Messerschmitt BF 110

  • Hi Männers,


    hat jemand von Euch über diesen Flugzeugtyp Fakten und Bilder zur Verfügung, denn diesen "Dampfer" flog mein Großonkel Franz Hennig im II. WK im Afrikakorps...!!!???
    Ich meine aber Daten, die nicht nur bei Wikipedia stehen, denn diese Daten habe ich auch unter anderen schon gelesen, nein, ich meine so kleines Insiderwissen...!!!

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    ...und schlägts Dich in Scheiben, ich steh für drei...!
    Horrido - und fetten Beutel!


    {grusssignatur}

  • Guten Abend,Jens Michael
    Anbei ein paar Fotos.Was meinst du denn bei Daten-Insiderwissen?
    mfg karat

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    {grusssignatur}

  • Hallo ,Jens Michael
    Noch ein paar Fotos von der 110, zuerst eine von der Bf 110 abgeleitete Bf 162 "Jaguar",die Veröffentlichung ist aus dem deutschen Sportflieger Jg .1940. Alle gezeigten Fotos sind retuschierte und montierte Aufnahmen des 2. Prototyps Bf 162 V-2.
    mfg karat

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  • Zitat

    Original von karat
    Guten Abend,Jens Michael
    Anbei ein paar Fotos.Was meinst du denn bei Daten-Insiderwissen?
    mfg karat


    Mein Flieger-Onkel hatte mir bis zu seinem Tod viel erzählt über diese "Mühle" und auch anderen Sachen des Luftkrieges, Episoden aus dem echten Leben eben, auch technische Belange waren dabei und sowas meine ich...!!!
    Meist ist es doch so, man stellt zu einem Sachverhalt eine Frage und bekommt den hinterlegten Text von Wikipedia kommuniziert, das ist mir zu dünn, denn den kann ich ja selber lesen und einsehen im Internet...!!!

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  • Messerschmitt Bf 110


    Willy Messerschmitt hatte Ende 1934 mit den Entwicklungsarbeiten für einen zweisitzigen, zweimotorigen Jäger mit großer Reichweite begonnen. Bei diesem Vorhaben wurde er tatkräftig von Göring unterstützt, der mit diesen Maschinen "Zerstörer"-Geschwader" bilden wollte. Die geforderten Leistungsmerkmale der Me 110 stellten aber von Anfang an ein Absurdum dar: Einerseits sollte der Kraftstoffvorrat der Maschinen groß genug sein, um die Bomber auf ihrer ganzen Wegstrecke zu begleiten, andererseits sollten die Maschinen die Wendigkeit der einmotorigen Kollegen, etwa der Me 109 besitzen. Da aber beides nicht möglich war, wurde die Me 110 ein Kompromiß. Das erste Versuchsmuster, die Me 110 V 1 zeigte dann auch bei den ersten Flugversuchen bei der Luftwaffen-Erprobungsstelle eine überragende Geschwindigkeit, die Wendigkeit war aber so ungenügend, daß den Me 110 im Einsatz selber Begleitschutz durch Me 109 zur Seite gestellt werden mußte. Trotzdem blieb die Me 110 bis Kriegsende in der Fertigung und bewährte sich an manchen Stellen sogar, aber eben nicht als Langstrecken-Begleitjäger.


    Fertigungszahlen:
    1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945
    Jäger 156 1.008 594 501 1.420 1.525 54
    Aufklärer 75 190 79 150 0 0


    Messerschmitt Bf 110 A-Reihe


    Bei der Konstruktion der Me 110 wurden die bei der Me 109 gemachten Erfahrungen auf den zweimotorigen Jäger übertragen, so daß auch dieser einen der Me 109 angeglichenen Aufbau als glattblechbeplankter Tiefdecker mit einholmigem Flügel und Einziehfahrwerk erhielt. 1935 wurde die Fertigung von drei Prototypen angegangen, die noch mit DB 600-Motoren ausgestattet waren. Ale erstes wurde im Frühjahr 1936 die Me 110 V-1 fertig. Bereits die ersten Versuchsflüge brachten die überragende Geschwindigkeit von 510 km/h zum Vorschein. Die folgenden Prototypen V-2 und V-3 absolvierten ihre Erstflüge am 24. Oktober bzw. am 24. Dezember 1936.


