Die "Ölfrage" beim BMP-1, OT-90, BVP-1

  • Ich habe meine Informationen bezüglich Füllstoffe, direkt aus dem Depot, wo ich den BMP hergeholt habe.
    Wenn man schon mal originales Öl vom BMP gesehen hat, weiß man wie dickflüssig dieses ist. Ich kenne jetzt nicht die genaue Bezeichnung (müsste erst mal nachschauen) aber das ist dick wie Honig.


    15 W40 ist viel dünner, da ist der Öldruck schon ein ganz anderer, auch das Temperaturverhalten wird ein anderes sein. Es sollte auch unlegiertes Öl sein wegen der Lagerschalen der Kurbelwelle, die verschleißen sonst zu schnell. Ich weiß das einige 15 W40 auf dem BMP benutzen, aber die meisten die was mit BMP Technik zu tun haben verwenden dieses Öl nicht.


    Ich verwende das Titan von Fuchs SAE 50 das ist mir so empfohlen wurden! Stand auch so auf meinen BMP aufgespritzt, als ich ihn geholt habe, entweder 20 W50, oder SAE50.

  • Zitat

    Original von Renato
    Ich habe meine Informationen direkt aus dem Depot, wo ich den BMP hergeholt habe.
    Wennman schon mal originales Öl vom BMP gesehen hat, weiß man wie dickflüssig dieses ist Ich kenne jetzt nicht die genaue Bezeichnung (müsste erst mal nachschauen) aber das ist dick wie Honig.


    15 W40 ist viel dünner, da ist der Öldruck schon ein ganz anderer, auch das Temperaturverhalten wird ein anderes sein. Es sollte auch unlegiertes Öl sein wegen der Lagerschalen der Kurbelwelle, die verschleißen sonst zu schnell. Ich weiß das einige 15 W40 auf dem BMP benutzen, aber die meisten die was mit BMP Technik zu tun haben verwenden dieses Öl nicht.


    Ich verwende das Titan von Fuchs SAE 50 das ist mir so empfohlen wurden! Stand auch so auf meinen BMP als ich ihn geholt habe, entweder 20 W50, oder SAE50 aufgespritzt.


    Auskunft vom RWN Neubrandenburg (bzw dem Nachfolger) Juni 1997 zu den Oelen im T-72:


    MT16p = 15W40 (wird auch in der schwedischen Armee bei den dortigen T-55, BMP und MT-LB eingesetzt)


    MT8p = DEA Gear EP-A (bevorzugt) oder DEA Cronos Super . Die Viskositaet des DEA-Gear ist etwas hoeher als die des MT8p.

  • ich habe mir das öl mt16p umgeschlüsselt bei meinem öllieferanten !!
    UND ICH GLAUBE HABE DA EIN 40er ÖL MÜSSTE ICH ERSTMAL NOCHMAL NACHSCHAUEN !!
    AUF JEDEN FALL FAHRE ICH ES SEIT CA. 1JAHR UND BIN DAMIT SEHR ZUFRIEDEN !!!!!!!!!!!
    WENN JEMAND ETWAS BRAUCHT SOLLTE ER SICH BEI MIR MELDEN UNTER :
    TMM-3M@web.de


    DIE PREISE MACHEN WIR DENN !! IST ABER AUF JEDEN FALL GÜNSTIGER ALS DAS MT16P VON EXCALIBUR ZU IMPORTIEREN !!! UND DORT GIBT ES NUR IN 205 LITER FÄSSER !!!!!!!!!!!!!!!!!!


    MFG PIERRE


  • Ist ja interessant, aber wer schon mal die Öle in Original gesehen hat, allein schon von der Optik und der Beschaffenheit sind die Öle gar nicht zu vergleichen. 15 W40 ist ja "nur" ein Standard Öl und sehr dünn. Ich kann es mir nicht so recht vorstellen, zumal es auch andere Empfehlungen gibt. Aber wie ich sehe ist die Information aus dem Jahre 1997 und meine Informationen aus dem Jahre 2006.


    Entweder gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse oder die Fahrzeuge wurden entsprechend umgerüstet?


    Wie denn auch sei, ich halte mich an die Empfehlungen und was nutzt mir ein billiges Öl, wenn der Verschleiß dadurch ansteigt.


    Ich kann auch einen UAZ z.B. mit 15 W40 fahren, dieser wird aber ständig ölen und die Schmierung ist nicht optimal, es gibt dazu auch heute einen anderen Erkenntnisstand und so wird das 20 W50 oder SAE 50 für den Motor empfohlen. Das ständige Ölen ist damit Geschichte und der Öldruck ein ganz anderer.

