Oberstleutnant a. D. Dipl. rer. mil Martin Kunze
Noch einmal: Waffen und Ausrüstung der NVA - wo sind sie geblieben? (Teil 2)
Ein nicht immer durchsichtiges Kapitel - das Erbe der NVA . Bestandsfindung mit
doppelter Buchführung
(Der erste Teil des Beitrages, der Bewaffnung und Ausrüstung der NVA im Jahre 1990
behandelt, erschien in der Information Nr. 15)
Die Übernahme der ab 3.10.1990 durch die Bundeswehr zu verwahrenden Waffen und
Ausrüstung war zweifellos eine komplizierte Aufgabe und wäre ohne die Mitarbeit der
zeitweise übernommenen Soldaten der NVA wohl nicht lösbar gewesen.
Noch mehr
als ein Jahr nach dem 3.10. wurden z. B. von der IMES-GmbH 24760 MPi, 1398 MG
und 198 Karabiner sowie 1200 nicht einsatzbereite Jagdwaffen und Pistolen übernommen.
Oberst Gunter Lange, Vertreter der Luftwaffe im Verbindungsstab, hob die Unterstützung
durch den Stab LSK/LV hervor. Dank der vorhandenen Disketten u. a. Materialien waren
sämtliche Angaben zu den LSK/LV bekannt, waren notwendige Probeflüge weiter
gewährleistet und in Vorbereitung von „desert storm" imitierte Luftkampfübungen von
MIG-29 mit Maschinen der USA, Großbritanniens und Frankreichs in Süddeutschland
möglich. (1)
Grundlage jeder Übernahme ist die genaue Kenntnis der Bestände - und die Überzeugung,
daß die Angaben des Übergebenden richtig sind. Eben das, so eine Studie der
„Janes Information Group" von 1995, wurde in Zweifel gestellt. Das MfAV hatte eine
„Liste der Hauptwaffensysteme der NVA“ aufgestellt. Die Bundeswehr jedoch zog die
Liste in Zweifel, vor allem wegen des „Fehlens zuverlässiger Statistiken zu
Liegenschaften“: Die Bundeswehr stellte 1991 ein eigenes, computergestütztes
Buchungssystem auf, ohne einen umfassenden Vergleich zum System der NVA zu veröffentlichen.
Dazu Gunnar Simon, damals Staatssekretär im BMVg: „Der Datenbestand des
NVA-Materials war bis 3.10. in Ordnung und komplett. Danach wurde er täglich undurchsichtiger,
bis unser Verwertungssystem griff`“(2) Im Januar 1992 wurden große Teile
der NVA-Listen veröffentlicht und auf Differenzen zwischen beiden Systemen verwiesen.
Diese wurden durch die Bundeswehr damit begründet, daß die im 2-Jahres-Rhythmus
erfolgende: Aktualisierung der NVA-Bestände zwar 1987, nicht aber 1989 erfolgt sei.
„Janes" stellte fest, daß die vom NVA-System im Juni 1990 ausgedruckten Listen durchaus
die meisten der bis 1990 erfolgten Aktualisierungen einschlossen. Später veröffentlichte
Computerausdrucke der Bundeswehr näherten sich in vielen Fällen den von der
NVA „vorgegebenen" Zahlen an. Die schnell veröffentlichten Differenzen führten natürlich
zu Spekulationen, bis hin zur Vermutung illegaler Exporte. Die Situation war offenbar
auch mangelnder politischer Kontrolle über die bewaffneten Kräfte im Verlauf des
Einigungsprozesses zuzuschreiben. Die detaillierte politische Kontrolle setzte erst ein,
nachdem die Hamburger Hafenpolizei im Oktober 1991 eine Lieferung militärischer
Güter für Israel entdeckte, deklariert als landwirtschaftliche Maschinen. Danach wurde das
BMVg aufgefordert, ab 1992 reguläre Rapporte zu den Aktivitäten bezüglich der Ausrüstung
der ehemaligen NVA zu liefern.
Die in den verschiedenen Auflistungen genannten Zahlen stimmen nur selten überein.
Während es bei Kfz-Technik oder selbst Handfeuerwaffen durch späte Übernahme
noch erklärbar scheint, ist es z. B. bei Kampfpanzern oder :anderer schwerer Kampftechnik
unverständlich. Das MfAV listete 2222 Panzer (ohne PT-76 und BRM-1K) auf, die
Bundeswehr „übernahm" 2331, der IAP-Dienst meldet 2272, und der Bundesminister der
Verteidigung berichtet 1997 von 2761 verwerteten Panzern. Nahezu sämtliche Zahlen
aus diesem Bericht vor dem Deutschen Bundestag sind aus vorhergehenden Listen
nicht erklärbar. In der folgenden Aufstellung werden verglichen die Zahlen aus der
Liste der Hauptarten der Bewaffnung des MfAV (Spalte 1), die von „Janes" aus einem
Dokument des Deutschen Bundestages zusammengestellten Zahlen (Spalte 2 = DDRAufstellung,
Spalte 3 = BRD-Aufstellung) und die Übernahmeliste der Bundeswehr
vom 3.10.1990, Stand 15.4.1992, Spalte 4. (3)
Technik-Art 1 2 3 4
Startrampe LUNA-M 48 48 69 k. A.
Raketenträger 256 k. A. k. A. k. A.
Startrampe TOTSCHKA 8 8 k. A. k. A.
Raketenträger 51 k. A. k. A. k. A.
Panzer T-72 549 549 551 549
Panzer T-55, -55A 1480 1480 1589 1583
Panzer T-54 193 193 198 199
Gesamt 2222 2222 2338 2331
SPz BMP-1 1112 1112 1133 1112
SPz BMP-2 (e. BRM-1) 24 24 24 24
SPW-70 1266 1266 1254 1257
SPW -60 PB/PA 1468 1468 1455 1402
SPW -40, 40 P-2 1878 1878 1158 1158
SPW -152 W1/K 759 759 717 717
SPW -50 PK 199 199 154 153
SPW-BRM1K 15 15 10 k. A.
Schwimmpz. PT-76 120 120 142 143
Gesamt 5841 5841 6047 5966
MTLB 529 529 k. A. k. A.
Pz.-Zugm., Kranpanzer 385 k. A. k. A. (Brü.-L.) 205
Gepanz. Fü.-Stellen 543 k. A. k. A. k. A.
85 mm Kan. 225 225 180 180
100 mm Kan. 267 267 255 k. A.
130 mm Kann. 175 175 137 k. A.
122 mm Haub. D-30 395 395 394 443
122 mm Haub. M-30 407 407 405 406
152 KH D-20 137 137 137 135
122 mm SFL 2S1 374 374 372 374
152 mm SFL 2S3 96 96 95 95
GeW BM-21 58 58 59 59
GeW RM-70 265 265 261 264
GrW 120 mm 216 216 216 216
GrW 120 mm SANI 75 75 80 75
GrW 82 mm 491 491 479 k. A.
Gesamt 3181 3181 3070 2247
PALR Startfahrz. 9P110 79 48 k. A. k. A.
PALR Startfahrz. 9P122 54 54 50 k. A.
PALR Startfahrz. 9P133 156 156 169 k. A.
PALR Startfahrz. 9P 148 52 52 48 k. A.
Tragb. PALR FAGOTT 419 419 393 k. A.
Tragb. PALR METIS 31 31 20 k. A.
Gesamt 791 760 680 -
LV StR FlaRak. SA-75 Dwina 48 48 k. A. k. A.
LV StR FlaRak. S-75 Wolchow 174 174 k. A. k. A.
LV StR FlaRak. S-125 Newa 40 40 k. A. k. A.
LV StR FlaRak. S-200 24 24 k. A. k. A.
LV StR FlaRak. S-300 12 12 k. A. k. A.
TLA StR FlaRak. Krug 42 42 k. A. k. A.
TLA StR FlaRak. Kub 107 107 k. A. k. A.
TLA StR FlaRak. OSA AK 41 42 k. A. k. A.
Tragb. FlaRak. Strela-2 1896 1896 k. A. k. A.
Tragb. FlaRak. Igla 75 75 75 k. A.
Zwi-Flak 23 mm ZU 23 924 924 k. A k. A.
Fla-SFL Schilka 23 mm 128 128 99 k. A.
Gesamt 3511 3512 - -
MIG-21 251 251 251 251
MIG-23 47 47 47 (e. BN?) 63
MIG-29 24 24 24 24
SU-22 54 54 54 54
MIG-23 BN 18 18 18 k. A.
L-39 52 52 52 52
Gesamt Kampfflugzeuge 446 446 446 444
AN-2 18 18 k. A. k. A.
AN-26 12 12 12 12
L-410 12 12 12 12
TU-134 3 3 3 3
TU-154 2 2 2 2
IL-62 3 3 3 3
Z-43 12 12 k. A. k. A.
Sonst. Flugzeuge 62 62 32 32
MI-2 (Trp.) 25 25 25 25
MI-8 (Trp.) 54 54 93 93
MI-8 TB (HIP), Kampf-HS 36 36 k. A. k. A.
MI-24 (HIND), Kampf-HS 51 51 51 51
MI-14 PL , Spez,-HS 8 8 8 8
MI-14 BT , Spez,-HS 6 6 6 6
MI-9 8 8 8 8
Gesamt Hubschrauber 188 188 191 191
Kriegsschife 69 42 ? 42 ? 81
Sonst. Marinefahrzeuge 97 k. A. k. A. 111
In der folgenden Tabelle wird in Spalte 4 das „Zähl"-Ergebnis von 1994, bei „Janes"
veröffentlicht, zugefügt
Technik-Art 1 2 3 4
Pistole 9mm 267125 267125 270681 266537
MPi 7,62mm AK-47 705032 705032 731050 783217
MPi 5,45mm AK-74 163039 163.039 163039 171925
lMG 7,62mm 42526 42526 40991 55575
Karab. S 7,62mm 3518 3518 3862 4279
Scharfsch.-Gewehr 1749 1.749 1509 k. A.
