Mittelschwerer Kampfpanzer T-44
Sowjetunion; Wntwicklung ab 1943; Serienfertigung ab 1944
Die Arbeiten am T-44 begannen unter der Bezeichnung Objekt 136 im Herbst 1943 in der Panzerfabrik Nr.183 in Nischni Tagil. Das Ziel war es die hohe Mobilität des T-34 mit einer stärkeren Panzerung zu vereinen. Hierzu wurde die Drehstabfederung des T-43 übernommen. Des Weiteren sollte eine 100mm Kanone eingebaut werden. Zusammen mit einer niedrigeren Silhouette und verstärkter Panzerung sollte der T-44 das neue Rückrad der Roten Armee werden. Drei Prototypen wurden gebaut, zwei mit dem Turm des T-34/85 und einer versehen mit einer 122mm Kanone D25-44. Die Versuche mit der 122mm Kanone wurden eingestellt, da der Munitionsvorrat von 28 Granaten als zu gering betrachtet wurde. Auch wurden die Pläne zur Unterbringung einer 100mm Kanone zu Anfang der Produktion auf Eis gelegt.
Die Wanne des T-44 war eine völlige Neukonstruktion mit einem Räderlaufwerk, welches aus fünf großen Laufrollen bestand. Der Abstand zwischen der zweiten und der dritten Laufrolle war am größten. Einer der großen Schwachpunkte des T-34, die große Fahrerluke direkt auf der Bugpanzerplatte, wurde entfernt. Die neue Luke befand sich oben auf dem Dach der Wanne. Die Panzerung der Wanne betrug zwischen 15mm (Wannendach) und 90mm (Wannenfront). Angetrieben wurde der Panzer von einem 12 Zylinder Dieselmotor W-2-44, der aus dem W-2-34 weiterentwickelt wurde. Auf der Wanne war mittig der Turm montiert. Dieser wurde vom T-34/85 übernommen, jedoch wurde die Panzerung verstärkt. Diese betrug nun zwischen 75mm (Turmheck) und 120mm (Kanonenblende).
Als Hauptwaffe wurde die 85mm Kanone SIS-53 L/54,6 eingebaut. Die Waffe hatte einen Munitionsvorrat von 58 Granaten. Koaxial zur Kanone wurde ein 7,62mm MG eingebaut. Ein weiteres 7,62mm wurde als BugMG montiert. Es feuerte durch eine kleine Öffnung in der Wannenfront. Bereits 1944 lief die Serienfertigung des Panzers an, Testphasen gab es kaum und der Panzer war noch voller Kinderkrankheiten. Doch die Rote Armee verzögerte die Einführung des neuen Panzers absichtlich. Man fürchtete das Fehlen von Ersatzteilen, die Ausbildung neuer Wartungsmanschaften und nicht zuletzt die Ausbildung für die Panzerfahrer. Die Rote Armee schien mit dem T-34/85 erfolgreich genug. Testweise wurden jedoch einige Exemplare, warscheinlich drei, an die Front geschickt.
Mitte 1945 erschien der T-44A. Die Wanne wurde modifiziert und erhielt ein Schwallbrett auf der Bugplatte und die zweite Laufrolle des Fahrwerks wurde nach hinten versetzt, so das die markante Lücke im Laufwerk entstand. Ende 1945 wurde schließlich ein neuer Turm mit der 100mm Kanone D-10 entwickelt. Der Prototyp erhielt die Bezeichnung T-44-100. Auf dem Turm war ein ferngesteuertes 12,7mm MG montiert und das Fahrwerk war seitlich durch Panzerschürzen geschützt. Zu Gunsten des T-54 wurde auf die Weiterführung dieses Projektes verzichtet. Die Produktion des T-44 endete 1947 nach 1823 hergestellten Fahrzeugen. 1963 wurden einige T-44 mit dem Waffenstabilisator des T-54 ausgerüstet und als T-44M bezeichnet. Bis Ende der 70er Jahre wurden die Panzer im Dienst gehalten.
Technische Daten
Besatzung: 4
Gefechtsgewicht: 31,8to
Bodendruck: 0,80kg/cm²
Länge, BK vorn: 7,65m
Breite (mit Panzerschürzen): 3,25m
Höhe (ohne FlaMG): 2,40m
Bodenfreiheit: 0,45m
Höchstgeschwindigkeit: 53km/h
Fahrbereich: 350km
Triebwerk: 12 zylinder Diesel W-2-44 mit 520PS
Bewaffnung: 1 Zugrohr-BK 85mm; 1 KoaxMG 7,62mm; 1 BugMG 7,62mm