  • Hallo


    Auch unser Mineralölhändler riet mir als Ersatz für das MT-16p zu einem Einbereichsöl SAE 50. Auf keinem Fall sollte man ein synthetisches oder teilsynthetisches Öl verwenden.
    Anbei mal ein "Datenblatt" aus der DV K 065/3/002 "Kraft- und Schmierstoffe - Qualitätskontrolle und -erhaltung" von 1987.

    Dateien

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  • ... noch was aus der DV A 065/1/002 "Kraft- und Schmierstoffe - Austauschbarkeit" aus dem Jahr 1984.


    Gruß URAL

  • Ist ja Klasse,
    Schaut mal Anlage 5 was dort hinter MT 16p steht = SAE 40 oder 50, damit dürfte sich die Frage wohl geklärt haben, welches Öl in den BMP und anderen Fahrzeugen verwendet wird, die ursprünglich das MT 16p aufgefüllt hatten, auf alle Fälle kein 15 W40.


    Interessant auch die Angaben von NATO Standards hatte die Nationale Volksarmee, Technik aus der USA, GB oder Frankreich? Oder war das schon für den Ernstfall geplant?

  • Da in einem frueheren Beitrag die Meinung geaeussert wurde, dass die Empfehlung von 15W40 verkehrt ist, und nur teures Oel "gutes Oel" ist, hier ein paar Betrachtungen, um die Aussagen in Relation zu setzen.


    Seit ueber 90 Jahren gibt es den SAE Viskositaetsstandard J300. Dieser wird staendig ueberarbeitet, um der Entwicklung sowohl im Bereich der Motorentechnik als auch im Bereich der chemischen Industrie zu folgen und somit eine Mindestqualitaet der Oele fuer verschiedene Einsatzbereiche zu garantieren.
    In der ersten Haelfte des 20.Jahrhunderts gab es lediglich die sogenannten 'leichten' und 'schweren' Oele - wobei sich 'leicht'auf duennfluessigere Oele fuer den Wintereinsatz und 'schwer' auf dickfluessigere Oele fuer den Sommereinsatz bezieht. Oelwechsel im Rhythmus der Jahreszeiten war damals voellig normal.
    Mitte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts waren sechs Oele im SAE-Standard J300 spezifiziert: SAE 10, 20, 30, 40, 50 and 60. Im Winter wurde ein Oel mit geringer Viskositaet, z.B. SAE 10 oder SAE 20 genutzt, um sicherzustellen, dass der Motor nicht nur gestartet, sondern auch geschmiert werden konnte. Ein Oel mit hoeherer Viskositaet haette ein Starten des Motors verhindert, da es einfach bei niedrigen Temperaturen zu dickfluessig gewesen waere.


    Mit Beginn der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde ersichtlich, dass weitere Standards fuer Oele benoetigt wurden, um der immer schnelleren Verbreitung von Kfz Rechnung zu tragen. Der SAE-Standard wurde um spezifische Standards fuer niedrige Temperaturen erweitert (z.B. SAE 5W, 10W usw). Somit konnten Oele entwickelt werden, die bei niedrigen Temperaturen eine garantierte, standardisierte Viskositaet hatten. Damit konnte man von den Bezeichnungen 'leicht' und 'schwer' abgehen und, z.B. fuer den Winterbetrieb ein Oel nach dem Standard SAE 10W verlangen, oder, als Fahrzeughersteller, fuer den Wintereinsatz in Motoren spezifizieren.


    Die Spezifikation SAE 10W besagt (als Beispiel), dass das Oel bei einer Temperatur von -20 Grad Celsius eine Viskositaet von max 3500cP (centiPoise)haben muss, um die Schmierung einer Kurbelwelle bei dieser Temperatur zu gewaehrleisten.
    Im Sommer wurde dann auf Oel SAE 30 umgestellt. Fuer dieses Oel gibt es keine Spezifikation fuer niedrige Temperaturen. Es ist nur spezifiziert, dass die Viskositaet bei 100 Grad Celsius zwischen 9,3 cSt und 12,5 cSt (cSt=centiStoke) liegen muss.
    Durch die Forschung im Bereich der Erdoelchemie wurde es durch Einsatz von Zusatzstoffen (Polymere) moeglich, die sogenannten Mehrbereichsoele herzustellen. Diese Oele vereinen die Eigenschaften der verschiedenen Standards fuer Winter-und Sommeroele. Ein Oel mit der Bezeichnung 15W40 hat also die Eigenschaften spezifiziert in SAE 15W und SAE 40.
    Selbstversatendlich gibt es noch andere Additive, zum Beispiel zur Neutralisierung von Schadstoffen, die durch chemische Reaktionen entstehen oder die die Reibung weiter herabsetzen (Teflon). Aber die stehen hier nicht zur Debatte.


