Mirage 2000

  • Dassault Mirage 2000
    Typ: Mehrzweckkampfflugzeug


    Geschichte


    Nach der Niederlage der Mirage F1gegen die F-16 beim „Geschäft des Jahrhunderts“ (Belgien, Holland, Dänemark, Norwegen) kehrte Dassault bei der Mirage 2000 Mitte der 70er Jahre zum Deltaflügel zurück. Da sich Frankreich das zweistrahlige ACF nicht leisten konnte, wurde im Dezember 1975 die leichtere Mirage 2000 als künftiges Jagdflugzeug gewählt. Der Prototyp flog am 10. März 1979 in Istres mit Jean Saget am Steuer zum ersten Mal. Vier Jahre später begannen die Lieferungen an die Armée de l´Air und im Juli 1984 erreichte die erste Staffel (EC 1/2 in Dijon) ihre Einsatzbereitschaft. Zunächst war die Mirage 2000 als Abfangjäger optimiert und mit einem RDM-Radar ausgerüstet. Später kamen dann die verbesserten RDI- und RDY-Radare zum Einbau. Als Antrieb diente das neue Snecma M53, das im Laufe der Zeit mehrere Leistungssteigerungen erfuhr. Die Mirage 2000 verfügt über ein Fly-by-Wire System und hat einen nach vorn verlegten Schwerpunkt, was die Wendigkeit deutlich verbessert.


    Neben der Jagdversion verlangte die Armée de I´Air bald auch einen Atombomber mit der ASMP Lenkwaffe. Die doppelsitzige Mirage 2000N erhielt das Antilope-5 Radar für den Geländefolgeflug. Aus ihr wurde dann noch das D-Modell für den Einsatz konventioneller Bomben abgeleitet. In den 90er Jahren unterzog Dassault die Mirage 2000 einer Verjüngungskur. Vor allem bei der Cockpitausstattung (fünf Displays) und den Systemen (neuer Computer, besseres Radar, etc.) wurde sie auf den neuesten Stand gebracht. Die 2000-9 für die Vereinigten Arabischen Emirate soll sogar nahe an den Fähigkeiten der Rafale liegen. Trotz der Bemühungen gelangen Dassault allerdings in den letzten Jahren nur wenige Exporterfolge. Chancen rechnet sich das Unternehmen noch in Brasilien aus. Dazu gab es im Jahre 2002 Gespräche in Indien.


    Versionen


    2000AT: Fortgeschrittenentrainer auf der Basis der 2000-5 Mk.2 (ohne Systeme wie Radar etc.) von Dassault im November 2001 vorgeschlagen.
    2000B: Doppelsitzerausführung der Mirage 2000C für die Armée de l´Air. Erstflug 11. Oktober 1980
    2000BOB: Eine vom französischen Testzentrum CEV für Versuche mit optischen Systemen genutzte 2000B
    2000BR: Version der 2000-5 für Brasilien. Wettbewerb liegt zurzeit auf Eis.
    2000C: Ursprüngliche Jagdflugzeugausführung für die Armée de l´Air. Erste Serienmaschine flog am 20. November 1982.
    2000D: Ausführung der 2000N ohne die Fähigkeit, die Nuklearrakete ASMP mitzuführen. Erstflug am 19. Februar 1991.
    2000DA: Gemeinsame Bezeichnung für B und C (Defense Aérienne = Luftverteidigung).
    2000E: Mehrzweckkampfflugzeugversion für den Export.
    2000ED: Doppelsitzer für den Export.
    2000N: Doppelsitzer für den Einsatz der Atomrakete ASMP. Später auch für den Abwurf konventioneller Bomben ausgerüstet. Erstflug am 03. Februar 1983.
    2000N´: Ursprüngliche Bezeichnung der Mirage 2000D.
    2000R: Einsitzer mit Aufklärungsbehältern und Radarnase.
    2000S: Exportversion der 2000D. Nicht mehr im Angebot.
    2000-3: Von Dassault finanzierte Testversion mit Bildschirmcockpit.
    2000-4: Testversion für die Integration der MICA Luft-Luft Lenkwaffe.
    2000-5: Modernisierte Version für den Export auf Basis der -3/-4, mit RDY-Radar und anderen neuen Systemen. Erstflug am 24. Oktober 1990.
    2000-5F: Auf den -5 Standart umgerüstete 2000C der Armée de I´Air. Lieferung ab Dezember 1997.
    2000-5 Mk.2: Weiter verbesserte -5 mit Systemen ähnlich der 2000-9. Angekündigt Anfang 1999.
    2000-8: Bezeichnung von 2000EAD/RAD/DAD für Abu Dhabi.
    2000-9: Ausführung der 2000-5 für die Vereinigten Arabischen Emirate mit Schwerpunkt auf Luft-Boden Einsätze über lange Distanzen. Erstflug am 14. Dezember 2000. Lieferung ab April 2003.


