Varianten der Schützenpanzer BMP-1 und BMP-2

  • Schützenpanzer BMP-1


    Sowjetunion; Entwicklung ab 1959; Serienfertigung ab 1966


    Eingesetzt in Afghanistan, Ägypten, Algerien, Angola; Äthiopien, DDR, Deutschland, Finnland, Griechenland, GUS, Iran, Irak, Kuba, Libyen, Mongolei, Nordkorea, Polen, Russland, Schweden, Slowakei, Sri Lanka, Syrien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Uruguay, Vietnam


    Die Entwicklung des Gefechtsfahrzeugs lief 1959 als Objekt 765 "Korschun" (Geier) an. 1965 begann die Produktion einer Vorserie, und im Jahr darauf folgte das nach den Truppenerprobungen modifizierte Modell. Was war neu an diesem von der UdSSR als BMP - Bojewaja Maschina Pechoty (Kampfmaschine der Infanterie) bezeichneten Typ? Äußerlich fiel auf, dass die sowjetischen Konstrukteure vom Radlaufwerk der bis dahin üblichen SPW Typen zum Gleiskettenantrieb übergegangen waren. Auf einen eigenen Antrieb für die Wasserfahrt hatten sie verzichtet, dafür die Kettenform, die Abdeckungen sowie die Leitbleche so gestaltet, dass damit der Antrieb im Wasser gesichert war.


    Das Fahrwerk besteht aus sechs Lauf- und drei Stützrollen je Seite. Den Antrieb übernimmt ein 6 Zylinder Dieselmotor 5UTD-20, der in der rechten Wannenfront eingebaut ist. Die Besatzung besteht aus 3 Mann, dem Fahrer vorne auf der linken Seite, dahinter der Kommandant, sowie einem Richtlenkschützen im Turm. Zusätzlich nimmtder BMP-1 acht Schützen im Heck auf, welche über die beiden hinteren Luken das Fahrzeug betreten und verlassen können. Die Schützen können den Feuerkampf aus dem Fahrzeug heraus mit Hilfe von Schießluken und Sichtperiskopen selbstständig führen.


    Die Bewaffnung des Panzers besteht aus einer im Turm eingebauten 73mm Schützenpanzerkanone 2A28 "Chrom" welche HEAT und HE-FRAG Granaten verschießt. Die Hohlladungsgranaten PG-15W werden automatisch mit der Ladeeinrichtung und die Splittergranaten OG-15W mit der Hand geladen. Insgesamt befinden sich 40 Granaten (24 HEAT und 16 HE-FRAG) im Munitionsbestand. Rechts neben der Kanone ist achsparallel ein 7,62mm PKT MG montiert. Komplettiert wird die Bewaffnung durch vier Panzerabwehrlenkflugkörper 9M14 "Maljutka" (AT-3 "Sagger"), welche ihre Startvorrichtung über der Kanone haben. Gesteuert werden die Flugkörper durch den Richtschützen über eine Lenkeinheit. Die so ausgerüsteten Panzer tragen die Bezeichnung BMP-1SP1 und BMP-1SP2.


    Die mäßigen Leistungen der 9M14 führten zur Überarbeitung des BMP-1. Entstanden ist der BMP-1P, welcher in der Lage ist die Flugkörper 9M111 "Fagott" (AT-4 "Spigot") und 9M113 "Konkurs" (AT-5 "Spandrel") zu verschießen. Die Starteinrichtung befindet sich auf dem Turm nebn der Richtschützenoptik.


    Technische Daten


    Besatzung: 3+8
    Gefechtsgewicht: 13,9to
    Bodendruck: 0,59kg/cm²
    Länge, BK vorn: 6,74m
    Breite (mit Panzerschürzen): 2,94m
    Höhe: 2,07m
    Bodenfreiheit: 0,37m
    Höchsgeschwindigkeit: 65km/h
    Fahrbereich: 600km
    Triebwerk: 6 Zylinder Diesel 5UTD-20 mit 300PS
    Bewaffnung: 1 Glattrohr- BK 73mm; 1 KoaxMG PKT 7,62mm; LFK AT-3 (BMP-1SP1/SP2) oder AT-4/AT-5 (BMP-1P)

    Dateien

    • BMP-1.jpg

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    • BMP-1.jpg

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    Wer früher stirbt, ist länger tot {grusssignatur}

  • Schützenpanzer BMP-2


    Sowjetunion; Entwicklung ab 1975; Serienfertigung ab 1980


    Eingesetzt in Afghanistan, Algerien, Angola; DDR, Finnland, GUS, Indien, Iran, Irak, Jemen, Jordanien, Kuwait, Polen, Russland, Sierra Leone, Slowakei, Sri Lanka, Sudan, Syrien, Tschechien, Ukraine, Uruguay


    Der BMP-2 ist eine verbesserte Version des BMP-1, der größere Designänderungen enthält. Der Motor und die Kraftübertragung sind rechts neben dem Fahrer in der vorderen Wannenhälfte eingebaut. Der Motor ist ein 6 Zylinder Dieselmotor 5UTD-20 mit Turboaufladung, welcher 300PS bei 2600U/min leistet. Er ist mit einem manuellen Schaltgetriebe, welches über fünf Vorwärts- und einem Rückwärtsgang verfügt, gekoppelt. Er ist völlig amphibisch und wird im Wasser wie sein Vorgänger durch die Ketten fortbewegt.