    Uebrigens wird, wie schon erwaehnt, der SAE Standard J300 staendig neuen Bedingungen angepasst. Mittlererweile ist es so, dass z.B. ein Mehrbereichsoel auch Mindestforderungen hinsichtlich der Pumpbarkeit erfuellen muss, um sicherzustellen, dass beim Startvorgang das Oel auch bei niedrigen Temperaturen dorthin gepumpt werden kann, wo es gebraucht wird.


    Abschliessend noch eine Bemerkung zur Preisfrage: Der Grund, warun ein Einbereichsoel, z.B SAE 40, recht teuer ist, ist in der Nachfrage zu sehen. Heutzutage ist das Haupteinsatzgebiet solcher Oele im Marinebereich (Schiffsdiesel). Sicher gibt es noch andere Bereiche, aber insgesamt ist es fuer die Hersteller einfach nicht kostendeckend, diese speziellen Oele im grossen Umfang anzubieten - daher der hohe Preis und auch die Abgabe nicht im handlichen 10-Liter Kanister.

    Einer der Nachteile beim Einsatz dieses Oeles ist es, dass man das Oel vorwaermen muss um eine Viskositaet zu erreichen die garantiert, dass das oel auch schnell dort hinkommt, wo es gebraucht wird.


    Auf der anderen Seite kann ein Oel wie das 15W40 in dermassen grossen Mengen hergestellt werden, dass es dadurch wesentlich billiger angeboten werden kann.
    Der Preis sagt nicht notwendigerweise etwas ueber das Produkt - das ist beim Oel genauso wie bei vielen anderen Dingen.


    Sicherlich ist es nicht verkehrt, ein Einbereichsoel, das dem Standard SAE40 entspricht, einzusetzen. Wenn aber der Entwicklung moderner Oele Rechnung tragen will und auch ein wenig die finanzielle Seite im Auge behalten will, ist nichts gegen den Einsatz moderner Mehrbereichsoele einzuwenden. Natuerlich ist es angebracht, sich von Spezialisten aus dem Bereich der Treib-und Schmierstoffindustrie beraten zu lassen, wie ein Vorposter es gemacht hat.


    Der Beitrag enstand mit Hilfe der Webseite der SAE (Society of Automotive Engineers) sowie verschiedenen Fachbuechern und -artikeln.

  • dies ist eine wirklich sehr ausführlicher erklärung, bin mir aber sicher das es gründe hat wenn gewisse fahrzeuge mit speziellen ölen gefahren werden soll, beim bmp ist das öl mt16p ja nicht nur in dem motor sondern auch im getriebe in den vorgelegen. ich bin der meinung wer die falsche ölwahl als störqelle ausschließen will ist mit dem original öl am besten bedient.

  • Vielen Dank.


    Ich bin weit davon entfernt, mich als Spezialist zu bezeichnen (das ueberlasse ich gerne anderen). Allerdings sehe ich es so, dass ein Oel, das der Spezifikation SAE 40 entspricht, eben dieselben Eigenschaften hinsichtlich Viskositaet haben muss bzw sehr nahe dran sein muss (siehe die "Austauschoele" fuer MT8p in einem frueheren Beitrag von mir).


    Ich werde mal sehen, ob ich einen Vergleichstest zwischen MT-16p und 15W40 machen lassen kann. Dauert vielleicht ein Weilchen, sollte aber machbar sein.


    Und: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das die Techniker und Ingenieure der schwedischen Armee einfach aus Kostenersparnis bzw Lust und Laune 15W40 in ihren T-55 und BMP nutzen bzw genutzt haben. Die haben sicher ganz bestimmte Forderungen hinsichtlich der der niedrigen Temperaturen, die von einem Einbereichsoel wie MT16P/SAE 40 nicht erfuellt werden konnten/koennen. Immerhin wurden die Fahrzeuge so vom RWN and Schweden uebergeben


  • Du kannst mir aber glauben, da man in Tschechien, wo diese Fahrzeuge in Lizenz hergestellt wurden und verkauft werden, von einem 15 W40 abgeraten wird. Auf meinem BMP war original aufgespritzt 20 W50 SAE50. Das Fließverhalten der Öle ist meiner Meinung nach ganz anders. Folglich muss ja auch das Öldruckverhalten im Betrieb ein ganz anderes sein? Meine Informationen sind aus dem Jahre 2007.


    Man sollte auch beachten, das man hier nicht nur den Motor mit Öl versorgen muss, sondern auch Getriebe und Vorgelege und ob da noch ein 15 W40 als Öl taugt kann ich mir nicht so recht vorstellen? Als alleiniges Motoröl geht eventuell auch ein 15 W40, was sich allerdings sehr wahrscheinlich im Verschleiß bemerkbar machen wird?