Aut. GrW AGS-17 184 184 173 651
1. PzBü RPG-7 26526 26526 26346 22032
Gesamt 1209699 1209699 1237651 1304216
„Janes" stellt zudem fest, daß bei Summierung der bis 1994 gemeldeten Exporte und der
Zerstörung die Zahl leichter Waffen der DDR höher hätte sein müssen, als bisher
angegeben. Gar nicht erfaßt seien die von der Fa. Heckler &Koch noch an die DDR gelieferten
MPi, MG und SSG, u. a. MPi „Skorpion", nach dem 3.10. von der Bundeswehr übernommen.
Die schon papiermäßig großen Differenzen lassen fragen, wie viele der einst gut
bewachten „Kalaschnikow" der NVA in falsche Hände fielen. Die Liste der Hauptarten der
Technik des MfAV nennt weiterhin 862 Pz.-Büchsen SPG-9 und die Bundeswehr meldet
per 3.10.1990 als übernommen:
- 82692 Radfahrzeuge, davon
6198 PKW, 11807 LKW, 40165 Sonderfahrzeuge, 437 Kräder und 24355
Anhänger.
- 4608 t Raketentreibstoff, davon 3484 t Oxydatorflüssigkeit, 907 t Brennstoff und 217 t
Waschbenzin.
- 295430 t Munition,
davon
Landstreitkräfte : 269000 t in 389 Typen
LSK/LV : 11045 t in 48 Typen
Volksmarine : 7587 t in 18 Typen
Pyrotechn. Mittel : 6898 t in 77 Typen
Die Bundeswehr gibt später als Gründe für Zahlendifferenzen an: „Die Erhebungen bis
3.10.1990 beruhen auf damaligen Erkenntnissen und sind fehlerhaft. Der ermittelte Stand ist
höher als der seitens BwKdo Ost gemeldete… Ursache ist eine ungenaue Bestandsauflistung
des MfAV, die dem gemeldeten Bestand vom 3.10.1990 zugrunde lag." (4) Und:
„In der NVA gab es keine einheitliche Bestandsführung. Kodifizierung und Nachweisführung
erfolgten in 19 Fachbereichen." Und selbstkritisch: „KSE-Material, das schon zerstört oder
abgesetzt war, wurde nochmals im Bestand aufgenommen." Die riesigen Bestandsdifferenzen
bei KFZ ergaben sich daraus, daß die Bundeswehr alles zählte, was vier Räder hatte,
die NVA aber viele Radfahrzeuge in Gerätesätzen „versteckt" hatte. Zum Funkgerätesatz R-
145 gehörte eben ein mehrrädriger Untersatz. Das traf auch für Werkstattsätze, Sani-
Ausrüstungen u. v. a. zu
Wie verwertet man das Material einer ganzen Armee?
Die Zeiten, in denen z. B. das PoR-3 in Dessau auf Grund drängender Forderungen einer
„Bürgerinitiative 2. Dezember" im Januar 1990 ca. 1000 MPi und Pistolen sowie ca. 150 Pz.-
Büchsen aus Beständen der Kampfgruppen mit den Gleisketten seiner Technik zu Schrott
fuhr, waren vorbei.
Die ersten Maßnahmen zur Übernahme des NVA-Materials durch die Bundeswehr hatte die
Verbindungsgruppe des BMVg beim MfAV vor Ort abgestimmt. Das MfAV hatte die Materialbestände
aufgelistet. Diese Auflistung war Grundlage für die Bundeswehr, das Material zu
bewerten und Kategorien zuzuordnen:
Kategorie I : Dauerhafte oder längerfristige Nutzung durch die Bundeswehr,
Kategorie II : Vorübergehende Nutzung durch die Bundeswehr,
Kategorie III: Keine Nutzung durch die Bundeswehr.
Das Material der NVA unterlag Vorgaben des Einigungsvertrages. Als Verwaltungsvermögen
der ehemaligen DDR wurde es Bundesvermögen und sollte nach Möglichkeit für die
Erfüllung öffentlicher Aufgaben im Beitrittsgebiet verwendet werden. In der Broschüre des IV.
Korps von 1994 heißt es: „Das Material einer ganzen Armee mußte unter schwierigen
Bedingungen identifiziert, erfaßt, aus Kasernen, Depots und Mob.-Stützpunkten herausgelöst,
in geeigneten Lagern zusammengeführt, verwahrt und dort auch verwertet werden."
Dazu Generalmajor a. D. Richter: „Die Überwachung der Vollzähligkeit der Bestände, die Abgabe
zur Vernichtung oder zur weiteren Nutzung durch die Bw ... oder aber zur Verwendung
durch karitative Organisationen, …zur Nutzung durch die Alliierten im 1. Golfkrieg... erfolgte
peinlich genau durch eine eigene Organisation, meist in den G4/S4-Abteilungen der einzelnen
Verantwortungsbereiche. Diese ‚Verdichtungsorganisation’ wurde durch das Fachpersonal der
ehemaligen NVA besetzt, die die Zusammenführung/Verdichtung, die Abgabe an andere
Nutzer oder die Vernichtung mit peinlicher Sorgfalt erledigten. Nach dem Herausziehen der
Bestände wurde das Material in den einzelnen Kommandobereichen in spezielle ‚Verdichtungslager’
zusammengeführt, die im Bereich der Bundeswehr-Ost. koordiniert wurden. Von dort
wurde das Gerät nach den Vorgaben des BMVg zur Vernichtung oder zur weiteren Nutzung
durch andere Bereiche oder zum Verkauf an eine eigens dafür geschaffene Firma des
Bundes übergeben. ... Ab Januar 1993 wurden die Lager an die Logistische Brigade der
Bundeswehr Ost übergeben, die dann die weitere Verwaltung und Auflösung steuerte."
Eines der Lager war in Löbau, mit bis zu 1500 Panzern „der größte Panzerparkplatz Europas".
Mehrfach wurden die Flächen verlassener Flugplätze als Lager genutzt.
Bereits zuvor, mit dem am 19.11.1990 auf dem KSZE-Gipfel in Paris abgeschlossenen
Vertrag, hatten die 22 teilnehmenden Staaten erstmals eine weitreichende Begrenzung
der konventionellen Waffen in Europa geregelt. Der Vertrag erfaßte in definierten Waffenkategorien
auch das militärische Waffenarsenal des vereinten Deutschland und verpflichtete
zu umfangreichen Verwertungsmaßnahmen. Deutschland hatte bei Vertragsabschluß 2927
Panzer, 6152 SPW, 1955 Artillerie-Systeme und 164 Kampfflugzeuge abzurüsten. Der
Vertrag stellte den Unterzeichnern frei, bis zum Inkrafttreten am 9.11.1992 die Zahlen durch
Verkauf/Abgabe in Länder außerhalb des Vertragsgebietes, durch Umbau von Waffen für
zivile Nutzung und durch „cascading", Lieferung in Randgebiete des Bündnisses, z. B. in
die Türkei, zu verringern. Rußland praktizierte das ebenso durch Verlagerung von Technik
weit nach Osten. Zum Zeitpunkt des Vertragsbeginns hatten sich die Zahlen für Deutschland
deutlich verändert. Auf Grund der damaligen Höchstgrenze von 370000 Soldaten und des
damit für die Ausrüstung der gesamtdeutschen Bundeswehr ausreichenden Bundeswehrmaterials
war absehbar, daß der größte Teil des NVA-Materials überschüssig
wurde. Folglich wurde nur ein geringer Teil den Kategorien I und II und der größte Teil
der Kategorie III zugeordnet. Dieses wurde durch Ministerentscheidung ausgesondert
und war zu verwerten.
Die Reduzierungsverpflichtung umfaßte schließlich folgende Stückzahlen:
2566 Panzer, davon 1914 aus NVA-Beständen,
4257 gepanzerte Kampffahrzeuge, davon 4145 aus NVA-Beständen,
1632 Artillerie-Waffen, davon 1344 aus NVA-Beständen,
140 Kampfflugzeuge, davon 140 aus NVA-Beständen.
Die Reduzierung erfolgte unter internationaler Kontrolle. Insgesamt dauerte der
Zuordnungsprozeß mit den erforderlichen Prüfungen bis August 1994. Danach ergaben sich
folgende Anteile für die drei Kategorien:
Kategorie I : Ca. 3,5%, dazu zählten:
24 Kampfflugzeuge.MIG-29 12 Transportflugzeuge. AN-26
2 Transportflugzeuge TU-154 3 Transportflugzeuge. IL-62
4 Transportflugzeuge L-410 93 Hubschrauber MI-8
8 Hubschrauber MI-9 25 Hubschrauber MI-2
892 SPz BMP-1 2 FlaRak-Komplexe SA-5
75 FlaRak. IGLA 3 Start/Leitstellen OSA-AK
347 MPi Skorpion 3 AklLeitstellen.-Startrampen. KUB
1896 FlaRak. Strela-2 ca. 16400 t Munition
zahlr. Kfz. (5)
Kategorie II: Ca. 3,5%, dazu zählten, mit sehr widersprüchlichen Angaben:
Die 122mm-H-D-30 mit rd. 250000 Granaten, die GeW RM-70, viele M I-24, diverse.