    Technische Daten


    Allgemeine Angaben
    Hersteller: Dassault Aviation, 27 rue du Professeur Pauchet, 92420 Vaucresson, Frankreich
    Besatzung: 1 oder 2


    Bewaffnung
    Die Mirage 2000 ist mit zwei internen 30mm Kanonen DEFA-554 (je 125 Schuss) ausgerüstet (außer Doppelsitzer). Es gibt fünf Außenlaststationen unter dem Rumpf und vier unter den Tragflächen. Zur Bewaffnung/Ausrüstung zählen je nach Modell: Luft-Luft Lenkwaffen Super 530D/530F, Mica, Magic, Magic 2; ASMP Atomrakete; Exocet Anti-Schiffs Rakete; Abstandswaffe Storm Shadow (Scalp, Black Shaheen); AS-30L Lasergelenkte Luft-Boden Rakete; 250kg Bomben; Belouga Streubomben; BGL-1000 Lasergelenkte Bombe; Übungsbomben Rafaut F2; Durandal Bombe gegen Startpisten; Raketenbehälter; Damoclès- (Shebab-)Navigationsbehälter; Kanonenbehälter; 2x 2000 Liter Tanks unter den Flügeln und 1x 1300 Liter Tank unter dem Rumpf.


    Antrieb
    1x Snecma M53-P2
    Schub
    ohne Nachbrenner 64kN
    mit Nachbrenner 95kN


    Abmessungen
    Länge
    2000C, E 14,36m
    2000B, N 14,55m
    2000-5 14,65m
    Höhe
    2000B, N, D 5,15m
    2000C, E, -5 5,20m
    Spannweite 9,13m
    Flügelfläche 41,00m²


    Massen
    Leermasse
    2000C, -5 7500kg
    2000B, N, D 7600kg
    Waffenzuladung 6300kg
    max. Kraftstoff
    Einsitzer intern 3978l
    Doppelsitzer intern 3904l
    extern 5400l
    Startmasse
    ohne Außenlasten 10860kg
    norm. Startmasse 14000kg
    max. Startmasse 17000kg
    Mirage 2000-5 Mk.2 17460kg


    Flugleistungen
    Höchstgeschwindigkeit
    in der Höhe Mach 2.2
    in Bodennähe Mach 1.2
    Steigrate 305m/s
    Dienstgipfelhöhe
    2000C 16460m
    2000-5 18290m
    Reichweite
    2000C 1850km
    2000-5 Mk.2 1445km


    Kunden


    Abu Dhabi/VAE: 68 (6x 2000DAD, 8x 2000RAD, 22x 2000EAD, 32x 2000-9). Im Einsatz bei den Staffeln 1 und 2 Shaheen in Al Dhafra.
    Ägypten: 20 (16x 2000EM, 4x 2000BM). Im Einsatz bei der 82 Squadron in Beni Suef.
    Brasilien: bezog aus Frankreich eine unbekannte Zahl von gebrauchten Maschinen.
    Frankreich: 315 (30x 2000B, 124x 2000C, 86x 2000D, 75x 2000N). Im Einsatz bei den Staffeln EC 1/2, 2/2 in Dijon (Mirage 2000C, 2000-5F), 1/3, 2/3, 3/3 in Nancy (2000D und N), 1/4, 2/4 in Luxeuil (2000N), 3/4 in Istres (2000N), 1/5, 2/5 in Orange (2000C), 1/12, 2/12 in Cambrai (2000C).
    Griechenland: 55 (36x 2000EG, 4x 2000BG,15x 2000-5 Mk.2). Im Einsatz bei den Staffeln 331, 332 in Mire Pandos und 114 in Tanagra.
    Indien: 59 (46x 2000H, 13x 2000TH). Im Einsatz bei No.1 und 7 Squadrons.
    Katar: 12 (9x 2000-5EDA, 3x 2000-5DDA). Im Einsatz bei der 7. Staffel in Al Udaid.
    Peru: 12 (10x 2000P, 2x 2000DP). Im Einsatz bei der Escuadron de Caza-Bombardero 412 in La Joya.
    Taiwan: 60 (48x 2000-5Ei, 12x 2000-5Di). Im Einsatz bei den Staffeln 41, 42 und 48 in Hsinchu.