wabe“ (s. Ba 349 „Natter“) als Zusatzbewaffnung.


    Zusätzliche Daten


    Messerschmitt Me 262 A-1a Kenngröße Daten
    Länge 10,60 m
    Flügelspannweite 12,65 m
    Flügelfläche 21,70 m²
    Höhe 3,84 m
    Landegeschwindigkeit 175 km/h
    Höchstgeschwindigkeit; 870 km/h in 6000 m Höhe
    Besatzung ein Mann
    Rollstrecke 1300 m
    Flugzeit auf 9000m 13,2 min.
    Reichweite 1050 km
    Dienstgipfelhöhe 11.450 m
    Gesamtflugzeit 50–90 min.


    Die Me 262 A-1a war mit drei selbstabdichtenden Kraftstofftanks mit je ca. 900 Litern Fassungsvermögen ausgerüstet. Ein Tank bestand aus drei Schichten. Die innere Schicht bildete ein beschichtetes Gewebe, die mittlere Schicht war aus quellfähigem Naturkautschuk, die äußere Schicht aus quellbeständigem Synthese-Kautschuk (Perbunan) hergestellt. Beim Einschlag von Geschossen ausfließender Kraftstoff brachte in einer chemischen Reaktion die Mittelschicht zum Quellen und verschloß so die Lecks. Ein Tank war vor und zwei Tanks hinter der Pilotenkanzel verbaut. Die Form der Tanks war an den dreieckigen Rumpfquerschnitt angepasst.



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    Little Boy (dt. Kleiner Junge) wird die Atombombe genannt, die am 6. August 1945 über Hiroshima (Japan) vom US-Bomber Enola Gay abgeworfen wurde und rund 580 Meter über dem Boden detonierte. Beim Atombombenangriff der USA auf Japan war die Little Boy, die eine Sprengkraft von etwa 13 Kilotonnen TNT-Äquivalent besaß, neben der Fat Man (auf Nagasaki) die erste der zwei abgeworfenen Atombomben.


    Zündmechanismus


    Little Boy wurde nach dem primitiven, aber sehr zuverlässigen Gun-Design entworfen. Die Technik galt als so sicher, dass keine Probezündung durchgeführt wurde. Die einzige vorherige Probezündung einer Plutoniumbombe war der Trinity-Test im Zuge des Manhattan Projects.


    Beim Gun-Design werden zwei unkritische Uranmassen durch eine Detonation konventionellen Sprengstoffs zu einer kritischen Masse vereint, wodurch es zur Kettenreaktion kommt. Diese Methode ist zwar simpel, aber auch relativ riskant, weshalb spätere für einen Einsatz geplante Atombomben modernere und sicherere Zündmechanismen erhielten.


    Die Atombombe wurde erst nach dem Start, während des Fluges nach Hiroshima, von Marinekapitän William Sterling Parsons mit dem Kordittreibsatz versehen und im Zielgebiet scharfgeschaltet. Durch je zwei Radar- und Luftdruckhöhenmesser wurde sie in 580 m Höhe gezündet. Der Auslösemechanismus verfügte über eine zusätzliche Abschirmung gegen externe Radarstrahlen, um eine vorzeitige oder Fremdauslösung der Zündung zu verhindern.


    Little Boy enthielt 64 kg Uran mit einem Anteil von 80 % 235U. Nach heutigen Schätzungen wurde weniger als ein Kilogramm zur Spaltung gebracht.



    Explosion


    Hauptartikel: Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
    Die Auswirkungen von Little Boy
    Die Auswirkungen von Little Boy


    Am 6. August 1945 gegen 8:16 Uhr Ortszeit warf der B-29-Bomber Enola Gay unter dem Kommando von Paul Tibbets die Bombe auf Hiroshima ab. 580 Meter über dem Grund detonierte die Bombe mit etwa 13 Kilotonnen TNT-Äquivalent Sprengkraft, tötete 20.000 bis 90.000 Menschen sofort und zerstörte 80 Prozent der Stadt. Viele Opfer wurden schwer verstrahlt und starben oder leiden bis heute noch an den Folgen. Solche Menschen wurden als Hibakusha bezeichnet. Nach neuesten Studien aus Deutschland, USA und Japan sollen an den Langzeitfolgen wesentlich weniger Menschen gestorben sein, als bisher angenommen. Demnach können etwas mehr als 700 Todesfälle der nuklearen Verstrahlung zugeordnet werden. Etwa 30 Föten entwickelten nach ihrer Geburt geistige Behinderungen.[1]


    Little Boy war die erste von bisher zwei Atomwaffen, die bis zum heutigen Tage in einem militärischen Konflikt zur Explosion gebracht wurden. Die zweite Bombe mit dem Namen Fat Man wurde drei Tage später, am 9. August 1945, auf Nagasaki abgeworfen.