Transportflugzeuge, 163 039 MPi AK-74, 29 Schiffe / Boote der VM
Kategorie III: Ca. 93% , darunter ca.261000 t Munition.
Die weitere Verwertung erfolgte durch:
· Die Treuhand (!) (für Immobilien, hier nicht beschrieben),
· die VEBEG, Verwertungsgesellschaft des Bundes (Frankfurt/Main),
· die VEMIG mbH (Tangermünde), gegründet vom Militariahändler Sturm
(Rottenburg), mit Exklusivvertrag für B/A.
· die (private) Firma Buck und, z. T., das BWB (Bundesamt für Wehrtechnik und
Beschaffung)
Die Gesellschaften verwerteten das Material teilweise selbst oder sie beauftragten private
Unternehmen mit der konkreten Verwertung/Vernichtung. Auszugehen ist davon, daß, mit
Ausnahme des BWB, durch die Gesellschaften nur Material der Kategorie III, nach Freiwerden
auch solches der Kategorie II, verwertet wurde.
Für die Sammlung des Materials, die Verwaltung und Vorbereitung der Verwertung wurden
die MdSG (Materialdepot-Service-Gesellschaft) und die „Koordinierungsstelle für medizinische
Hilfsgüter" gebildet. Das Gesamtgeschehen wurde beeinflußt durch den 1988
gebildeten „Koordinierungsausschuß Wehrmaterial fremde Staaten", die „Überleitungsstelle
Wirtschaft", das BWB und den Bundessicherheitsrat. Im Artikel 21 des Einigungsvertrages
war zudem festgehalten, daß für die neuen Bundesländer und deren Kommunen
kostenlose Abgaben von Technik möglich seien.
Neben der Erfüllung der Reduzierungsverpflichtungen gemäß KSE-Vertrag wurden folgende
Prioritäten festgelegt:
· Deckung des Eigenbedarfs der Bundeswehr und anderer Ressorts. Als KSEgerechte
Reduzierung galt z. B. auch die Nutzung als Bodenziele bei der
Schießausbildung; sowie die häufig angewandte wehrtechnische Untersuchung
(WTD-52 und -61);
· unentgeltliche Abgaben an Gebietskörperschaften und berechtigte Organisationen
im Beitrittsgebiet zur Unterstützung öffentlicher Aufgaben;
· Verkauf von Regierung zu Regierung;
· NATO-Verteidigungshilfe, so z. B. Schenkungen im Golfkrieg, zur technischen Info
und Auswertung, zu Trainingszwecken;
· Ausstattungshilfe, z. B. nach Demilitarisierung für Museen und Ausstellungen;
· Humanitäre Hilfe, vor allem für die Dritte Welt, B/A und Sanitätsmaterial u. a..
Das verbleibende Material war, soweit zulässig, zu verkaufen oder zu entsorgen.
Waffen und Ausrüstung der ehemaligen NVA in alle Welt
Bereits vor dem 3.10.1990 hatten viele Länder um solche Lieferungen ersucht. Ende 1991 war
die Liste auf 44 Staaten angewachsen, darunter 11 NATO-Länder. Insgesamt waren es
schließlich Bestellungen aus rund 70 Ländern. Der Bundessicherheitsrat hatte dazu am
27.2.1991 die Entscheidung getroffen, alle diesbezüglichen Waffenexporte nach den „Politischen
Richtlinien für Waffenexporte von 1982" durchzuführen.
· Export zu den Alliierten des 1. Golfkrieges
Deutschland beteiligte sich nicht mit Truppen, jedoch durch finanzielle Hilfe. Ein Teil wurde durch
Lieferung militärischer Ausrüstung abgegolten, vorrangig Ausrüstung der ehemaligen NVA
und vorwiegend logistische Hilfsmittel. Der Wert betrug ca. 740 Mio. DM.
Geliefert wurden:
An die USA :
25 Planiergeräte T-130 604 LKW mit Duschanlage W-50 -
421 LKW Tatra 813/815 47 Sankra LO
169 Tankwagen Tatra / Ural 724 20-Fuß-Container
129 Zugmaschinen Tatra 48 Gabelstapler
128 Sattelauflieger Tatra 105 Radlader
48 Werkstatt-Kfz. Ural 200 Zelte 8x15m
189 Schwerlasthänger P50/80 437 Abdeckplanen für Panzer
274 8-Tonnen-Hänger 250 Trinkwasser-Behälter je 4600 l
220 Wassertransport-Hänger 5500 Feldbetten
294 Tanktransport-Hänger 100000 Schutzmasken
111 LKW W-50 mit Kühlanlage 500000 Sandsäcke
255 Hänger mit Kühlanlage
An Frankreich: 20 Minensuchgeräte KMT-5/-6, 4 Minenverlegekomplexe MLG 60M
An Ägypten: 30 SPW-40 mit ABC-Schutzausrüstung, 250 t Ersatzteile
An Israel : Verschiedene ABC-Schutzausrüstungen
An CSFR: 40 Tatra -LKW 815 und 40 Schwerlasthänger (6)
Der Export war schnell in Marsch zu setzen. Der Befehlshaber des Bundeswehrkommandos
Ost, Generalmajor Schönbohm, drückte es später so aus: „Ich habe miterlebt, wie die
ehemaligen NVA-Soldaten über die Weihnachtstage 1990 gearbeitet haben, um das Gerät am
2.1.1991 für die Operation der Alliierten bereit zu haben."
Da der Irak vorwiegend mit sowjetischen Waffen und Ausrüstungen ausgestattet war, baten
die Alliierten und Israel um Lieferung einzelner Ausrüstungsteile zur eigenen Information.
· Exporte zur technischen Information, zu Tests und Auswertungen (1990-1992)
Solche Exporte erfolgten nur auf Grundlage von NATO-Richtlinien und, in Einzelfällen, an
Israel. Die meisten der gelieferten Teile blieben beim Empfänger.
Nach Israel, so „Janes", gab es mehrere verdeckte Lieferungen, die im Dezember 1991 erfolgte
Beschlagnahme blieb jedoch ein Einzelfall. Die Anforderungen bezogen sich vor allem auf
Schiff-Schiff- und Luft-Luft-Raketen. Die USA hatten starkes Interesse an Landminen, wenig
Interesse zeigte man an elektronischen Bauteilen.
An die USA (je 1-3 Exemplare)
Minensuchgerät KMT-6/ -7 2 HS MI-14
LL-Rak. AA-8, -10, -11 1 RSB „Tarantul”
Leitradar AA-7 1 Rak.-System FROG-7
L-S-Rak. CH-25, -29, -58 6 Fla.-Rak. SA-13
Gef.-Feld-Radar 1RL232 12 SA-8-Raketen
Flak AK-630 11 Seeminen
Torpedo SAET-40 12 Fu.-Störg. DZW 90
1 MIG-29 (zeitweilig) 192 Pers. -Minen
2 MIG-29-Triebwerke 360 Pz.-Minen TM-46/62
SS-Rak. P-21 Ersatzteile f. SU-22
SS-Rak. P-21 m. Ziels.
An Großbritannien
Minensuchg. EMT-7 Torpedo SAET-40 1 R-145-Führ.-Stelle
SS-Rak. P21/ -22 1 SU-22 M-4 1Fu.-Ger.-Satz R-414
Flak AK-630 1MIG-23 BN, Nachtsichtgeräte
PALR 1 L-39 Winkelreflektoren
Panzer-Minen AT-4, -7 1 Rak.-System „Rubesh“ 330 Gran. 122mm
1Rak.-System FROG-7 (11 Arten)
An Israel:
div. L-B-Rak. Flugbahnrechner Minensuchgeräte
div. L-L-Rak. Radarstörkörper 15 PALR
S-S-Rak. P-21, -22, -51 Langstr.-Radar P-40 je 2 KRAS-214, -B-255,
SILFla.-
Rak. SA-6, -13 Radar MIG-29 131,-157, GAS-66, UAZ-
469
GK Fla.-Rak. SA-5 Torpedo SAET-40 Ersatzteile für BMP-1, -2,
Fla.-Rak.-System „Schilka“ Rak.-System „Rubesh“ und MIG-23
Flak ZSU 23/4 GK Rak. „Frog-7“
Ca. 100 Pz./Pers.-Minen
An Frankreich
2 Rak. „Frog 7“ 1 lMG und Munition ca. 20 PALR
2 T-72 und Munition je 1 SPW-70, -50PK ca. 20 Panzerminen
2 2-S-1 und Munition 2 BRDM 1K 6 Seeminen KS/WD1
2 2-S-3 und Munition 1 RM-70 und Munition 2 Wasserbomben B-1
2 BMP-2 und Munition 1 RPG-7 je 1 Rak.-GK 9N18K,
9N18
1 AGS-17 und Munition 8 RPG-18
Düppelwerfer Div. Na.-Ausrüstung (7)
Die USA erhielten zu Übungszwecken, wohl vor allem für ihre „red flag"-Manöver,
erhebliche Teile von NVA-Ausrüstung.
