IFA Wartburg (311-353 und 1.3)

  • Der PKW des Typs Wartburg (benannt nach der Burg Wartburg) wurde von den Automobilwerken Eisenach in Eisenach von 1956 - 1965 (Typ 311), von 1965 - 1988 (Typ 353), und von 1988 - 1991 (Typ 1.3) gefertigt und zählt zu einen der wenigen Mittelklassefahrzeuge mit einem Kofferraumvolumen von etwas über 500 Liter(Typ 353/1.3). Von 1956 bis 1988 wurde der Wartburg von einem Dreizylinder-Zweitaktmotor angetrieben, ab Mitte Oktober 1988 von einem von VW entwickelten Vierzylinder-Viertaktreihenmotor.


    Entwicklungsgeschichte des Wartburg 311


    Wartburg 311
    Produktionszeitraum: 1956–1965
    Motoren: Zweitakt-Ottomotor: 0,9 l (28–37 kW)
    Länge: 4.300 mm
    Breite: 1.520 mm
    Höhe: 1.450 mm
    Leergewicht: 920 kg
    Wartburg 311/0 Baujahr ab 1956
    Wartburg 311/0 Baujahr ab 1956
    Wartburg 312 heck ab 1965
    Wartburg 312 heck ab 1965
    Wartburg 311 Kombi
    Wartburg 311 Kombi
    Wartburg 312/5 Campinglimousine Baujahr ab 1965
    Wartburg 312/5 Campinglimousine Baujahr ab 1965
    Wartburg Sportwagen 313/1
    Wartburg Sportwagen 313/1


    2. Januar 1956 ab FgstNr. 0009/6:
    Der Wartburg 311 wird aus dem IFA F9 weiterentwickelt. Dieser geht auf das 1940 entwickelte Modell DKW F9 der Auto Union zurück. Zunächst hat der Wartburg 311 einen Hubraum von 900 cm³ und eine Leistung von 28 kW (37 PS). Weitere Verbesserungen gegenüber dem IFA F9 sind eine verstärkte Hinterachse und eine neuentwickelte Karosserie mit großem Kofferraum und Teleskopstoßdämpfer.


    6. Juni 1957 ab FgstNr. 6430/7:
    Die bisherige 130-W-Lichtmaschine wird durch eine 160-W-Version mit passendem Regler ersetzt. Außerdem befindet sich der Regler nicht mehr auf der Lichtmaschine, sondern – der Schwingungsfreiheit wegen – auf dem linken Motorseitenschutz.


    31. Januar 1958 ab FgstNr. 8501/8:
    Das Synchrongetriebe mit synchronisiertem zweiten, dritten und vierten Gang wird eingeführt. Ältere Getriebe können nachgerüstet werden.


    15. Oktober 1958 ab FgstNr. 1175/9:
    Verbesserung der Bremsanlage: Statt der bis dahin verwendeten Bremsbacken mit 38 mm Breite kommen solche mit 50 mm Breite zum Einsatz. Dies erhöht die Gesamtbremsfläche auf 920 cm². An der Vorderachse kommen Duplexbremsen, an der Hinterachse Simplexbremsen zum Einsatz.


    1. Dezember 1958 ab FgstNr. 4557/9:
    Erstes Facelift: Vom Wartburg Sportwagen wird der Kühlergrill übernommen.


    31. Juli 1959 ab FgstNr. 21301/9:
    Die Bodenpartie im Heck wird überarbeitet, gleichzeitig wird ein neuer Kraftstofftank eingeführt, der in einen Kofferraumbodenausschnitt oberhalb des Hinterachstunnels eingeschraubt wird.


    7. September 1959 ab FgstNr. 25501/9:
    Die Scheibenwischeranlage wird komplett überarbeitet: stärkerer Wischermotor, neues verbessertes Übertragungsgestänge.


    23. September 1959 ab FgstNr. 27501/9:
    In der Kupplung wird wegen besserer Haltbarkeit statt des bisher verwendeten Graphit-Rings im Ausrücklager ein Kugellager-Ring verwendet.


    12. November 1959 ab FgstNr. 603104:
    Einführung von weicheren Blattfedern.


    9. Dezember 1959 ab FgstNr. 605100:
    Die Scheinwerferanlage wird überarbeitet: Erstmals kommt asymmetrisches Abblendlicht zum Einsatz (Streuscheiben und Reflektoren überarbeitet).


    5. April 1960 ab FgstNr. 6013356:
    Die Seilzugfernbetätigung der Kofferraumverriegelung entfällt; stattdessen kommt ein Kofferraumschloss zum Einsatz. Die Haubenscharniere werden verstärkt.