    Bf 110 A-0: Vier bewaffnete Vorserienmaschinen, die zwischen August 1937 und März 1938 fertiggestellt wurden. Die Maschinen hatten aber noch keine Triebwerke, da Daimler-Benz die neuen DB 600-Triebwerke noch nicht liefern konnte. Es wurden daher jeweils zwei Jumo 210 B-Motoren eingebaut. Durch die schwächeren Triebwerke sank die Höchstgeschwindigkeit auf 430 km/h ab. Bewaffnet waren diese Maschinen mit vier MG 17 starr nach vorne feuernd im oberen Rumpfbug und einem MG 15 beweglich im rückwärtigen Teil der Kabinenabdeckung.


    Messerschmitt Bf 110 B-Reihe


    Ab Frühjahr 1938 war der neue DB 600 A-Motor endlich serienreif, worauf die Me 110 auf dieses Modell umgerüstet wurde. Die Maschinen hatten gegenüber der A-Reihe einen etwas verlängerten Rumpf und eine stärkere Bewaffnung.


    Bf 110 B-0: Zwei Vorserienmaschinen mit DB 600 A-Triebwerken und einem Kühler unter den Tragflächen. Die Bewaffnung der Maschinen bestand aus vier MG 17 in der unteren Rumpfnase und einem MG 15 im B-Stand.


    Bf 110 B-1: Kleine Serie, der Me 110 B-0 entsprechend. Diese Maschinen wurden zu ersten Einsatzerfahrungen mit der »Legion Condor« nach Spanien geschickt. Sie kamen dort aber nicht mehr zum Einsatz. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wurden sie für weitere Tests herangezogen.


    Messerschmitt Me 110 C-Reihe


    Nachdem Daimler-Benz seinen DB 600 zu Gunsten des neuen DB 601 gestrichen hatte, wurde auch die Me 110 mit diesen Triebwerken ausgestattet. Gleichzeitig wurden die mit der B-Reihe gemachten Erfahrungen in diese Serie mit übernommen. Der Bauchkühler unter den Triebwerken wurde nach außen verschoben, das Leitwerk und das Rumpfheck wurde wegen Flattergefahr verstärkt und die Flächen mit flachen Enden ausgestattet, was die Spannweite auf 16,20 m vergrößerte. Außerdem waren für die Maschinen Dreiblatt-Verstell-Schrauben vorgesehen.


    Me 110 C-0: Versuchsmuster der C-Serie. Es entsprach der C-1 und wurde im Frühjahr 1939 den Erprobungsstellen der Luftwaffe übergeben.


    Me 110 C-1: Erstes Serien-Einsatzmuster mit zwei DB 601 A-Triebwerken. Die Maschinen kamen ab Mitte 1939 zur Auslieferung und waren mit vier MG 17, zwei MG/FF und einem MG 15 bewaffnet.
    Me 110 C-2: wie C-1, aber mit einer verbesserten Funkausrüstung (FuG 10).


    Me 110 C-2/U-1: wie C-2, aber mit nach hinten feuernder, ferngesteuerter Abwehrbewaffnung.


    Me 110 C-3: Abwandlung der Me 110 C-l mit MG/FF-Kanonen einer verbesserten Baureihe.


    Me 110 C-4: Abwandlung der Me 110 C-2 mit MG/FF-Kanonen einer verbesserten Baureihe.


    Typ: Zweimotoriger Zerstörer


    Triebwerk: Zwei DB 601 A-1-Triebwerke


    Leistungen: 560 km/h Höchstgeschwindigkeit, Reichweite 1.095 km, Dienstgipfelhöhe 10.000 m, stieg in zehn Minuten 12 Sekunden auf 6.000 m Höhe.


    Gewicht: 5150 kg leer, 6750 kg maximales Abfluggewicht.


    Dimensionen: 16,20 m Spannweite, 12,10 m lang, 4,13 m hoch.