Exporte in die USA zu Ausbildungs-/Trainingszwecken (1991-1993):
86 Panzer T-72 1 122mm-H. D-30 14 MIG-23(5 ML/MLD)
11 Panzer T-55 2 152mm-H. D-20 5 SU-22 M4 ,
19 SPz BMP-1 11 SFL 2S1 1 MIG-21
15 SPz BMP-2 9 SFL 2S3 2 HS MI-24
17 Zugm. MTLB 2 GeW RM-70 12 FlaRak.-Syst. 9A338 M
7 SPW BTR-70 4 GeW BM-21 72 FlaRak. 9M33M3
3 SPW BTR-60PB 2 Akl.-Pz. BRDM-1K 1 GrW 122mm
1 SPW 50PK 2 GeW BM-24 182 Lenkflugkörper
2 SPW 40P2 7 Kan.100mm T-12 versch. Art
5 SPW 40P2 m.9P148 PALR 7 Rak.-Systeme „Rubesh" diverse Munition
mit 150 Raketen diverse LKW (8)
· Exporte in eine Randregion der NATO
Im Rahmen der NATO-Militärhilfeverträge erhielten Griechenland und die Türkei
umfangreiche Waffenlieferungen. Die Ausrüstung kam zu Teilen aus Beständen der ehemaligen
NVA, zu Teilen von der Bundeswehr. Auf Ersuchen der Türkei wurden die für
1994/95 geplanten Lieferungen vorgezogen. Zwar lag die Verpflichtung vor, keine Waffen an
Drittländer weiterzugeben, doch Beobachter würden feststellen, daß sich bei den kurdischen
Milizen MPi aus NVA-Beständen befanden. Das „ND" vom 10.8.1993 berichtete über den
Einsatz von SPW aus NVA-Beständen gegen die Kurden, die „Gesellschaft für bedrohte
Völker“, so die „Wochenpost" vom 21.1.1993, stellte die Behauptung auf, daß 200000 MPi der
ehemaligen NVA an Aserbaidschan geliefert und im Konflikt um Nagorny Karabach eingesetzt
worden seien.
Die Lieferungen umfaßten u. a.:
An Griechenland
158 GeW RM-70 m. 205000 Rak. 260000 Schutzmasken
306 Flak ZU 23 m. 8,3 Mio.Gesch. 114000 Tarnnetze
501 BMP-1 m.140 000 Gran.73mm 10 Rgt.-Verb.-Plätze
3 FlaRak.-K. OSA-AK (12 Startr.) 650 Feldküchen
924 FlaRak. 9K33 M2/M3 8 Ponton-Parks
120 Flak „Schilka" 200 El.-Aggreg. (100 fahrbar)
21675 RPG-18 348 Kfz (UAZ, LO, 2002A)
7051 PALR 9M111/-M 20 Tatra-Tankwagen
21,7 Mio. Patr.M-43,-39 3000 KFZ
150 SPW-70, 2 MTLB div. opt. Gerät
An die Türkei:
303934 MPi AK-47 m. 83 Mio. Patr. 230000 Tarnnetze
4996 RPG-7 m. 197000 Gran. 50000 Kompasse
2491 lMG m. 132 Mio. Patr. 320 Beleuchtungssätze
300 SPW 60PB m. 4,99 Mio. Patr. 14 mm 21 Entg.-Stat. ARS-14
u. 30 Mio. Patr. 7,62 mm 13 Entg.-Stat. ARS-30
500000 Stahlhelme 100 Nachts.-Ger. f. MPi
150 Pz.-Zugm. T-55 200 El. Aggreg. 20/40 KW
3 Hauptverb.-Plätze 350 Scherenfernrohre
3 TMM-Brücken ca. 800 LKW
20 Minenräumger. KMT-5 ca. 250 Tankwagen (9)
Der Wert der Lieferungen betrug ca. 2,1 Mrd. DM
· Weitere Exporte rund um den Globus
An Indonesien
16 UAW/KS-Schiffe Pr. 153.1 „Parchim“ 2 Gefechtsversorger
12 Land.-Schiffe Pr. 108 „Frosch I“ 5000 t Munition
9 MSR-Schiffe Pr. 89.2 „Kondor II“ 75 E.-Generatoren
ca. 150 Feldküchen
Der Verkauf erfolgte zu einem scheinbar sehr niedrigen Preis. Die auf vielen Schiffen
notwendige Demilitarisierung war jedoch auf einer deutschen Werft durchzuführen,
außerdem wurde eine große Zahl indonesischer Seeleute in Deutschland ausgebildet.
Manfred Röseberg schreibt dazu: „Im Gegensatz zu sämtlichen anderen Fahrzeugen
wurden sie" (16 Schiffe der „Parchim“-Klasse) „aber nicht abgerüstet, sondern mit Munition und
Ausrüstung übergeben.... Die letzten 4 Schiffe verließen im Juni 1996 mit indonesischer
Besatzung die Peene-Werft (10) Nach Meinung der Weltbank war der Gesamtpreis
schließlich außerordentlich hoch.
An Schweden An Finnland
5 T-72 100 T-72 70 Brü.-Legepanzer
228 SFL-2S1 z. Ersatzteilgew. 218 Haub. D-30 44 Minenräumer
625 MTLB 140 BMP-1 300 Flak ZU 23 mm
375 BMP-1 166 Kan. M-46 100000 MPi AK-47
Pio.-Gerät 3 MTLB 48000 t Munition
27 SFL 2S1
An Belgien An Jugoslawien
2 SFL 2S1 60 Panzer T-55
je 1 T-72, T-55, SPW-70, BMP-1 5000 Stahlhelme
Kanada Mazedonien
1 T-72 60 SPW-70
Nach Estland, Lettland und Litauen gingen je 200 LKW, die Niederlande und Frankreich
erhielten einzelne MPi AK-47 und -74 mit geringen Munitionsmengen. Nicht klar zu
definieren waren Lieferungen nach Kroatien.
In einer Auflistung des Konversionszentrums Bonn ist von dieser Lieferung zu lesen:
1991: 6122nm-Haubitzen D-20, 20 122mm-Haubitzen D-30, 60 T-55,
1993/94 : 4 MI-24, 20 MIG-21bis, 8 MIG-21U, 12 LZ-39,
1994 : 50 PALR,
alles aus Beständen der ehemaligen NVA.
Darüber hinaus erfolgten Lieferungen aus anderen Ländern. Die Auflistung gehe auf Ermittlungen
einer Infogruppe beim Hauptquartier der UN zurück. Vorangestellt ist diese
Wertung: „Kroatien war in der Lage, ungeachtet der von den UN verhängten Kontrollsanktionen,
beachtliche Mengen moderner Bewaffnung zu akquirieren.“ (11) In einer Antwort auf
„schriftliche Fragen an die Bundesregierung" vom 3.4.1992 teilte diese mit, „daß sie nicht
wüßte, auf welchem Wege solches Material nach Kroatien gelangt sei. Sie (die Bundesregierung)
habe keine Waffen an Kroatien verkauft.“ (12) Ein Vergleich mit den im weiteren
Text aufgeführten Lieferungen von NVA-Flugzeugen in alle Welt ergibt ebenfalls keinen
solchen Abgaben an Kroatien. „Monitor" und andere Medien hatten jedoch berichtet, daß die
Merkmale der in Kroatien von ihnen gesehenen MIG-21 eindeutig auf die NVA hindeuteten.
Nicht deutlich wurde ebenfalls der Verbleib der 10 irakischen MIG-21, die 1990 zur
Hauptinstandsetzung in der DDR standen. Alle als „verschrottet" gemeldeten hatten eine
NVA-Vita.
Die in alle Welt abgegebenen/verkauften Schiffe und Boote der VM sowie das fliegende
Material der LSK/LV sind in speziellen Listen zusammengefaßt, ebenso die noch 1990 dem
Re-Export unterlegene Technik.
· Abgaben als humanitäre Hilfe
Dazu wurden erhebliche Teile der Ausrüstung genutzt. Auf mehr als 13000 Anfragen
wurde Material in 61 Länder und an mehr als 4000 Kommunen geliefert. Als „Besteller"
fungierten karitative Organisationen ebenso wie deutsche Partnerstädte oder internationale
Verbände. Mehrere Dutzend LKW erhielt z. B. die Organisation „Welthungerhilfe", ein
ähnlicher Posten ging an die orthodoxe Kirche der Noch-Sowjetunion. Rupert Neudeck's
„Cap Anamur" bekam 7 alte Minenräumpanzer, mit denen seine Männer in Angola Minen
räumten, die u. a. auch von der DDR geliefert waren. Die Liste der Empfänger liest sich im
Archiv nahezu endlos und enthält als Lieferungen alles nur Denkbare - Decken,
Schlafsäcke, Unterkunftsgerät, Lebensmittel, aber auch KFZ, Reifen, Werkstattausrüstungen,
Wasserfilteranlagen, ärztliches Gerät, auch mal ein Bus für die Partnerstadt irgendwo
weit im Osten. Mali, Niger, Senegal, die Philippinen u. a. erhielten Sanitätsmaterial,
Bekleidung ging u. a. nach Ruanda, Guinea, Djibuti. Nach Albanien wurden
100 LKW W-50, 5 Tatra-Tankwagen und 20 Sankra geliefert, an Bulgarien 200 Ural und 5
Tankwagen, an die Ukraine 355 LKW (Ural, Kras, Kamas), 50 Sankra, 95 UAZ,
Planiergerät und Medikamente. Nach Kasachstan gingen 500 LKW, Bekleidung und
Sanitätsmaterial, nach Somalia 20 Minensuchgeräte, Bahrain erhielt 5000 Truppenschutzmasken.