    7. April 1960 ab FgstNr. 6013556:
    Neuer Luftfilter mit abnehmbarer Filterkappe und Schnorchel wird eingeführt. Im Vergaser (Typ H 362-18) kommt eine neue Hauptdüse 120 statt bisher 115 zum Einsatz.


    8. April 1960 ab FgstNr. 6013671:
    Die Zentralschmierung entfällt, neue Zahnstangenlenkung mit höherer Übersetzung, gummigelagerte Spurstangenköpfe werden eingeführt. Ein Tankdeckelschloss ersetzt die Entriegelungsmöglichkeit vom Kofferraum aus.


    Modellpalette Wartburg 311


    * 311/0 Standard Limousine viertürig
    * 311/1 Luxus Limousine viertürig
    * 311/2 Kabriolett zweitürig
    * 311/3 Coupé zweitürig
    * 311/4 Polizeieinsatzwagen (Kübelwagen) zweitürig
    * 311/5 Camping Limousine fünftürig mit Faltdach
    * 311/7 Schnelltransportwagen (Pickup) zweitürig
    * 311/8 Schiebedach Limousine viertürig
    * 311/9 Kombi dreitürig
    * 311-300 Hardtop Coupé (HT) zweitürig
    * 313/1 Sportwagen zweitürig
    * 312/0 Standard Limousine viertürig
    * 312/1 Luxus Limousine viertürig
    * 312/5 Camping Limousine fünftürig mit Faltdach
    * 312-300 Hardtop Coupé (HT) zweitürig
    * Prototypen
    o 311/x Bellevue zweitürig
    o 311 VEB KWD-Kabriolett mit Panoramascheibe
    o 311/1000 Schiebetür Kombi
    o 314 P100 Stufenheck Limousine viertürig
    o 313/2 Sportcoupé zweitürig



    1. September 1965 ab FgstNr. 65.533: schrittweise wird das Modell 353 mit dem Übergangsmodell 312 eingeführt (Rahmen des 353 mit Karosserie 311)


    1. Juni 1966 ab FgstNr. 01.30 001: neue Karosserie, entworfen wie auch schon der 311, von dem Eisenacher Designer Hans Fleischer. Er wurde in dieser Zeit von den Formgestaltern Clauss Dietel und Lutz Rudolph unterstützt.


    1. Juli 1966 ab FgstNr. 02.14 001: neues Getriebe (Typ 353)


    1968 Einführung des Wartburg Tourist mit Karosserie des VEB Karosseriewerke Halle/Saale (mit noch geschlossener C-Säule)


    6. Mai 1969 ab FgstNr. 04.10 474: Einführung des neuen Motors Typ 353-1 mit 36,8 kW


    1970 Bei der Touristvariante werden der C-Säule Luftauslässe hinzugefügt.


    3. März 1975 ab FgstNr. 10.06 948: Einführung des Wartburg 353 W mit Scheibenbremsen vorne und vielen Detailänderungen. Die Karosserie bleibt unverändert.


    14. Juni 1982 ab FgstNr. 17.20 932: Einführung des Registervergasers Jikov 32 SEDR mit Ansauggemischvorwärmung (von der Umrüstung älterer Modelle wird abgeraten). Neue Bremstrommeln hinten und H4-Scheinwerfer.


    2. Januar 1984 ab FgstNr. 19.00 401: Einführung der Ausführung „S“ statt der bisherigen Ausführung „de luxe“. Kennzeichen der Sonderausführung:


    * mattschwarze PVC-Türfensterrahmen
    * Armaturenverkleidung mit Kunstleder in Holzmaserung
    * Kofferraumauskleidung
    * Nebellichtanlage (Nebelscheinwerfer und -schlusslicht)
    * Zweiklangfanfare
    * Knüppelschaltung
    * heizbare Heckscheibe
    * Malimo-Kord-Bezugsstoff


    Zudem werden bei allen Modellen die bis dahin verchromten Karosserieteile schwarz plastpulverbeschichtet. (Ein Zeichen der Rohstoffknappheit der DDR-Wirtschaft, und ein Versuch, mit dem Zeitgeschmack Schritt zu halten.)