    Bewaffnung: vier MG 17, zwei MG/FF und ein MG 15


    Me 110 C-4/B: wie C-4, aber mit Bombengehängen für zwei 250 kg Bomben unter dem Flügelmittelteil.


    Me 110 C-5: wie C-2, aber als Photo-Aufklärer mit zwei Rb 50/30 anstelle der MG/FF


    Me 110 C-6: Schwerer Jäger mit einer zusätzlichen MK 101 unter dem Rumpf. Einige Maschinen wurden mit zwei DB 601 N umgerüstet.


    Me 110 C-7: Schnellbomber mit Gehänge für zwei 500 kg Bomben in Außenaufhängung und einem verstärkten Fahrwerk. Einige Maschinen erhielten DB 601 N-Triebwerke.


    Messerschmitt Me 110 D-Reihe


    Die Me 110 C entsprach weitgehend der C-Reihe, war aber als Langstreckenzerstörer mit einer vergrößerten Reichweite ausgestattet.


    Me 110 D-0: Vorserienmuster, bei dem die Bewaffnung um die zwei MG/FF verringert wurde. Gleichzeitig hatten die Maschinen neben den 1.270 Litern Innentanks noch einen Zusatzbehälter mit 1.050 Litern unter dem Bauch (sog. "Dackelbauch") und zwei abwerfbare Zusatztanks mit je 900 Litern unter den Flügeln. Der "Dackelbauch" hat sich jedoch nicht bewährt.


    Me 110 D-1: Serienmodell, wie D-0, aber ohne "Dackelbauch". Die Zusatzbehälter unter den Flügeln konnten jeweils zwischen 300 und 900 Liter Treibstoff fassen.


    Bf 110 D-l/R1: Langstrecken-Zerstörer mit großem Rumpftank (Holzgerüst, stoffbespannt). Aufhängung von zwei Abwurfbehältern von 300 oder 900 Litern möglich. Einsatz in Norwegen 1940.


    Bf 110 D-l/R2: Langstrecken-Zerstörer mit zwei 900-Liter-Abwurfbehältcrn unter Außenflügel und Zusatzschmierstoffbehälter unter dem Rumpf. Die Bewaffnung bestand aus zwei MG/FF, vier MG 17, und einem MG 15. Die Maschinen wurden in Norwegen eingesetzt.


    Bf 110 D- l/U 1: Nachtjäger-Version, ähnlich der D-0, aber mit Infrarot-Nachtsicht-Gerät "Spanner".


    Me110 D-2: wie die D-1, aber mit Bombengehängen für zwei 500 kg Bomben und einer Abwehrbewaffnung im B-Stand aus zwei MG 15.


    Me 110 D-2: Langstrecken-Jagdbomber, ähnlich der D-1/R 2, aber mit zwei ETC 500. Ab 1941 ausgeliefert.


    Me 110 D-2 trop: wie D-2, aber mit Tropenausrüstung.


    Me 110 D-3: ähnlich der D-l/R2, zeitweise mit zwei ETC 500. Die Maschinen wurden im Mittelmeerraum eingesetzt..


    Messerschmitt Me 110 E-Reihe


    Die Maschinen der E-Reihe wurden von der C-Reihe abgeleitet und sollten eine größere Bombenzuladung erhalten.


    Me 110 E-0: Vorserienmuster mit zwei DB 601 A-Triebwerken und einer 1.000 kg Bombe unter dem Rumpf und vier 50 kg Bomben unter den Flügeln.


    Me 110 E-1: Serienmuster, wie E-0 und einer Bewaffnung von vier MG 17, zwei MG/FF und einem MG 15.


    Me 110 E-l/U 1: Nachtjäger-Version mit Infrarot-Nachtsicht-Gerät "Spanner". Die Maschinen waren Umbauten aus E-1-Maschinen, aber ohne ETC.


    Me 110 E-1/U2: Schwerer Jagdbomber, wie E-1, aber mit zwei DB 601 N-Triebwerken und einer Bombenlast von 1200 kg. Ab 1941 gebaut.


    Me 110 E-1/R2: ähnlich der E-1, jedoch nur zwei ETC 1000 unter dem Rumpf.