    Die Standartausstattung des BMP-2 besteht aus Nachtsichtoptiken für die Besatzung, Feuerlöschsystem, GPK-59 Kreiselkompass-System, PAZ-Überdruck-ABC System und Motorheizung. das Fahrwerk besteht je Seite aus sechs Lauf- und drei Stützrollen. Die Besatzung besteht aus drei Mann. Dem Fahrer vorne links in der Wanne, sowie Kommandant und Richtschütze im Turm. Im hinteren Fahrzeugteil befindet sich der Raum für sechs voll ausgerüstete Infanteristen. Diese können mit Hilfe von Schießluken in Verbindung mit Sichtperiskopen den Feuerkampf aus dem Fahrzeug heraus führen. Ein weiterer Infanterist sitzt hinter dem Fahrer und besitzt eine eigene Schießluke.


    Betreten und verlassen wird das Fahrzeug über zwei Türen im Fahrzeugheck. Jede dieser Tür hat einen integrierten Kraftstoffbehälter und ein Periskop im Oberteil. Die linke Tür besitzt auch eine Schießluke. Der BMP-2 kann mit Hilfe von Dieselkraftstoff, welcher in den Auspufftopf eingespritzt wird, einen Rauchschirm legen. Dieses System wird TDA genannt und kann nur benutzt werden, wenn der Motor warm ist und das Fahrzeug bewegt wird. Spätere BMP-2 besitzen je Turmseite drei 81mm V902 Rauchkörperwerfer.


    Der BMP-2 führte einen größeren Turm ein, welcher als Hauptwaffe eine 30mm Maschinenkanone 2A42 und ein zu ihr koaxial montierten 7,62mm MG PKT besitzt. Auf dem Turm befindet sich ein Startgerät für die Lenkflugkörper 9M111 "Fagott" (AT-4 "Spigot") oder 9M113 "Konkurs" (AT-5 "Spandrel"). Wegen des größeren Turmes besitzt der BMP-2 auf der hinteren Wannenoberseite anstelle von vier Dachluken des BMP-1 nur zwei. Der Richtschütze kann mit der BMK Einzelfeuer oder eine von zwei automatischen Feueroptionen wählen. Die eine feuert mit einer Rate von 200 bis 300 Schuss/min und die andere mit 500 Schuss/min.


    Die Kanone besitzt eine Doppelgurtzuführung, eine für HE-T und die andere für AP-T. Beide werden mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 970m/sek verschossen. Sie ist voll stabilisiert und hatt einen wirksamen Bereich gegen leicht und mittelstark gepanzerte Ziele von 1000 bis 4000m. Ihr hoher Richtbereich ermöglicht es, sie gegen Flugzeuge und Hubschrauber einzusetzen. Eine Gesamtzahl von 500 Schuss wird für sie mitgeführt. 2000 Schuss für das koaxiale MG und fünf Lenkwaffen befinden sich ebenfalls im Munitionsbestand des Fahrzeuges. Der BMP-2 mod. besitzt ein links am Turm montierten 30mm Granatwerfer AG-17.


    Ein IR-Scheinwerfer ist rechts neben der Kanone montiert und für den Kommandanten ist ein IR-Scheinwerfer OU-3GA2 auf dem Turmdach vorhanden. Produziert wurden die Modelle BMP-2, BMP-2A mit Zusatzpanzerung, BMP-2D mit angebauten Minenflügen je Wannenvorderseite, BMP-2E, die Kommandeursvariante BMP-2K und das jetzige Modell BMP-2 mod.. Er wurde und wird in Tschechien als BVP-2, in Polen als BWP-2 und in Indien als "Sarath" in Lizenz gebaut.


    Technische Daten


    Besatzung: 3+7
    Gefechtsgewicht: 14,6to
    Bodendruck: 0,59kg/cm²
    Länge, BK vorn: 6,74m
    Breite (mit Panzerschürzen): 3,15m
    Höhe: 2,15m
    Bodenfreiheit: 0,42m
    Höchsgeschwindigkeit: 65km/h
    Fahrbereich: 600km
    Triebwerk: 6 Zylinder Diesel 5UTD-20 mit 300PS
    Bewaffnung: 1 BMK 30mm; 1 KoaxMG PKT 7,62mm; LFK AT-4/AT-5; 1 Granatwerfer AG-17 30mm (BMP-2 mod.)

    Dateien

    • BMP-2.jpg

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    • BMP-2 mod.jpg

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    • BMP-2D.jpg

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    Wer früher stirbt, ist länger tot {grusssignatur}

  • Der BMP2d verliert duch das Zusatzgewicht der Panzerung und den montierten Mienenräumer seine Schwimmfähigkeit. Zusatzpanzerung wurde hinten am Turm, auf der Fahrerluke und an den kompletten Seitenpartien angebracht

  • Zitat

    Original von panzerfahrer
    hallo, nehme mal an das auf den bildern sind schweden oder? haben die bei ihren bmp´s den infrarotscheinwerfer vorn rechts gegen herkömliche getauscht?


    Diese Fahrzeuge stammen ja aus den Beständen der Nationalen Volksarmee, welche im Zuge der Wende auf BMP-1 Ost umgerüstet wurden, dazu zählte auch die Zulassung nach STVZO und dazu müssen Scheinwerfer angebaut werden. Die Schweden haben dann diese BMP so übernommen.