    Daten


    Gewicht 4.040 kg (8.900 lbs)
    Länge 3,20 m (10,5 ft)
    Durchmesser 0,71 m (28 in)
    Spaltmaterial 64 kg (38,4 kg Zielmasse und 25,6 kg Projektilmasse) Uran
    Anreicherung 89 % (50 kg) / 50 % (14 kg, in der Zielmasse)


    zweistufig durch Thermodiffusion und Calutron
    Neutronenreflektor Wolframcarbid
    Neutronenquelle Polonium-Beryllium
    Treibmittel zweibasiges Nitrozellulose-Schießpulver (Cordit)
    Zündung elektrisch: Luftdruckzünder und Fernmesszünder (Radar)
    Explosionskraft 12–18 kT (13,4 kT vorausberechnet)
    Explosionshöhe 580 ±15 m (1900 ± 50 ft)


    1. Stabilisierungsflossen
    2. Heckkegel
    3. Lufteinlassröhren
    4. Luftdruckzünder
    5. Bleiabschirmung
    6. Zünderanschluß
    7. Zündkopf
    8. Konventionelle Sprengladung (Kordit)
    9. U-235 "Kugel"
    10. Schußkanal
    11. U-235 "Ziel" mit Aussparung (Neutronenreflektor genau darüber)
    12. Fernüberwachungssonden
    13. Zünder (wurden kurz vor Abwurf eingebaut, um die Bombe scharf zu schalten)

    Das Kettenkrad (Vollständige Bezeichnung: Kleines Kettenkraftrad Typ HK 101; Militärische Bezeichnung bei der Wehrmacht: Sonderkraftfahrzeug 2 (Sd.Kfz. 2)), ist ein Halbkettenfahrzeug mit motorradähnlichem Vorderbau. Es wurde von NSU entwickelt und von 1940 bis 1945 für die Wehrmacht gebaut. Es war die kleinste der Halbketten-Zugmaschinen der Wehrmacht.


    Maßgeblich beteiligt an der Konstruktion waren Ewald Praxl und Ernst Schmidt (Zündappwerke)


    Technische Daten NSU Kettenkrad


    Länge:
    Breite
    Höhe: 3000 mm
    1000 mm
    1200 mm
    Motor: OHV-Reihenmotor mit Gebläse-/Wasserkühlung
    des Opel Olympia
    Hubraum:
    Bohrung x Hub: 1478 cm³ (Steuerformel) 1488 cm³ (tatsächlich)
    80 mm x 74 mm
    Verdichtung: 1:6
    Leistung: 36 PS (26 kW) bei 3400 1/min
    Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
    Zul. Gesamtgewicht: 1560 kg
    Getriebe: For. 3 / Rev. 1 x 2-Gang-Getriebe
    Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung
    Verbrauch / Gemisch:
    Tankinhalt 16-22 l/100 km - je nach Gelände auch mehr
    2 x 21 Liter
    Vergaser: SOLEX Geländevergaser Typ 32 FJ-II
    Bereifung: 3.50-19


    Aufbau


    Das Kettenkrad besteht grundsätzlich aus einer selbsttragenden, oben offenen Wanne aus Stahlblech. Vorn ist eine motorradähnliche Parallelogrammgabel mit dem Vorderrad angebracht. Zu beiden Seiten der Wanne befindet sich ein Gleiskettenlaufwerk in Schachtelanordnung und mit Torsionsfedern. Der Antriebsmotor sitzt in der Mitte des Fahrzeugs. Das Getriebe befindet sich vor dem Motor, der Kühler hinter dem Motor.


    Der Fahrer sitzt vor dem Motor und rittlings auf dem Getriebe. Hinter dem Motor befindet sich eine Sitzbank für zwei weitere Personen entgegen der Fahrtrichtung sitzend. Dies war im militärischen Gebrauch allerdings ein taktischer Nachteil, da die Beifahrer nicht mit nach vorn sichern konnten.


    Wie bei den Zugmaschinen üblich, weist das Laufwerk Gummipolster an den Rädern und an den Kettengliedern auf. Ferner sind die Kettenglieder mit abgedichteten Nadellagern versehen und geschmiert.



    Eigenschaften


    Das Kettenkrad übertraf die Geländegängigkeit der Beiwagengespanne und aller Radfahrzeuge bei Weitem und konnte außerdem als Zugmaschine für ein Leichtgeschütz verwendet werden. Es war jedoch wesentlich aufwändiger in der Herstellung und in der Unterhaltung.


    Die Fahrzeuge erreichten eine maximale Geschwindigkeit von rund 70 km/h, allerdings ließ der Fahrkomfort oberhalb von etwa 50 km/h stark nach. Der Motor des Kettenkrads stammt aus dem PKW Opel Olympia, wobei sich aber der Kettenkrad-Motor durch eine andere Ölwanne, Getriebeglocke und einige andere Anbauteile vom Motor des PKW unterscheidet.


    Die Lenkung des 1.250 kg schweren Fahrzeuges erfolgte für kleine Lenkeinschläge (8°) mit Hilfe der speziellen Parallelogrammgabel (frühe Version reibungsgedämpft, ab Mitte 1944 hydraulisch gedämpft, beide wesentlich stabiler als die von Motorrädern). Bei größeren Lenkeinschlägen tritt das Cletrac-Lenkgetriebe in Funktion, durch eine Lenkbremse wird die kurveninnere Kette abgebremst. Diese Konstruktion verhinderte, dass bei Kurvenfahrt die innere Kette ganz zum Stillstand kam. Dennoch beträgt der kleinste Wendekreisduchmesser nur rund vier Meter (bezogen auf die Fahrzeugmitte).