    Me 110 E-2: Langstrecken-Jagdbomber, ähnlich der E-l, jedoch mit zwei ETC 500 unter dem Rumpf. Außenflügel-ETC für vier SC 50 oder zwei 900-Liter-Abwurfbehälter. Das Rumpfheck wurde für ein Schlauchboot verlängert.


    Me 110 F-0 und F-l: Schwerer Jagdbomber, bei dem Zelle, Ausrüstung, Bewaffnung und Bombenlast der E-0 bzw. der E-l entsprachen. Die MG 17 im Rumpfbug waren durch Schutzrohre ummantelt. Die Maschinen waren mit zwei DB 601 F-Motoren ausgestattet und kamen 1941 zum Einsatz.


    Me 110 F-2: Zerstörer-Version ohne Abwurfanlage, sonst aber der E-1 entsprechend. Die Maschinen kamen ab 1942/43 zum Einsatz.


    Typ: Zerstörer


    Triebwerk: Zwei DB 601 F-Triebwerke


    Leistungen: Höchstgeschwindigkeit 565 km/h, Dienstgipfelhöhe 10.900 m, Reichweite 1.200 km.


    Gewicht: 5.600 kg leer, 7.200 kg maximales Abfluggewicht.


    Abmessungen: Spannweite 16,20 m, Länge 12,10 m, Höhe 4,13 m.


    Bewaffnung: vier MG 17, zwei MG/FF und einem MG 15. Zusätzlich vier Werfergranaten WGr 15 unter den Flächen ("Pulksprenger")


    Me 110 F-3: Fernaufklärer-Version mit einer Ausrüstung wie die E-3. Die Abwurfbehälter gehörten nicht zur Standardausführung, teilweise hatten die Maschinen zwei 300-Liter-Zusatztanks unter den Tragflächen. Die Maschinen waren mit zwei DB 601 F-Triebwerken ausgestattet und hatten serienmäßig Tropenausrüstung.


    Me 110 F-4: Nachtjäger-Version, ausgestattet mit zwei DB 601 F-Motoren. Die Bewaffnung bestand aus vier MG 17, zwei MG/FF und zwei MK 108 in einer Waffenwanne unter dem Rumpf. Die Besatzung wurde auf drei Mann erhöht, unter den Flächen waren serienmäßig zwei 300-Liter-Abwurfbehälter vorgesehen.


    Me 110 F-4/U 1: Nachtjäger-Version, ähnlich der F-4, aber mit einer Bewaffnung aus vier MG 17, zwei MG/FF und zwei MK 108 ("schräge Musik"). Es wurde nur eine kleine Serie 1942/43 gebaut.


    Messerschmitt Me 110 G-Reihe


    Als Ende 1942 die Produktion der als Nachfolgemusters vorgesehenen Me 210 gestoppt wurde, legte Messerschmitt eine neue Version der Me 110 auf, die G-Reihe. Der Antrieb wurde durch zwei DB 605 gewährleistet. Die Version wurde die meistgebaute Variante aller Me 110-Versionen. Sie stand bis Kriegsende in der Produktion.


    Me 110 G-0: Vorserienmuster mit neuen Triebwerken aber der alten Bewaffnung aus vier MG 17, zwei MG/FF und einem MG 15. Die Maschinen wurden als schwere Jäger oder Jagdbomber eingesetzt.


    Me 110 G-1:Serienmuster, analog zur Me 110 G-0. Die Auslieferung an die Truppe begann im Frühjahr 1943. Durch die Me 110 G-2 ersetzt.


    Me 110 G-2: Schwerer Jäger, Jagdbomber oder Schnellbomber, analog zur Me 110 G-1, jedoch mit einer verbesserten Bewaffnung, bestehend aus zwei MG 151/20, vier MG 17 und einem MG 81 Z.


    Typ: Zweimotoriger Zerstörer


    Flügel: Freitragender Tiefdecker. Zweiteiliger, einholmiger Ganzmetallflügel. Hydraulisch betätigte Schlitzlandeklappen zwischen Schlitzquerruder und Rumpf. Querruder mit Massenausgleich sinken automatisch beim Ausschlagen der Klappen mit ab. Klappenbetätigung bis 250 km/h. Automatische Handley-Page-Vorflügel im Querruderbereich.