Der größte Teil ging an die Nachfolgestaaten der UdSSR. Das „ND" vom
19.4.1993 schreibt über die Lieferung von 1900 Kfz, 1000 Feldküchen, 4000 t Verpflegung
und 650 t Sanitätsmaterial. Insgesamt wurden in diese Richtung jedoch mehr
als 9000 LKW, 3000 Hänger und 19 Mio. Stück Bekleidung geliefert, darüber hinaus
mehr als 10000 Zelte. Saudi-Arabien erhielt 200000 persönliche Schutzausrüstungen,
verschiedene Quellen berichten allerdings von einem Entgelt von 32,7 Mio. DM.
UNPROFOR erhielt für den Einsatz auf dem Balkan 227 SPW-70 und 400 LKW. (13)
· Abgabe an Kommunen, öffentliche Einrichtungen - und private Nutzer
Die unentgeltliche: Abgabe an Kommunen, berechtigte Organisationen und Einrichtungen,
aber auch unentgeltliche und entgeltliche Abgaben an private Nutzer in den neuen
Bundesländern (und nicht nur einmal, auch darüber hinaus) zählt sicher zu den interessantesten
Details der Auflösung einer Armee. Gemeinden oder private Bürger, die oft viele
Jahre auf einen LKW oder PKW warteten, wurden zum Null- oder Niedrigstpreis aus
Beständen der Armee versorgt. „In 65 Lagern", so die „Junge Welt" vom 6.12.1991,
„warten neben ernsthafter Militärtechnik 96000 Radfahrzeuge auf ihr weiteres Schicksal.
Ca. 1850 W-50, Geländewagen, Feldküchen und Werkstatt-Ural gingen an zivile Nutzer,
clevere Geschäftsleute übernahmen mehrere hundert Stück zum Weiterverkauf." Schon
das „ND" vom 4.11.1991 hatte berichtet, daß ca. 10000 KFZ an das DRK und das THW,
ca. 16000 an Länder und Gemeinden abgegeben wurden. Über einen Basar der
besonderen Art informiert die „Berliner Zeitung" vom 14.11.1991: In Berlin-Pankow, Majakowski-
Ring, wurden PKW, LKW und Hänger feilgeboten - gegen Sofortzahlung an den
Meistbietenden. Einzige Bedingung: Sofortige Mitnahme. Das NVA-Zentrallager
Hangelsberg gab seine lang gehüteten Reserven kostenlos an Kommunen ab, „vom Ural bis
zur Zahnbürste", schreibt das „ND" vom 21.5.1992. Mehr als 300 Ural, 100 Werkstattwagen
und 17000 Reifen wechselten u. a. den Eigentümer. In Sonneberg/Thüringen warteten mehr
als 1000 KFZ der Grenztruppen auf ihre weitere Verwendung. Der „Trabant" mit Klappverdeck,
der allseits beliebte „Stoffhund", wurde für bis zu 3000 DM verkauft, die Limousine
dagegen kam nur 700. Im Grenzerzentrum Pätz dagegen wurden steinerne Zeugen der
Vergangenheit angeboten, vom Grenzstein bis zum bemalten Mauersegment. Die VEBEG,
das Verwertungsorgan des Bundes, verkaufte NVA-Material in 6 Lagern zu Festpreisen.
Nicht unter diese Rubrik fällt die Tätigkeit der Firma VEMIG. Mit einem rein privaten
Exklusivvertrag hatte diese sich die Verwertung aller militärischen Bekleidungs- und
Ausrüstungsgegenstände gesichert. Der Schätzwert wurde mit 2,4 Mrd. Mark genannt.
Es ist bekannt, daß z. B. die „Ein-Strich-kein-Strich", die praktische Felddienstuniform der
NVA, über Jahre hinweg „weltweit" getragen wurde - von Neuguinea über den Jemen, von
Angola bis zum Balkan.
Die Gesamtzahl der „verwerteten" Radfahrzeuge, so der Bundesminister der Verteidigung
1997 vor dem Deutschen Bundestag, betrug rund 133900, wobei Hänger, Kräder und
Sonder-KFZ, darunter also sicher auch mobile Funkstationen usw., dazu zählten.
Auch hier bleibt die Frage nach der möglichen? Exaktheit der Nachweisführung.
Regulär verkauft wurden, so der „Spiegel“ 9/92, 400000 Schutzanzüge an die „Sumer
Handels- und Service" GmbH, Stückpreis 186 Mark. Diese verkaufte sie „an den Golf",
Gewinn: 70 Dollar/Stück.
Der brisanteste Teil des Erbes - die Munition
Auch dazu gab es nur miteinander differierende Zahlen. Der Abschlußbericht an die
Bundesregierung von 1997 nennt 303690 t als „verwertet". Diese Zahl taucht in keiner
anderen Auflistung auf. Die „Wehrtechnik" 5/91 meldet 300000 t, der IAP-Dienst 8-9/91
294600 t, das IV. AK zählt in seiner o. a. Schrift 272000 t auf, eine Anfrage des „ND" vom
Dezember 1991 erhält 250000 t als Antwort. „Janes" nennt 295430 t. Dazu der IAP-Dienst:
„Auf diese Menge sind weder Bw/Rüstungsbereich noch die Industrie eingestellt. Diese
Mengen werden auf Jahre hinaus zu lagern und zu transportieren sein. Dabei „erfüllt die
Munition der ehemaligen NVA nicht die Anforderungen der Lager- und Transportbestimmungen,
die in der Bundesrepublik gelten.“!!
Die Munition wurde in 19 Lagern verwahrt, Bewachung und Lagerhaltung kostete je
Depot 1,7 Mio. DM/Jahr. Die Entsorgung wurde mit 5 Mio. DM /1000 t angegeben, je
Einzeltonne also ca. 5000 DM. Entsorgung und Delaborierung erfolgten u. a. in der „Entsorgungs-
und Betriebsgesellschaft mbH Vogelgesang", in Königswartha, Silberhütte,
Weichenstedt, Lübben und Pinnow, ein Vorgang, der von Spezialisten noch detailliert zu
beschreiben wäre. Sehr unterschiedlich sind u. a. die Angaben zum Eigenverbrauch der
Bundeswehr Zu deren Kategorien I und II zählten zunächst 33600 t (IAP-D.8-9/91), in
späteren Dokumenten erschienen 14600 t, die „Berliner Zeitung" erhielt am 18.11.1991 die
Mitteilung über 100000 t Eigenverschuß. Nach den bekannten Angaben wurden verkauft/
abgegeben: 48000 t an Finnland, 5000 t an Indonesien, 31500 t als NATO-Verteidigungshilfe.
Nicht einzeln benannt wurden die bei jeder Waffenabgabe mitgelieferten umfangreichen
Mengen für die Bordbewaffnung. Interessant eine solche Meldung („ND" vom
30.9.1993): Danach erfolgte eine Lieferung von 122mm-GeW-Geschossen „via" Griechenland
- ohne das Endziel zu nennen. NATO-Staaten verfügen nicht über diese Waffen - wohl
aber einige der zu jener Zeit kriegerisch verwickelten Balkanstaaten. In einer Vorlage für
den Verteidigungsausschuß/DBT vom 6.9.1992 erscheint mit Stand vom 15.4.1992 diese
Auflistung:
Übern.
Bestand
(3.10.1990
Bisher
abgegeben/
verwertet
Verwertbarer
Bestand
(1.4.1992)
Geplante
Verwertung/
Mögl.
Abgabe
Bem.
295430 t,
davon 16400 t
Kat. I u. II
42500 t entsorgt
5600 t
Länderabgabe .
230930 t 108000 t res. f.
Länderabgabe,
68000 t Entsorg.
55000 t Entsorg.
Ausgeschr.
Ausschr
. Juni 92
Ein Bericht des BMVg vom 10.11.1993 nennt diese Zahlen (Kennz. RüZ II/Arb.-StabNVA): Von
295000 t bisher 154400 t „verwertet", davon 57300 t Abgabe an andere Länder, 97000 t
zerstört. 14600 t von der Bundeswehr übernommen. Somit blieben zu diesem Zeitpunkt
noch ca. 102000 t zu verwerten. Die letzte Großrakete der NVA wurde am 21.9.1994 in
Pinnow zerstört, die Entsorgung der Munition war Ende 1995 beendet.
Schneidbrenner im Anschlag - die Erfüllung der KSE-Verpflichtungen
„Was wir genau machen, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß wir zerstören", so der Bundesminister
der Verteidigung laut „Berliner Zeitung" vom 2.7.1992. Deutschland hatte am
3.8.1992, wie alle Unterzeichner des Vertrages vom 19.11.1990., mit der Reduzierung
konventioneller Waffen zu beginnen. Bei Vertragsabschluß hatte Deutschland 2927
Panzer, 6152 gepanzerte Fahrzeuge, 1955 Geschütze und 164 Flugzeuge zu beseitigen. Im
Verlauf der Zeit änderten sich die Zahlen. Panzer und Geschütze wurden verkauft, abgegeben,
und damit die Sollzahlen verringert. Das geschah auch durch die Umrüstung von
Militärtechnik zu zivilen Zwecken oder z. B. durch die Nutzung. von 104 T-72, 86 PT-76 und
50 SFL 2S1 als Bodenziele. Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Vertrages betrug die
Sollzahl noch 2566 Panzer (NVA 1914), 4257 gepanzerte Fahrzeuge (NVA 4145), 1632
Geschütze (NVA 1344) und 140 Flugzeuge, alle NVA. Wichtig war der Preis. Die Zerlegung
eines Panzers wurde mit 25-30000 DM berechnet, der Verkauf kam deutlich
billiger! Noch günstiger war es, teures Gerät zu verkaufen und „billiges" zu verschrotten.