    Zum Abbremsen des Fahrzeugs gibt es besondere Fahrbremsen in den Treibrädern des Kettenlaufwerks.



    Produktionszahlen


    Die Produktion erfolgte bei den NSU Motorenwerken in Neckarsulm. Dort wurden während des Krieges ca. 7500 Stück gebaut, davon 500 Stück als Vorserie. Ab 1943 wurden Kettenkräder auch als Lizenzbau bei der Firma Stoewer in Stettin gebaut. (ca. 1300 Stück)


    Zusammen wurden während des Krieges ca. 8800 Kettenkräder gebaut. Die höchsten Produktionszahlen wurden 1944 erreicht.


    Die Angaben zu den Stückzahlen variieren je nach Quelle, selbst in offiziellen Dokumenten und Geschäftsberichten der Firma NSU finden sich unterschiedliche Angaben.


    Ursprünglich war geplant, dass auch Simca in Frankreich Kettenkräder bauen sollte. Zur Fertigung ganzer Fahrzeuge ist es dort aber nie gekommen, wohl aber zur Fertigung von Teilen. So enthalten viele Kettenkräder aus NSU Produktion von Simca hergestellte Getriebezahnräder.



    Großes Kettenkraftrad HK 102


    Zeitgleich mit dem bekannten Kleinen Kettenkraftrad HK 101 entwickelte NSU das Große Kettenkraftrad HK 102. Dieses kam aber über das Prototypenstadium nicht hinaus. Es wurden nur etwa 30 Prototypen hergestellt, von denen nur noch eines existiert.


    Die Wanne des großen Kettenkrads entspricht grundsätzlich der des kleinen Kettenkrads, allerdings ist sie um 30 cm verlängert und oberhalb der Ketten um 15 cm verbreitert. Dazu wurde vorn ein weiteres äußeres Laufradpaar eingefügt (d.h. es besaß nun drei äußere und zwei innere Laufräder je Seite). Als Antrieb diente ein FORD V8 Motor mit 2,2 l Hubraum, nicht wie in der Literatur teilweise fälschlich angegeben ein Sechszylinder-Motor aus dem Hause Opel.


    Durch die Verlängerung der Wanne und den vergleichsweise kurzen V8-Motor entstand so der erforderliche Fußraum für die seitlich hinter dem Fahrer sitzenden Passagiere. Das Große Kettenkrad hatte so eine Besatzung von sechs Mann einschließlich Fahrer, mit Zusatzsitzen auf den vorderen Kotflügeln sogar acht Mann.



    Mittlerer Ladungsträger Springer, Sd.Kfz. 304


    Hauptartikel: Springer (Panzer)


    Auf Basis dieses Kettenkrades wurden im Krieg ca. 50 Mittlere Ladungsträger Springer entwickelt und gebaut. Das Fahrwerk war nochmals um ein Laufrollenpaar verlängert (drei äußere und drei innere Laufrollen), dafür fehlte die Vordergabel. Als Antrieb diente wieder der bewährte OPEL Olympia Motor.


    Der Springer konnte einen Sprengsatz von 330kg Gewicht aufnehmen und konnte ferngesteuert in ein Ziel gelenkt werden, wo die Sprengladung zur Explosion gebracht wurde. Das Fahrzeug selbst wurde dabei zerstört.


    Fortsetzung der Fertigung nach Ende des Zweiten Weltkrieges [Bearbeiten]


    Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges produzierte NSU bis 1948 aus größtenteils noch vorhandenen Teilen weitere 550 Kettenkräder. Andere Quellen sprechen von 1949 als Produktionsende. Fest steht jedoch, dass noch deutlich später (nachweislich 1951) neue Kettenkräder aus Lagerbeständen verkauft wurden.


    Die Kettenkräder der Nachkriegsproduktion waren vorwiegend für die Land- und Forstwirtschaft bestimmt. Auch diverse Feuerwehren in gebirgigen Gegenden Süddeutschlands wurden damit ausgerüstet. Die Fertigung erfolgte mit ausdrücklicher Genehmigung der amerikanischen Besatzungsmacht. Damit ist das Kettenkrad das einzige deutsche Militärfahrzeug, welches auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch in Stückzahlen weiter produziert wurde.


    Der einzige Unterschied zwischen einem Kettenkrad aus später Kriegsproduktion und einem aus Nachkriegsproduktion besteht in der Beleuchtungsanlage. Die Kettenkräder ab Mitte 1944 hatten vorn nur noch den NOTEK Tarnscheinwerfer auf dem Kotflügel. Die Kettenkräder aus Nachkriegsproduktion hatten an der Stelle einen BOSCH Treckerscheinwerfer mit 130 mm Durchmesser des Lichtaustritts.



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