    Rumpf: Ganzmetallschale mit ovalem Querschnitt, bestehend aus zwei Halbschalen.


    Leitwerk: Freitragendes Höhenleitwerk mit doppeltem Seitenleitwerk als Endscheiben. Aufbau aus Ganzmetall, Flossen glattblechbeplankt, Ruder stoffbespannt. Sämtliche Ruder mit Trimmklappen.


    Fahrwerk: Einziehbares Normalfahrgestell. Haupträder an Einbeinfederstreben hydraulisch nach hinten in die Motorengondeln hoch-fahrbar. Starres Spornrad.


    Triebwerk: Zwei Daimler-Benz DB 605 B flüssigkeitsgekühlte Zwölfzylinder-A-Motoren. Flüssigkeitskühler neben den Motorengondeln unter den Außenflügeln, ausgerüstet mit elektrisch betätigten Regelklappen. Ölkühler mit manuell betätigten Regelklappen unter den Motorengondeln. VDM-Dreiblatt-Verstelluftschrauben mit 3,40 m Durchmesser. Kraftstoffkapazität in vier Behältern des Mittelflügels, insgesamt 1.270 Liter.


    Besatzung: 2 Mann, bestehend aus Pilot und Beobachter/Funker/Heckschütze, hintereinander unter langer Abdeckhaube.


    Militärische Ausrüstung: Bewaffnung bestehend aus zwei MG 151/20 im unteren Teil des Rumpfbugs, vier MG 17 im oberen Teil des Rumpfbugs, alle starr, und einem MG 81 Z beweglich im hinteren Teil der Kabinenabdeckung. Gehänge für 2 x 500 kg Bomben unter dem Rumpf.


    Me 110 G-2/R 1: Spezialversion zur Panzerbekämpfung, wie G-2, aber an Stelle der MG151/20 eine 3,7-cm-Flak 18-Kanone (BK 3,7) mit 72 Schuß Munition.


    Me 110 G-2/R 3: wie G-2/R 1, aber mit GM-1 Ladedruck-System.


    Me 110 G-2/R 4: wie G-2/R 1, aber mit zwei MK 108 an Stelle der vier MG 17


    Me 110 G-2/R 5: wie G-2/R 4, aber mit GM-1 Ladedruck-System


    Me 110 G-3: Langstrecken-Aufklärer mit einer Bewaffnung aus zwei MG 151/20, vier MG 17 und einem MG 81 Z. Zusätzlich ein Reihenbildgerät Rb 50/30 und ein Rb 75/30.


    Me 110 G-3/R 3: Jagdaufklärer mit einer Bewaffnung aus einer 3,7-cm-Flak 18-Kanone (BK 3,7), zwei MK 108 und einem MG 81 Z. Zusätzlich ein Reihenbildgerät Rb 50/30 und ein Rb 75/30.


    Me 110 G-4: Nachtjäger-Version, die durch das Auftreten der britischen Nachtbomberverbände über dem Reichsgebiet notwendig wurde. Die erste Version der G-4 ohne Radargerät brachte wenig Erfolge, die Maschinen wurden der Tagjagd übergeben. Die sonst der G-Reihe entsprechenden Maschinen waren mit vier MG 151/20 und vier MG 17 im Rumpfbug sowie einem MG 81 Z im B-Stand bewaffnet. Zusätzlich hatten die Maschinen eine GM.


    Me 110 G-4/U 1: Nachtjäger, ähnlich der G-4, aber ohne Waffenwanne MK 108, dafür »Schräge Musik«, ohne MG 81 Z.


    Me 110 G-4/U5: Nachtjäger, ähnlich der G-4, aber mit vier MG 17, zwei MG 151 und einem MG 81 Z. Außerdem ein FuG 212 "Liechtenstein" C 1. Es wurden nur wenige Versuchsmaschinen gebaut.


    Me 110 G-4/U 6: wie G-4/U 5, zusätzlich FuG 221 a.


