Mittelschwerer Kampfpanzer M-84
Jugoslawien; Entwicklung ab 1979; Serienfertigung ab 1984
Eingesetzt in Bosnien, Kroatien, Serbien, Slowenien
Die Vorbereitung der Produktion und die Durchkonstruktion der Modifikationen benötigten mehrere Jahre und so wurden die ersten Prototypen ab 1982 für Tests übernommen und die Serienfertigung lief 1984 an. Wichtigster Unterschied zum T-72M ist die Feueranlage des M-84. Diese trägt die Bezeichnung SUV-M-84, wurde in Jugoslawien entwickelt und erlaubt den manuellen, halbautomatischen und
vollstabilisierten Betrieb.
Das System besteht aus digitalem Feuerleitrechner, Bediengerät, Kreiseln, einem Querwindsensor, einem Richtschützengriff und der DNNS-2 Optik. Der auf der vorderen Turmoberseite angebrachte Querwindsensor ist das markanteste Erkennungsmerkmal des M-84. Der Sensor erfasst automatisch die Außentemperatur, den Luftdruck, sowie Windrichtung und -geschwindigkeit. Diese Daten werden an den Feuerleitrechner übermittelt und dort bei der Ermittlung des Haltepunktes mit einbezogen.
Mehrere Kreiselkompasse sind im Turm untergebracht und ermitteln die Position von Wanne und Turm. Herzstück des M-84 ist die DNNS-2 Optik des Richtschützen.
Diese kombinierte Tag/Nachtsichtoptik ersetzt die beim T-72M übliche Kombination aus TPD-K1 und TPN-1-49-23. Sie vereint dabei Tagsichtoptik, Restlichtverstärker und Laserentfernungsmesser in einem Modul mit binokularem Einblick und gemeinsamer Steuereinheit. Hierdurch ergibt sich im Vergleich zum T-72 eine nicht unerhebliche Ersparnis an Platzbedarf im Innenraum. Durch die Kombination in einer Einheit ist der Richtschütze des M-84 in der Lage den Laserentfernungsmesser auch beim Nachtkampf einzusetzen. Der Richtschütze hat, anders als beim TPD-K1, die Möglichkeit aus zwei Laserechos auszuwählen. Der Kommandant des M-84 verfügt über eine in die Kuppel integrierte DNKS-2 Optik, welche die TKN-3 des T-72 ersetzt. Sie verfügt über einen Tagkanal und einen eingebauten Restlichtverstärker.
Da der Kommandant mit der Optik Ziele markieren und an den Richtschützen übergeben kann erhöht sich der Kampfwert des M-84 gegenüber den T-72 erheblich. Weitere Änderungen an den Optiken des M-84 betreffen die Nutzung der PPV-3 Optik für den Fahrer, sowie den Ersatz aller Winkelspiegel durch Modelle aus jugoslawischer Produktion. Der M-84 ist an der Turmfront mit fünf Nebelwurfbechern rechts der Kanone und sieben links davon ausgerüstet. Die Wannenseiten sind mit leichten Kettenblenden geschützt, welche auch bei späteren T-72 Modellen im Einsatz sind.
Das Fahrwerk besteht je Seite aus sechs mittelgroßen, durch Drehstäbe gefederte, Laufrollen und drei Stützrollen. Der M-84 wird von dem bekannten 12 Zylinder Dieseltriebwerk W-46-6 angetrieben. Als Hauptwaffe dient dem M-84 die durch einem 2E42-2 Stabilisator gehaltene 125mm Glattohrkanone 2A46.
Sie wird durch einem unter dem Turmboden montierten automatischen Lader mit Munition versorgt. Im Lader befinden sich 22 Granaten, weitere 20 werden im Kampfraum mitgeführt. Als Munitionsarten stehen APFSDS, HE-FRAG und HEAT-FS zur Verfügung.
Des Weiteren besitzt der Panzer als Sekundärbewaffnung ein koaxial zur Kanone montiertes 7,62mm PKT MG und ein 12,7mm NSWT Fla-MG.
Der M-84 wurde ausschließlich für die Jugoslawische Volksarmee hergestellt.
Zwischen 1984 und 1988 wurden insgesamt 370 Panzer dieses Typs ausgeliefert.
Technische Daten
Besatzung: 3
Gefechtsgewicht: 41to
Bodendruck: 0,83kg/cm²
Länge, BK vorn: 9,53m
Breite (mit Panzerschürzen): 3,46m
Höhe (ohne FlaMG): 2,19m
Bodenfreiheit: 0,43m
Höchstgeschwindigkeit: 60km/h
Fahrbereich: 500km
Triebwerk: 12 Zylinder Diesel W-46 mit 780PS
Bewaffnung: 1 Glattrohr- BK 125mm, 1 KoaxMG PKT 7,62mm, 1 FlaMG NSWT 12,7mm