Der spektakuläre Beginn („das größte Panzerschlachten aller Zeiten", so die „Junge Welt"
schon am 28.12.1991) erfolgte in Anwesenheit des Bundesministers der Verteidigung am
4.8.1992 in Rockensußra mit der Zerlegung eines - nein, nicht „Leopard-2", auch nicht eines T-
72, sondern eines SPW 40-P, eines „geländegängigen Gefechtsfahrzeuges, aussehend wie
ein Panzer". „Look alikes", sagen spöttisch die Insider. Die gepanzerte Technik wurde
vorwiegend hier und in Charlottenhof zerlegt, die Flugzeuge auf der Elbe-Flugzeugwerft
in Dresden, so die 140 MIG-21, „+10% extra", wie einige Medien schrieben. Von diesen
10% will man aber in Dresden nichts wissen.
Ein Bericht beim Verteidigungsausschuß an 10.11.1993 sah folgende Zahlen: KSEVorgaben
mit 2847 Panzern, 5304 SPz, 2006 Geschützen und 140 Flugzeugen, erneut
also erheblich verändert. (14) Von 1236142 HFW der NVA (auch eire reue Zahl), sah man
433078 als zerstört an. Von 192 Schiffen der VM (dabei offensichtlich Schwimmkräne und
schwimmende Lager mitgerechnet) waren 139 „verwertet", 29 noch in Nutzung und 24
zur Verwertung vorbereitet. Die letzte MIG unterlag dem Schweißbrenner am 18.12.1993,
der letzte Panzer am 25.5.1995, dieser in Charlottenhof. Der Bundesminister der Verteidigung
1997: „Nur 734 Panzer von 2761 blieben übrig". Also wurden 2027 „verwertet" und
734 exportiert/abgegeben. Die „nicht kompatible" und ohnehin ungeliebte Technik war
beseitigt. Über einige Filetstücke wurde noch nachgedacht. Aus der nachfolgenden Tabelle,
bezogen auf 1993/94, sind für einige Arten der Technik die KSE-Zahlen u. a. Verwertungsarten
zu erkennen. Erstaunlich ist die große Zahlendifferenz zwischen den Übernahmezahlen
von 1990 bzw. 1992 bis zum Tabellenbeginn 1.9.1993:
Art Bestd. And. bis Bestd. Festgelegte Verwendung Verwnd
1.9.93 31.12.93 1.1.94 offen
Länd Zerst. Abgabe Zerst. Tr.- Boden- Verkf.
Abg. KSE (Vrtrg) Nutzg ziele Leihe
T-54 6 6 6
T-55 1153 320 833 6 823 2 2 0
T-72 320 1 40 279 5 136 104 3 31
SPW-152 415 1 414 0 0
SPW-40 205 154 51 4 45 2 0
SPW-50 144 37 107 1 105 1 0
SPW-60 1150 1 247 902 873 2 27
SPW-70 1245 1245 152 955 149(UN) 1 137
BMP-1 1091 30 1061 586 2 473
BRM1K 9 1 8 1 7
BMP-2 2 2 1 1
PT-76 140 140 36 86 1 17
Hb. D-30 167 6 156 5 4 1 0
Hb.M-30 5 5 3 2 0
SFL 2S1 306 306 228 50 1 27
Kan.M-46 172 172 92 - 80
KH D-20 5 5
SFL 2S3 76 76 60 1 15
GrW 120 209 200 9 4 5
GrWSani 26 18 8 4 4
BM-21 42 42 4 38
RM-70 221 221 158 63
MI-24 45 45 45
MIG-21 130 4 32 94 4 67 23
MIG-23 30 3 27 6 2 19 0
MIG-29 24 24 24 0
SU-22 38 1 37 2 35 0
(15)
Ein Wort zum Re - Export
Ein nicht unerheblicher, z. T. der modernste Teil der Technik der NVA wurde, einschließlich
Dokumentation und Kodierungsmitteln, reexportiert zum Hersteller UdSSR. In einer Anlage
zum „Plan der Maßnahmen zur Reorganisation der NVA" sind dazu aufgeführt:
- Automatisiertes Feldführungssystem „PASUW",
- Kennungssystem „PAROL" der LaSK, LSK/LV und VM ,
- Raketenkomplex „TOTSCHKA",
- FlaRak-Komplexe der LaSK „OSA-AK", „STRELA-10" und „IGLA",
- FlaRak-Komplexe der LSK/LV S-200 und -300,
- Aufkl.-Technik mit den Komplexen R-381T,-394 KM, Krypton-P,
- Funktechn. Mittel mit: Automatis. Führ.-System „POLJE", FuMSt ST-68U, Fu-
Höhenmesser PRW-17,
- Raketen des FlaRak-Systems „OSA-M" der VM,
- Raketen P-21 und -22,
- 2 Komplexe Küstenraketensystem „RUBESH",
- Waffenleitanlagen der Schiffe Pr.1159,
- Raketen des Feuerleitsystems „BASTION",
In eigener Zuständigkeit waren zu vernichten:
- Funklenkblöcke der PALR der MI-24,
- Technik des FEK mit den Stationen R-378A, -330P, -330U,
- Aufklärungstechnik mit den Komplekten R-357M, -358, -361M, 553L, SRTR-D,
Die Ausführung hatte bis 15. bzw. 30.9.1990 zu erfolgen. (16)
Die UdSSR war darüber hinaus an der unentgeltlichen Rückgabe weiterer Technik
interessiert. Dazu zählten (ohne Terminvorgabe):
- Takt. Raketenkomplex „LUNA-M", FlaRak.-Komplexe „KRUG" und „KUB",
- PALR-Komplexe Konkurs, Fagott und Metis
- SFL 2-S-3.
- Küstenraketenkomplex „RUBESH",
- Bewegliche Fü-Stellen der RA-OTR, StBttr. TR, FL-Stellen der Artl.-Abt.,
- Fü.-Komplexe der SFL-Artl., FL-Komplexe der TLA,
- FuMeßstat. der Artl. SNAR-6 und -10, FuKontrollstat. SRKR-1 und -2,
- FuMeßstat. P-18, -19, -PRW-13 und -16,
- div. Mittel des FEK,
- FuMeßstat. „Kabina-66",
Aus anderen Tabellen ist zu erkennen, daß mindestens ein Teil der genannten Vorgaben und
Wünsche nicht erfüllt wurde.
Der (vorläufig) letzte Landeplatz des fliegenden Materials der LSK/LV
Die Passagiermaschinen IL-62, TU-134 und -154, AN-26 und L-410 flogen zunächst im LTG-
65, die Hubschrauber je nach Typ in der LTGr, der MFHsGrp, den HFS-Ost, -70 und -80
(einschließlich der MI-24 und MI-8TB), die AN-2 und Z-43 wurden ebenso abgestellt wie die
MIG-21, -23 und SU-22. Die MIG-29 flogen im „ErprG MIG-29", später im JG-73 „S". Der bis
dahin bekannte Verbleib ist in nachstehender Tabelle aufgeführt. „Privat" können Firmen oder
Einzelpersonen sein, beim Verbleib im Ausland wurde nicht nach Nutzungsart getrennt. Die
vom Autor eng zusammengefaßten Zahlen wurden dem präzise beschreibenden Buch von
Lutz Freundt (Hrsg.) „MIG, MI, SU & Co " entnommen (außer für MIG-29) (17)
Verbleib Mig-21 MIG-23 MIG-29 SU-22 L-39 AN-26 AN-2 L-410 TU-134 TU-154 IL-62 Z-43
(251) (63) (24) (54) (52) (12) (18) (12) (3) (2) (3) (12)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
Verschrottung
154 1 12
Unfall 1 1 1 1 1
WID-52/
-61 2 2
Aerotec 6 3 2
Dt. Museen/
Ausst. 40 27 21 18 5 1
Dt. Flugplätze
9 4 2 1
Sächs.LFService
9
Flzg-Klubs 1
Privatnutzung
(Dt.) 23 4 5 1 8
Verbleib Mig-21 MIG-23 MIG-29 SU-22 L-39 AN-26 AN-2 L-410 TU-134 TU-154 IL-62 Z-43
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
USA 1 14 5 3 1
Kanada 1
Großbrit. 1 1 1 1
Norwegen 1
Frankreich 2 2 1 1
Belgien 1 1
Niederl. 5 3 1
Italien 2 1 1
Spanien 1 1 1
Österreich 3 1 2 1
Polen 23
Ungarn 25
Estland 1 2
Komi-Avia (Rußland) 7
Lettland 1
Litauen 2
Venezuela 2
Honduras - 1
Guatemala 1
Sierra Leone 1
Angola 1
Rußland 3
Iran 1
Usbekistan (Ägypten?) 3
In einigen Fällen werden die „Sollzahlen“ nicht erreicht. Grund: Die Technik wurde
schon vor dem 3.10.1990 aus dem Register gelöscht, die Tabelle aber nicht
verändert.