    30. Juni 1985 ab FgstNr. 20.24 100: Neues Frontmittelteil mit rechteckigen Scheinwerfern in Verbindung mit vorneliegendem Kühler. Damit wird sich erstmals vom hintenliegenden Kühler des DKW verabschiedet



    Produktionszahlen (1966–1988)


    * 1966-1975 Wartburg 353, 356.330 Stück
    * 1975-1988 Wartburg 353 W, 868.860 Stück


    Modellpalette Wartburg 353


    * Limousine 4-türig
    * Kombi fünftürig („Tourist“)
    * Pickup zweitürig („Trans“)
    * Prototypen
    o Wartburg 355 (siehe Bild)
    o Wartburg mit Gasturbinen-Antrieb
    o Wartburg Rallye Trans (Stückzahl: 3 [2x Original / 1x Replika], siehe Link)
    o Wartburg 353 WR Prototype mit zwei Motoren (Stückzahl: 1, siehe Link)
    o RGW Auto 610 M (siehe Bild)
    o Wartburg 360 (ähnlich dem Audi80/Audi100 wie im Artikel beschrieben)
    o Wartburg 400 (Kübelwartburg für die NVA)
    o Wartburg 760 (Hängebauchschwein)
    * Sondermodelle
    o MED-Notarzteinsatzfahrzeug des DRK der DDR im Bereich des DMH, SMH, DHD sowie der NVA (insgesamt ca. 100 Fahrzeuge, davon 4 im Dienste der Nationalen Volksarmee)


    Geschichte des Wartburg 1.3 (1988–1991)


    Am 12. Oktober 1988 fand der Serienanlauf des Modells Wartburg 1.3 mit VW-Motor statt. Dieser 43 KW (58 PS) starke Motor wurde ursprünglich für den VW Polo 86c entwickelt und in der DDR unter Lizenz nachgebaut. Neben dem neuen Motor und einem neuem 4-Gang-Getriebe gibt es gegenüber dem Wartburg 353 nur einen leicht retuschierten Innenraum. Der Karosseriegrundkörper und das Fahrzeugkonzept mit separatem Kastenprofilrahmen und aufgesetzter Trapezform-Karosserie wurden beibehalten. Wie beim Trabant 1.1 ist auch beim Wartburg 1.3 der optische Unterschied zum Vorgänger nicht sehr groß. Aber gegenüber dem neuen Trabant deutlich erkennbar.


    Zahllose Prototypen, die sich heute in Museen (zum Beispiel AWE-Museum Eisenach, Sächsisches Fahrzeugmuseum Klaffenbach) befinden, belegen, dass es anders hätte sein können. Teils aus ideologischen Gründen, teils aus materiellen Gründen (die Investitionen für eine komplette Fertigungsumstellung waren für die DDR-Wirtschaft nicht zu verkraften) erreichten diese Prototypen nie die Serienfertigung. Nicht zuletzt kostete die geplante, aber nie realisierte Entwicklung eines RGW-Autos (unter anderem zusammen mit Škoda) wichtige Entwicklungsjahre.


    Mit dem Modellsprung war ein horrender Preissprung verbunden. Der Grundpreis von etwa 20.000 bis 22.000 Mark für den Wartburg 353 wurde auf über 30.000 Mark für den Wartburg 1.3 erhöht. Für viele DDR-Bürger, die jahrelang auf einen neuen Wartburg gespart hatten und den Preis als – wie in der DDR bei Konsumgütern allgemein üblich – wenigstens einigermaßen verlässliche Größe einkalkuliert hatten (Preissteigerungen erfolgten eher schleichend), ergab sich plötzlich ein unvorhergesehenes Finanzierungsproblem. Ratenkauf oder Kreditaufnahme waren beim Neuwagenkauf nicht vorgesehen (obwohl sonst durchaus üblich), Leasing oder sonstige in der Marktwirtschaft üblichen Finanzierungsmöglichkeiten waren in der DDR unbekannt; das Fahrzeug war zum Zeitpunkt der Abholung immer bar oder mit Scheck zu bezahlen. Ein Aufschub des PKW-Kaufes war, wenn überhaupt möglich, so doch problematisch; wahrscheinlicher ist jedoch, dass bei Nichtkauf des Fahrzeuges die Berechtigung verfiel. Dieser Preissprung beim langersehnten Viertakt-Wartburg sorgte bei der Bevölkerung für eine Desillusionierung über die künftigen Produkte des DDR-Automobilbaus. Deren Preis glich jetzt in etwa den Westimporten von Peugeot und Citroën bei deutlich schlechterem Design und Ausstattungsumfang.
    Grundlage des 1.3 - Der Kastenprofilrahmen


    Es gibt für alle 311er Karosserievarianten einen Rahmen, alle 353er ob Limousine, Tourist oder Trans haben denselben Rahmen und beim 1.3er ist es genau so. Der einzige Unterschied innerhalb einer Baureihe ist, dass die 311er Kombis/Camping und der 353er/1.3er Tourist stärkere Hinterfedern haben. Die lastabhängigen Druckübersetzer (LAD) für die Hinterbremse haben bei den Tourist- und Transtypen ebenfalls andere Einstellwerte. In der Bauform gleichen sie aber der Limousine und sind daher austauschbar.