    Me 110 G-4a/R 1: ähnlich G-4/U 7, aber »großes Hirschgeweih«, zusätzlich zwei ETC 500 und vier ETC 50, Serienbau 1943/44.


    Me 110 G-4 a/R 2: wie G-4 a/R 1, jedoch ohne MG 81 Z. GM-l, zwei ETC 500, zwei Zusatzbehälter mit je 300 Liter.


    Me 110 G-4 b/R 1: wie G-4 a/R 1, jedoch "Liechtenstein" C 1 und SN 2, kleines und »großes Hirschgeweih«.


    Me 110 G-4 b/R 2: ähnlich G-4/R 3, jedoch Funkanlage wie G-4 b/R 1


    Me 110 G-4b/R3: ähnlich G-4/R3, jedoch Funkanlage wie G-4 b/R 1. Waffenwanne MG 151 Z und Zusatzbehälteranlage gegen ETC 500/ETC 50 austauschbar.


    Me 110 G-4b/R7: ähnlich G-4/R6, jedoch ohne GM-1 und ETC 500, 1944.


    Me 110 G-4c/R 3: ähnlich G-4b/R3, jedoch nur FuG 220 "Liechtenstein" SN 2.Bewaffnet mit zwei MK 108, zwei MG 151 und einem MG 81 Z. Außerdem zwei ETC 500, zwei 300-Liter-Zusatzbehältcr. Serie 1944


    Me 110 G-4c/R 4: wie G-4c/R3, jedoch nur vier MG 151/20, kleine Serie 1944.


    Me 110 G-4c/R 6: ähnlich G-4/R6, jedoch Funkmeßanlage wie G-4c/R3, GM-l.


    Me 110 G-4c/R 7: ähnlich G-4c/R6, jedoch ohne GM-1 und ETC. 1944.


    Me 110 G-4d/R 3: ähnlich G-4c/R3, nur Antennengerüst vereinfacht.


    Der Serienbau war unter der Bezeichnung Me 209 A-2 vorgesehen. Da die Konkurrenzmuster Fw 190 D und Ta 152 aber bereits im Serienbau waren, wurde die weitere Entwicklung abgebrochen.

  • Im Polenfeldzug wurden die Zerstörergeschwader zum erstenmal eingesetzt. Über Polen wurden wesentlich mehr 110 als 109 eingesetzt. Im großen und ganzen bewährte sie sich, und erziehlten einige Abschüsse über polnische Jäger. Doch erlitten sie wiederum unverhältnismäßig hohe Verluste, wenn sie sich auf Kurvenkämpfe mit den wendigen Polnischen Jägern einließen. Über Norwegen wurde die 110 ebenfalls eingesetzt, weil auch 109er einfach nicht die Reichweite hatten, um dort einzugreifen. Dabei gelang es einer Norwegischen Gladiator, eine 110 abzuschießen. Umgekehrt schossen die 110er aber einige Gladiators sowohl von Norwegen als auch von der RAF ab.
    Im Westfeldzug wurde die 110 ebenfalls benutzt. Dabei das selbe Bild. Immer eine recht wirksame Waffe, aber im Vergleich zur Bf 109 höhere Verluste. Gegen die Hurricane hielt sich die 110 einigermaßen, genau wie gegen die meisten französischen Typen. Gegen die Spitfire, die über Dünkirchen auftauchte, hatte die 110 allerdings wenig bis gar keine Chancen.


    In der Luftschlacht um England wurden zunächst mehr 110er als 109er zum Begleitschutz eingesetzt. Allerdings konnten die Zerstörerpiloten froh sein, wenn sie selbst ungeschoren davonkamen, von der Erfüllung der Begleitaufgabe ganz zu schweigen. Meist bildeten die 110er einen Abwehrkreis, wenn sie mit britischen Jägern konfrontiert waren. Auf die Art blieben zwar Verluste gering, aber Abschüsse wurden so auch nicht erziehlt. Insgesamt gingen wohl etwa 200 Zerstörer verloren. Eine Einheit, die Erprobungsgruppe 210, setzte den Zerstörer dann als Schnellbomber ein und flog Tiefangriffe auf Schiffe und Bodenziele in Küstennähe. Sie erlitt allerdings ebenfalls schwere Verluste durch britische Jäger. Nach und nach wurden die Zerstörer von der Kanalfront abgezogen, aber genau wie die Ju-87 blieben sie weiter im Dienst. Eine Aufgabe kam sogar noch hinzu: Die Nachtjagd. Die 110 mit ihrer schweren Bewaffnung, ihrer Blindflugtauglichkeit und guten Reichweite war ideal für diese Aufgabe. Vorerst, ohne Radar, blieben jedoch Erfolge eher Zufall.