Verbleib MI-2 MI-8T/PS MI-8-TB MI-9 MI-14PL MI-14-BT MI-24D/P
(25) (57!) (36 ) (8) ( 8 ) ( 6 ) ( 51 )
Verschrottet 2 21 21 2
Dt.Museen/Ausst. 6 13 8 4 4 5
Aerotec,Flugpl. 3 5 2 4
Aeroclubs,Flugpl. 2
Privat in Dtschld. 6 6 2
LTG-62 „408" 1
HFWS (Lehrsammlg.) 1 1
TSLW-3 1
Polen 16
Tschechei 1
Estland 1 2
Litauen 4
Belgien 2
Niederlande 3 1
Frankreich 1 2
Österreich 1 3
Italien 1
Ungarn 4 20
USA 2
US-army 2 2
Großbritannien 1 2
(zerstört als Filmrequisit,
J. Bond-Film)
Der letzte „Törn" der Schiffe und Boote der Volksmarine
Die Bundesmarine behielt vorübergehend, bis etwa Ende 1992, 29 Schiffe, darunter auch ein
Raketenschiff des „Tarantul"-Typs sowie einige Hilfsschiffe im Dienst. Die meisten Einheiten
wurden in den Folgejahren verkauft, abgegeben bzw. verschrottet. Der bisher bekannte
Stand(18):
12 RS-Boote Pr. 205 (OSA-I) 5 - abgegeben an Lettland
7 - verschrottet
5 Raketenschiffe Pr.1241 /TARANTUL/ 1 - Tests in den USA
1 - Museumsschiff, Peenemünde
3 - verschrottet
1 RS-/Patrouillenboot Pr.151 /BALCOM 10/ 1 - BGS, Küstenwache
(1) - Fertigstellg. 2.10.1990,
Patr.-Boot Küstenwache
(1) - Fertigstellung 13.12.90, Auflieger
2 KTS-Boote Pr.131 /LIBELLE/ 1 - Museumsschiff Dänholm
1 - Museumsschiff Hamburg
6 MSR-/Grenzschiffe Pr.89.1 /KONDOR I/ 4 - Verkauft an Tunesien
2 - Verkauft an Malta
21 MSR Pr.89.2 /KONDOR II / 2 - Abgabe an Lettland
5 - Verkauft an Belgien
4 - Verkauft an Uruguay
9 - Verkauft an Indonesien
1 - verschrottet
3 KS-Schiffe Pr.1159 (KONI) 1 - Ansprengversuch, Verschrottung gepl.
2 - verschrottet
16 UAW-/KS-Schiffe Pr.133.1/PARCHIM-I/ 16 - Verkauft an
Indonesien
12 Landungsschiffe Pr.108 /FROSCH-I/ 12 - Verkauft an
Indonesien
14 Bergungs-Schiffe und Schlepper 4 - Verkauft an die Niederlande
4 - Verkauft an Belgien
2 - Verkauft an Uruguay
4 - Nutzung Bundesmarine
7 Versorger 5 - Verkauft an Norwegen
2 - Verkauft an Indonesien
9 Tanker 5 - Verkauft an die Niederlande
1 - Verkauft an Malta
1 - Verkauft an die VAE
2 - Verkauft an zwei Firmen in Deutschld.
9 schwimmende Stützpunkte. u. Wohnschiffe 3-Verkauft/übergeben innerhalb Deutschlands.
6 - Nutzung Bundesmarine
3 Aufklärungs-Schiffe 2 - Abgabe an Estland
1 Verkauftan Spanien
2 Such- u. Rettungsschiffe 1 - Verkauft an die Niederlande
1 - Verkauft innerhalb Deutschlands
1 Torpedofangboot 1- Verkauft an Lettland
1 Erprobungsfahrzeug 1 - Verkauft an Norwegen
1 Repräsentationsfahrzeug 1 - Verkauft an die Niederlande
1 Schulschiff 1 - verschrottet
10 Grenzkontrollfahrzeuge 5 – an Tunesien
2 – an Malta
3 - verschrottet
16 Schiffe des Seehydrographischen .Dienstes 15 -Nutzung in öff.- rechtl. Einrichtungen
1 – Verkauft an privaten Nutzer
Die Anzahl der Schiffe und Boote der VM wurde in verschiedenen Texten nach dem
3.10.1990 sehr unterschiedlich angegeben, vor allem die Zahl der „Kriegsschiffe." Als solche
galten überwiegend die Fahrzeuge der Typen OSA, Balcom-10, Frosch, Koni, Libelle,
Parchim, Tarantul, Kondor, das Schulschiff und ein (?) Versorger. Noch im April 1992
waren 29 Marinefahrzeuge der Volksmarine in Nutzung der Bundesmarine.
Die Verwertung im Überblick – von „oben" gesehen
Am 30.7.1997 erfolgte der Bericht der Bundesregierung über den Abschluß der Verwertung
des überschüssigen Materials der ehemaligen NVA. In der Anlage 1 zum Bericht sind
aufgeführt:
Wesentliche Materialarten und -mengen
Materialart verwertete Mengen
Luftfahrzeuge 767 Stück
- Flugzeuge 446 Stück
- Hubschrauber 185 Stück
- von der NVA ausgemusterte Luftfahrzeuge 136 Stück
Kampfpanzer 2761 Stück
Gepanzerte Fahrzeuge 9467 Stück
- gepanzerte Kampffahrzeuge 6050 Stück
- sonstige gepanzerte Fahrzeuge 3417 Stück
Artilleriewaffen 2199 Stück
Schiffe und Boote 208 Stück
- Kriegsschiffe 82 Stück
- sonstige Marinefahrzeuge 126 Stück
- Radfahrzeuge rd. 133900 Stück
- PKW 7180 Stück
- LKW und Sonder-Kfz. 86715 Stück
- Kräder 2160 Stück
- Anhänger 37845 Stück
Munition rd. 30.690 t
Flüssige kritische Stoffe rd. 62.535 t
- flüssige RTS u. Reinigungsmittel 14335 t
- flüssige Gefahrstoffe 48200 t
Handfeuerwaffen (Schützenwaffen) rd. 1376650 Stück
- Pistolen, Pi, MG u. ä. 1304220 Stück
- Jagd-, Sport- u. Signalwaffen 72430 Stück
- Bekleidung u. persönliche Ausrüstung rd.19087 t
- Sanitätsmaterial rd. 15 600 t (19)
Die Rechnung
In Punkt 8 des o. a. Berichtes ist als Anlage 4 eine Übersicht beigefügt, die zu Einnahmen und
Ausgaben so zusammengefaßt wird:
8.1. Einnahmen aus der Verwertung
Eingenommen wurden rd. 345,1 Mio. DM. Erzielt wurden die Erlöse im wesentlichen durch
Verkäufe in Höhe von
- rd. 214,6 Mio. DM auf Regierungsebene an andere Länder
- rd. 113,2 Mio. DM über die VEBEG
8.2. Ausgaben für die Verwertung
Ausgegeben wurden rd.1760,9 Mio. DM. Bedeutende Aufwendungen waren
- rd. 866,4 Mio. DM für die Entsorgung von Munition, Raketentreibstoffen und sonstigen
Explosivstoffen,
- rd. 238,9 Mio. DM für die Bewachung und Lagerhaltung durch die bundeseigene MDSG
bis Ende 1994,
- rd. 192,6 Mio. DM für die Beseitigung von Abfällen und Reststoffen,
- rd. 49,0 Mio. DM für die KSE-gerechte Zerstörung von TLE-Gerät.
8.3. Saldo
Die auf die Einnahmen/Ausgaben begrenzte Bilanz der Verwertung des Materials der
ehemaligen NVA weist Nettoausgaben in Höhe von rd. 1415,8 Mio. DM aus.
Beauftragt mit der Verwertung (durch den Deutschen Bundestag) war die VEBEG. Die
Angebote zur Verwertung der Güter der ehemaligen Staatsorgane der DDR, einschließlich
der NVA, erfolgten im Bundesauschreibungsblatt und mit Angebotslisten. Ab Mai 1992 erhielt
der Bundestag im 4-Monate-Turnus Bericht über die Verwertung des NVA-Materials. Alles
scheinbar streng geordnet, in einem wirtschaftlich und organisatorisch hoch leistungsfähigen
Land.
Der Abschluß der Verwertung einer ganzen Armee aber erfolgte mit einem „Minus" von 1,4
Mrd. DM? Der Autor kann nur fragen: War dieses Saldo so gewollt?
Wert - und Mehrwert . Eine Schlußbetrachtung
„Am 3.10.1990 hat die Bundesrepublik Deutschland die Ausrüstung einer hochgerüsteten und
gut ausgestatteten Armee übernommen", so der Beginn einer Anfrage von SPD-Abgeordneten
des Deutschen Bundestages an die Bundesregierung. Die erteilten Antworten enthalten
zwar viele Details, sagen jedoch nichts über den Gesamtwert dieser Waffensysteme
und Ausrüstungen, weder zum Moment der Übernahme noch zu einem späteren Zeitpunkt.
Die entsprechende Frage wird so beantwortet: „Die DDR-Werte für das gesamte übernommene
Material zum Stichtag 3.10.1990 können nicht ermittelt werden. Wie in der DDR
gab es auch in ihren Streitkräften kein den Grundsätzen des Preisrechts entsprechendes
Rechnungssystem." Na sicher doch: In der NVA galt das Preisrecht der DDR. Und weiter:
„Eine dokumentierte Materialübergabe und Inventur mit Materialnachweis ... fand nicht statt.
Vorhanden war lediglich eine vom MfAV erarbeitete Liste der Hauptarten der Technik." Und
dann: „Eine ordnungsgemäße Übergabe der Munition fand nicht statt." Die Antwort dazu wurde
bereits genannt. Die folgende Berechnung basiert zunächst auf dem Preisrecht der
DDR. Grundlage sind nur Waffen, Technik, Reserven und Liegenschaften unter dem
Zugriff der NVA. Der bereits zerstörte Teil an Waffen (Abrüstungsinitiativen der DDR) sowie
der bereits veräußerte Teil (Befehl MfAV) dürften das geschätzte Ergebnis nicht deutlich
beeinflussen.