    LAD-Typen:


    * Limousine: 17 kp a 11,7 kg Farbliche Kennzeichnung: Blau
    * Tourist: 31 kp a 30,6 kg Farbliche Kennzeichnung: Gelb
    * Trans: 15 kp a 11,8 kg Farbliche Kennzeichnung: Grün


    Vorgeschichte des 1.3


    Bereits Anfang der 60er Jahre hatte man bei AWE begonnen, einen Viertaktmotor zu entwickeln, was aber weder vom ZK noch vom Politbüro gern gesehen wurde. Eigentlich war 1972 der Motor fertig, er wurde aber auf Grund des Alpha-Deals mit VW nicht verwendet. Der Wartburgmotor AWE 1600 (Arbeitsname: 400) war ein Vierzylinder-Viertaktreihenmotor mit 1.6 l Hubraum und 82 PS. Der VW-Motor war eigentlich zu groß für den Motorraum des Wartburgs; das machte einen Quereinbau und ein geändertes Vierganggetriebe erforderlich. Ein Längseinbau wurde beim 1.3-Prototypen versucht, aber aus Gründen der Ästhetik und einer Vorgabe der Barkaswerke (Quereinbau) verworfen (siehe Bild). Die Fertigungseinrichtungen für diesen Typ waren schon im Bau.


    Das oben genannte RGW-Fahrzeug gab es wohl als Prototypen mit dem Beinamen „Hängebauchschwein“, dieses Fahrzeug wurde aber nie in Serie gebaut.


    Der neue 1.3er machte umfangreiche Investitionen erforderlich. Sonst hätte er selbst in dieser Form kaum gebaut werden können.


    Prototypen


    Auch wurden die Prototypen Wartburg 360 (1974) und 610 M (1978) mit selbsttragender Karosserie nie in Serie gebaut, wobei beide Fahrzeuge den 1.3 bereits ahnen ließen und der Wartburg 360 Ähnlichkeiten mit dem Audi 80 und dem Audi 100 hat.


    1987/1988 wurde damit begonnen, den 1.3 zu bauen. Zuerst sollte er 1300 heißen und in der S-Ausführung ein Armaturenbrett wie im Polo 2 (Bj. 1981–1994) und ein Fünfganggetriebe erhalten. Der 1.3 Tourist wurde zwar schon 1988 mit der Limousine zusammen in Leipzig präsentiert, aber erst im Februar 1989 lief die Serienfertigung des 1.3 Tourist N/S an. Es gab also einen Produktionszeitraum, in dem die 1.3-Limousine parallel mit dem 353 W Tourist/353 W Trans zusammen gebaut wurde. Dies wurde vermutlich dadurch bewerkstelligt, dass man alte Rahmen von der Halde genommen hat.


    Änderungen und Neuerungen gegenüber dem Wartburg 353 W


    * Änderungen:


    Im 1.3 ist zum einen der neu gestaltete Innenraum zu nennen. Anfangs noch mit Teilen aus der 353-W-Produktion (brauner Stoff, kurze schwarze Griffe), dann aber mit neuen (schwarzer Stoff, lange schwarze Griffe aus dem Opelregal). Ebenso verhielt es sich mit den Sitzen. Die Instrumente wurden vom 353 W bis auf die KMVA (Kraftstoffmomentanverbrauchsanzeige) übernommen, das Armaturenbrett und dessen Gestaltung wurden komplett überarbeitet. Auch kam ein neuer Lenksäulenkombinationsschalter (Blinker/Wischer) zum Einsatz. Aus dem 353 W wurden lediglich anfangs die Kopfstützen übernommen, dann jedoch im Laufe der Serie gegen solche aus mit Stoff bezogenem Schaumstoff ersetzt.


    Weitere Änderungen waren: neue Frontpartie und eine geänderte Motorhaube gegenüber dem 353 W, neue ausgestellte Kotflügel vorn und hinten sowie eine andere Blinkeranordnung. Übernommen aus dem 353 W wurden die Frontscheinwerfer, die Türen und die ab 1984 verbauten Kunststofftüraußen- und -innengriffe sowie die Front- und Heckscheibe (Limousine). Auch wurden beim Tourist die Heckaußenkotflügel wieder mit Glasfaserverstärktem Kunststoff in etwas runderer Form ausgeführt.