    1941 gab es an der Ostfront eine art "Wiedergeburt" des Zerstörers. Die Zerstörerverbände griffen oft ziele weit hinter der Front mit Bordwaffen und Bomben an. Die "Hunnenritte" des SKG210 und des ZG26 kosteten die Russen hunderte von Flugzeugen, meist am Boden, aber auch in der Luft. Verluste waren leicht, auch wenn die Me 110 immer noch mehr Verluste hatte als die meisten anderen Flugzeuge. Später wurde die Me 110 tatsächlich sogar oft zur direkten Erdkampfunterstützung eingesetzt. Einiger Russische Quellen bezeichnen sie daher auch als ein "Sturmovik". Kurz vor dem Sturm auf Moskau wurden die Zerstörer allerdings abgezogen, um in der Heimat zu Nachtjägern umgewandelt zu werden. Eine andere Aufgabe, bei der die 110 oft flog, war Fernaufklärung. Wegen der kritischen Lage am mittelabschnitt der Ostfront wurden allerdings das ZG1 und das ZG26 wieder zurückverlegt. Im Februar 1942 waren die 110er bei den Russen besonders verhaßt, denn sie flogen oft Straßen entlang und mähten mit Bordwaffen alles nieder, was sich bewegte. Da an den Seiten der Freigeräumten straßen sich meterhoch der Schnee türmte, gab es fast kein Entkommen vor ihnen. Ab Sommer 1942 wurde die 110 dann endgültig abgezogen und die Zerstörergeschwader zu Nachtjägern umgeschult.

  • Bis mindestens Mitte 1944 war die Me 110 mit Abstand der bedeutenste Nachtjäger der Luftwaffe. Außerdem der mit den meisten Abschüssen. Dabei wurde das Flugzeug mit immer mehr Elektronik, Waffen und auch noch einem zusätzlichen Mann vollgestopft, der das ganze zu bedienen hatte. Zuerst wurden die Me 110 vom Boden aus per Radar geführt und mußten dann selbst das "Opfer" visuell ausmachen. Später hatten sie selber Radar und waren in der lage, ihre Beute selbständig zu finden. Auch passive sensoren wurden eingesetzt, zum beispiel ein Gerät, daß das Heckwarnradar "Monica" der Britischen Nachtbomber anpeilte. Diese Radar hat wohl mehr Bombernpiloten das Leben gekostet als es gewarnt hat. Es zog die Nachtjäger an wie Motten.


    Die Bewaffnung wuchs auch zum Schluß auf vier 20mm und zwei 30mm Kanonen nach vorne, ein MG und zwei 20mm Kanonen als "schräge Musik"schräg nach oben. Einer solchen Geballten Feuerkraft konnte kaum ein britischer Nachtbomber wiederstehen. Die schräg eingebauten Kanonen hatten folgende Bewandnis: Aus irgendeinem grund hatten die meisten britischen Bomber keinen Schützen, der den Sektor direkt unter dem Flugzeug abdeckte. Das machten die Nachtjäger sich zunutze, in dem sie praktisch Formation mit ihrem Opfer flogen und ihnen schräg von unten aus geringster Entfernung (oft unter 50 Meter) eine tödliche Salve verpaßten. Da sie keine Leuchtspur benutzen, waren die meisten Überlebenden (und das waren bei Nachtbombern eh nicht viele) der Meinung, die Flak hätte sie erwischt.