1. Das bewegliche Sachvermögen
Der parlamentarische Staatssekretär im MfAV, Dr. Wieczoreck, berichtete am 20.4.1990 vor
der Volkskammer, daß in der NVA gegenwärtig 3130 Technikarten mit einem investiven
Wert von 86 Mrd. Mark vorhanden sind. Dazu zählten z. B. nicht stationäre Na-Technik,
Werkstattausrüstungen, stationäre Medizintechnik u. v. a. Für eine Umrechnung in DM
wären diese Überlegungen möglich:
Die Technik der NVA wurde, vor allem bis etwa 1980, zu im Weltmarktvergleich äußerst
günstigen Preisen importiert. Die Preise für Lieferungen aus der UdSSR lagen um das 4 -
5fache unter den Beschaffungspreisen für vergleichbare westliche Technik.
Es existierte ein durchgängiges System von Durchsichten, Wartung und Instandsetzung,
das sowohl werterhaltende als auch wertsteigernde Maßnahmen enthielt, einschließlich
Modernisierungen und Komplettierungen. Dadurch befand sich die Militärtechnik zum Zeitpunkt
der Übergabe in einem guten bis sehr guten Zustand.
Beispiele belegen, daß für eine Umrechnung des Beschaffungswertes der Militärtechnik der
NVA in den aktuellen Gebrauchswert durchaus ein Verhältnis von 1 Mark der DDR zu 1
DM in Anwendung gebracht werden kann.
So betrug der Systempreis für die supermodernen MIG-29 100 Mio. Mark der DDR pro
Maschine (Einzelpreis ca. 62 Mio. Mark). Das ergibt für die 24 übernommenen Maschinen
2,4 Mrd. Mark. Mit Sicherheit kann die gleiche Größe in DM angenommen werden. Auch
ein evtl. höherer Kampfwert des Eurofigthers würde wohl nicht den Vergleich der Systempreise
(100:125,4) übertreffen. Der damalige Bundesminister der Verteidigung Rühe ging bei
der Produktion des „Eurofigther" von einem Systempreis von 125,4 Mio. DM pro Stück
aus.
Ähnlich ist es bei der Betrachtung des hohen Gebrauchswertes der Schiffe der Volksmarine.
So wurde z. B. der Beschaffungspreis der 39 nach Indonesien verkauften Schiffe
mit 1,7 Mrd. Mark angegeben, als Zeitwert jedoch von der Bundeswehr nur 187 Mio. Mark
berechnet. Es ist nun interessant, daß im wahrscheinlichen Lieferjahr der Schiffe (1994)
die Bewaffnungsimporte Indonesiens um ca. 1,2 Mrd. US-Dollar über dem Mittel. der Jahre
1990-93 liegen. 1,2 Mrd. Dollar ergaben beim Umrechnungskurs von 1:1,5 ca. 1,8 Mrd.
DM. Damit läge der Verkaufswert sehr nahe am o. a. Beschaffungspreis von 1,7 Mrd.
Mark, d. h. Mark und DM ständen 1:1 gegenüber!
Den für sie wertvollsten Teil des Sachvermögens nahm die Bundeswehr wie o. a. als sog.
Kategorie I in Nutzung.
Bewaffnung und Militärtechnik gesamt: ca. 86 Mrd. DM.
2. Reserven und Bestände
Insider gehen hier von einem Wert von 10-15 Mrd. DM aus. Darin enthalten sind die im
Bericht des MfNV vom 15.3.1990 genannten TS-, Verpflegungs- und medizinischen
Reserven ebenso wie die im Bericht aufgeführten 290000 Tonnen Munition und die in der
Antwort auf o. a. Anfrage im Bundestag genannten, von der Bundeswehr übernommenen
760000 Ausstattungssätze Bekleidung mit je 50 Artikeln und 600000 Ausstattungssätze
persönlicher Ausrüstung mit je 30 Artikeln. Laut „Spiegel" 52/90 hat diese „Ware" einen
Wert von rund 2,4 Mrd. Mark. Fachspezifische Reserven und Bestände gab es in allen
Teilstreitkräften, Waffengattungen und Diensten, alle von hohem Gebrauchswert
Reserven und Bestände gesamt: 10-15 Mrd. DM
3. Vermögenswerte von Grundstücken, Gebäuden und Anlagen
Hier wurde von folgenden Größenordnungen ausgegangen:
Ca. 69 Mrd. DM für 138000 ha, genutzt für militärische Objekte und Wohnungsbauten. Für
diese Grundstücksflächen werden heute je nach Lage Bodenpreise zwischen 30 und
500 DM/m2 berechnet. Dieser Rechnung wurde ein Durchschnittswert von 50 DM/m2
zugrunde gelegt.
Ca. 1 Mrd. DM für 100 000 ha durch Ausbildungsanlagen genutzte Grundstücksflächen,
teilweise Brachland, umweltbelastet. Zugrunde gelegt wurde ein Durchschnittswert von
1 DM/m2.
Ca. 30 Mrd. DM für militärisch genutzte Gebäude und bauliche Anlagen. Grundlage: Etwa
40-50% einer Liegenschaft wurden der Nutzung durch Behörden oder Unternehmen
zugeführt.
Ca. 3 Mrd. DM für ca. 66000 im Bestand der NVA befindliche Wohnungen. Der Rechnung
wurde ein Quadratmeterpreis von 800 DM zugrunde gelegt.
Gesamt: ca. 103 Mrd. DM für o. g. Vermögenswerte.
4. Zusammenfassung
Aus o. a. Berechnungen könnte das Gesamtvermögen der NVA auf ca. 200 Mrd. DM
geschätzt werden. (20)
In dieser Bewertung fanden noch keinen Niederschlag solche Werte wie die Hafenanlagen der
Volksmarine, die Flugplätze, Werkstätten, stationäre Nachrichten-Anlagen oder das bisher
genutzte stationäre Fernmeldenetz der NVA.
Nicht berücksichtigt sind auch, materiell zwar nicht eindeutig faßbar, aber dennoch von
großem, letztlich auch materiellem, Wert, folgende Faktoren:
· Der Zugewinn durch die Übernahme des geistigen. (intellektuellen) Eigentums
der NVA. Dieses Potential, besonders auf den Gebieten der Militärmedizin, der
technischen Forschung und Entwicklung, der Militärtopographie, der Institute
und Lehreinrichtungen, der Militärgeschichte u. a. wies beachtliche Forschungsergebnisse
auf.
· Die durch den politischen Zugewinn (Wegfall des bisherigen Gegners) möglichen
materiellen Einsparungen der Bundeswehr.
· Der durch (auch kostenlose) Übergabe an NATO-Partner entstandene Gewinn
an Kampfkraft in diesen Ländern und die Stärkung der Position der BRD durch die
großzügige Übergabe von Waffen, z. B. an die Türkei.
· Der Zugewinn durch die nun mögliche „technische Auswertung", die wesentlich
billiger, kürzer und ungefährlicher ist als der Weg über die Spionage u. a. (21)
Es bleibt festzustellen, daß eine exakte Wertefeststellung politisch sicher nicht gewollt und im
engen zeitlich vorgegebenen Rahmen der Wiedervereinigung kaum möglich war.
Rückblick - und Feststellung
Die vor fast 15 Jahren geräumten Parks der NVA dienen heute zivilen Zwecken oder sind
verfallen, die Piers der Volksmarine wurden hier und da Teil neuer „marina's", auf einigen
Rollbahnen der LSK starten und landen nun kleine zivile Flugzeuge oder finden illegale
Rennen statt. Die in alle Welt verteilte Technik ist nur in Einzelstücken zu finden und
auch über Funk nicht mehr zu erreichen - auch „Rügen-Radio" stellte den Dienst ein.
Irgendwo an der Küste Kaliforniens verrosten 5 oder 6 Startrampen des Typs „Rubesh",
ihre Raketen wurden längst zu Tests gestartet. Nur eine Rampe wird noch von
Enthusiasten im Dresdner Museum gewartet. Im Marinehafen von Jakarta liegt die
„Pulau Rote". Mit ihren arg verschlissenen Maschinen läuft das MSR nur noch selten zu
Wachaufgaben in die Java-See aus. Gut erhalten ist nur der Namenszug am Bug des
Schiffes, dort, wo noch vor 10 Jahren der Name „Wolgast" zu lesen war. Hoch am
Himmel unseres östlichen Nachbarlandes aber ziehen seit einiger Zeit Kampfjets ihre
Bahnen, deren Triebwerkslärm den Einwohnern von Preschen und Laage lange Jahre in
den Ohren klang. Die Silhouette weist sie als MIG-29 aus, nun aber mit polnischem
Hoheitszeichen. 15 Jahre - wie lang - oder wie kurz - ist dieser Zeitraum? Zu lang, um
sich noch zu erinnern, zu kurz, um schon Akten zu öffnen? Der Autor glaubt festgestellt
zu haben, daß über das aufgeworfene Thema wenig gesprochen - und gar nicht
geschrieben - wird. Betrachtet wurde im vorliegenden Beitrag nur ein ganz geringer Teil
der Technik. Allein die „Liste der Hauptarten der Militärtechnik" der NVA umfaßt 32
engbedruckte Seiten mit jeweils bis zu 50 Positionen, und hinter sehr vielen Positionen
stehen vierstellige Zahlen. Tausende Funk-, Richtfunk- und Navigationsmittel,
Werkstattausrüstungen, Steuer- und optische Geräte, Werkzeug, Ersatzteile und
Zubehör sind „in alle Winde verweht." Und wie war das mit den Liegenschaften? Ein
Thema, das sicher noch einer Zusammenfassung bedarf