    * Neuerungen:


    Spurverbreiterung vorn und hinten sowie neue Radmitnehmer vorn, die mit denen im 353 W nicht baugleich sind.
    Der neue 1,3-l-Motor (bauähnlich mit der EA-111-Baureihe von VW) erhielt eine Halterung, damit er auf den geänderten Rahmen passte. Diese Motorgeneration wurde als BM860 in den Wartburg, als BM 880 im Barkas B1000-1 und als BM820 mit geringerem Hubraum (1,1-l) im Trabant 1.1 ab 1990 verbaut. Der Motor selbst wurde in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) auch für VW in geänderter Form gefertigt. Diesen Deal machten die Barkaswerke 1984 mit Volkswagen.
    Das neue Vierganggetriebe von Wartburg war quer zur Fahrtrichtung eingebaut. Daher ergab sich die Notwendigkeit für neue Antriebswellen, eine kurze und eine lange. Die neue Karosseriegestaltung brachte auch neue Lampen und Leuchten mit sich. Zum einen wurden die noch u-förmigen Heckleuchten des 353 W durch neue flache Vierkammerleuchten ersetzt, zum anderen wurden die Frontblinker mit in die Frontpartie integriert, wobei kleine Zusatzblinker in der Außenhaut der Kotflügel verblieben. Die Änderung der Heckleuchten erforderte bei der Touristvariante zusätzliche Leuchten unter der Heckklappe, die ebenfalls neu war, wie aber beim 353 W aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die Heizung mit Belüftungsgebläse wurde ebenfalls komplett neu konstruiert. Die Stoßstangen waren ebenfalls neu, statt der alten Blechstangen kamen nun unempfindlichere Kunststoffstangen zum Einsatz, welche im Falle eines Unfalls leichter austauschbar sein sollten. Unglücklicherweise waren die Aufhängungen für die vorderen Kotflügel so konstruiert, dass bei Unfällen die Kotflügel meistens mitverformt wurden.


    Das Konzept des schnellen und günstigen Austausches ganzer Fahrzeugpartien wurde beim 1.3 erweitert.


    Das Fahrzeug wurde schließlich 1988 auf der Leipziger Herbstmesse vorgestellt – ohne zu ahnen, dass es das AWE nur noch ca. drei Jahre geben würde.


    Experimente:


    Es wurden jeweils in der laufenden Serie immer wieder Neuerungen getestet. Dazu zählten eine Schwimmsattelbremse und ein Fünfganggetriebe

  • Der IFA Wartburg 400 ist ein schwimmfähiges Fahrzeug. Die Basis ist der Wartburg vom Typ 353.


    Technische Daten Wartburg 353
    * L/B/H: Limousine: 4.220/1.640/1.495 mm; Tourist: 4.380/1.640/1.495 mm; Achsstand: 2450 mm
    * Motor: Dreizylinder-Zweitakt-Ottomotor, flüssigkeitsgekühlt
    * Hubraum: 992 cm³
    * Leistung: 36,8 kW / 50 PS
    * Drehmoment: 10 kpm bei 3000/min
    * Kraftstoff: Zweitaktgemisch 1:50, min 88 ROZ
    * Vergaser: Fallstromvergaser BVF-40, ab 1982 Registervergaser Jikov 32 SEDR
    * Getriebe: Viergangzahnradgetriebe / ein Rückwärtsgang, vollsynchronisiert
    * Freilauf in allen Gängen, manuell sperrbar
    * Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung mit Torsionsfeder, Typ: T 10-12K
    * Fahrwerk: Einzelradaufhängung, vorn getrieben, Felgen 13", Reifen 165-SR 13, 175/70 R13 oder 185-SR 13
    * Wendekreis: 10,2 m
    * Bremsen: feststellbare Handbremse, Simplex Trommelbremsen hinten, Scheibenbremsen vorn
    * Akkumulator: 12 V / 38 Ah (ab 1981)
    * Zündanlage: Unterbrecher, je Zylinder 1 Zündspule; elektronische Zündung nachrüstbar
    * Elektroanlage: Gleichstromlichtmaschine 12 V / 220 W, ab 1975 Drehstromlichtmaschine 12 V / 588 W
    * Hauptbeleuchtung: ab 1978 H4 Halogenscheinwerfer 65/55 W
    * Kofferraum: 525 l(Limousine); L/B/H 1940/1300/860 mm (Tourist)
    * Gesamtmasse Leer/Nutzmasse/Gesamtlast: Limousine: 920 kg/400 kg/1.320 kg; Tourist: 970 kg/440 kg/1410 kg