    Allerdings gingen diese ganzen Anbauten natürlich zulasten der Flugleistung (vor allem die sperrigen Radarantennen), auch wenn die 110G mit dem DB605 Motor ausgerüstet war. Die meisten Nachtjäger-Asse errangen ihre Erfolge auf Me 110, wie zum Beispiel Heinz-Wolfgang Schnauffer oder Helmut Lendt. Schnauffer erziehlte 121 Abschüsse auf der 110, fast alles viermotorige Bomber. Auch tagsüber wurde die 110 1943 noch eingesetzt. ZG 26 hatte in der Wüste gekämpft, wiederrum vor allem als Erdkampflugzeuge. Dabei hatten sie zuerst 30mm Kanonen in Gondeln eingesetzt. Als Galland 1943 die Verteidigung gegen die amerikanischen Tagbomber organisierte, waren zwei Geschwader Zerstörer immernoch dabei.


    Die schwer bewaffneten 110er (ohne Radar) hatten durchaus ihren Wert. Sie griffen, im Gegensatz zu den 190ern und 109ern, von hinten an und feuerten oft Raketen vom Kaliber 21 cm in die Bomberpulks, gingen dann nahe ran und erledigten versprengte Bomber mit Bordwaffen. Der ständig (bei jedem zweiten bericht über Luftkampf) gezeigte Schußkamerafilm, wo ein deutscher Jäger auf kurze entfernung in eine B-17 reinfeuert, deren kugelturm nutzlos runterhängt, ist von einer 110. Allerdings mit dem Auftauchen der Begleitjäger war die Effektivität der Bomberzerstörer erledigt. Eine 110, vor allem noch mit Kanonengondeln und Raketenrohren, war eine Zielscheibe für Mustangs oder Thunderbolts. Deshalb wuden die Zerstörer immer weiter Ostwärts verlegt, bis es im Mai 1944 zu einem fürchterlichen Gemetzel über Brünn kam, bei dem ZG26 fast aufgerieben wurde. Danach kamen die Überlebenden Piloten zur Nachtjagt und die Geschwader ZG 26 und ZG 76 wurden in Jagdgeschwader (JG 4 und JG 6) umgewandelt.


    Die Wirkung der 110 nachts ließ aber auch nach. Erstens ließ sich die umfangreiche Nachtjagdausrüstung fast nicht mehr in die enge 110 zwängen, zweitens setzte die RAF nun Mosquitos als Fernnachtjäger ein. Der Mosquito war die 110 hoffnungslos unterlegen. Tagsüber wurden die Nachtjäger übrigens selten eingesetzt, da die hochspezialisierten Besatzungen zu wertvoll waren. Sie wurden lediglich eingesetzt, um Bomber, die sich in die Schweiz oder nach Schweden absetzen wollten, abzupassen. Aber gegen Kriegsende wurden die Nachtjäger noch in völlig sinnlosen Nachtschlachtfliegereinsätzen verheizt, vor allem zur Unterstützung der Ardennenoffensive. Aber die 110 blieb als Nachtjäger bis zum Schluß im Dienst.


    Ein paar Maschinen bekamen sogar das modernste Bordradar "Berlin", das schon eine verkleidete Antenne hatte. Insgesamt läßt sich sagen, daß die 110 ein fortschrittliches konzept war, für das die Zeit einfach nicht reif war. 1939 war die Motorenleistung einfach noch nicht da für einen großen Mehrzweckjäger. Allerdings ein zukunftsweisendes Konzept. Daß die 110 so lange in Dienst blieb lag daran, daß sie zufällig für Rollen das ideale Flugzeug war, für die sie nie vorgesehen war. Außerdem war das Nachfolgemuster, die Me 210, ein totaler Flop.

  • Hi Dennis,


    vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen, einiges war dabei, was ich nicht wußte...!!! :gut:

    ...und schlägts Dich in Scheiben, ich steh für drei...!
    Horrido - und fetten Beutel!


    {grusssignatur}

  • War früher bei der Luftabwehr. Da hatten ich mit der BF 110 zu tun, aber hauptsächlich mit der Focke Wulf Weihe und dem Fiesler Storch (Zieldarstellung).
    Interessantes Forum hier. Dank Enkel zum ersten Mal im Internet.