Mittelschwerer Kampfpanzer T-72UA
Ukraine
Entwicklung ab 2008
Serienfertigung seit 2012
Eingesetzt in Äthiopien
Der T-72UA stellt ebenfalls ein Update für vorhandene T-72B dar. Das Laufwerk, welches dem erhöhten Gewicht des Panzers angepasst wurde, besteht je Seite aus sechs Lauf- und drei Stützrollen. Die Antriebszahnkränze liegen hinten und die Leitrollen vorne.
Als Antrieb wird ein 5 Zylinder Diesel 5TDFMA verwendet. Dieser ist kompakter als der ursprünglich verwendete W-84. Hierfür wurde das Wannenheck verändert und der Auspuff wanderte auf die rechte Seite. Somit konnte auf die hintere linke Wannenseite eine APU eingebaut werden. Mittig in der Wannenfront sitzt der Fahrer. Auf der Wannenfront wurden Blöcke der Kontakt-1 Reaktivpanzerung montiert. Weitere Blöcke der Kontakt-1 Reaktivpanzerung wurden an den angepassten Seitenschürzen montiert.
Der Turm ist mittig auf der Wanne des Panzers aufgesetzt. Er bietet Platz für den Kommandanten, rechts im Turm und dem Richtschützen, links im Turm.
Die Grundpanzerung wird im Frontbereich durch die neue Nozh Reaktivpanzerung verstärkt. Ein Starter mit 8 Nebelmittelwerfern ist links am Turm montiert.
Der Panzer ist mit einer 1A40-1 Feuerleitanlage ausgerüstet. Diese ist sehr primitiv und besteht hauptsächlich aus der bekannten TPD-K1 Richtschützenoptik mit Laserentfernungsmesser. Das System ist in der Lage rudimentäre Berechnungen des Haltepunktes vorzunehmen, wobei es auf Werte wie Temperatur, Geschwindigkeit, Entfernung zum Ziel und usw. zurückgreift. Es verfügt über keinen Feuerleitrechner und bezieht Werte wie etwa Verkantung oder Geschwindigkeit des Ziels nicht in die Berechnung mit ein. Auch ist das 9K120 „Svir“ Lenkwaffensystem eingebaut.
Hiermit können Lenkwaffen des Typs 9M120 „Invar“ oder der ukrainischen Version „Kombat“ verschossen werden. Diese wird mit einem Laser gesteuert und folgt dem SACLOS Prinzip. Zur Zielbeleuchtung und Visierung ist der Panzer mit der 1K13-49 Optik/Lenkeinheit ausgerüstet. Diese beinhaltet Tagkanal, den Laser zur Steuerung der Lenkwaffe, sowie einen Restlichtverstärker. Die Optik ist in der Höhe stabilisiert und wird an Stelle der TPN-3-49 Nachtsichtoptik verwendet. Die 9M120 Lenkwaffe kann auf Entfernungen bis zu 4000m eingesetzt werden. Dem Kommandanten steht eine TKN-3 Optik zur Verfügung. Als Hauptbewaffnung des T-72B dient weiterhin die 125mm Glattrohrkanone 2A46M, welche von einem 2E42-2 Stabilisierungssystem geführt wird.
Der Höhenrichtantrieb arbeitet elektrohydraulisch, der Seitenrichtantrieb elektromechanisch. Der Munitionsbestand des T-72B beläuft sich auf insgesamt 45 Granaten und Treibladungen, inklusive bis zu vier Lenkraketen.
Neben den Lenkraketen werden APFSDS, HEAT-FS und HE-FS verwendet.
Als Sekundärbewaffnung sind koaxial zur Kanone ein 7,62mm PKT MG und auf der Kommandantenkuppel ein 12,7mm NSWT Fla-MG montiert. Es gibt zwei Versionen des Panzers. Der T-72UA4 wie er hier beschrieben ist, wurde 2012 Kasachstan angeboten. Äthiopien kaufte im Juni 2011 die Version T-72UA1. Diese ist nicht mit der 1K13-49 Leitanlage für die 9K120 ausgerüstet. Hier ist die TPN-3-49 Optik für den Richtschützen verbaut. Ein weiterer Unterschied besteht bei der Wahl des Fla-MGs. Anstelle des NSWT ist hier das ältere DShKM verbaut.
Technische Daten
Besatzung : 3
Gefechtsgewicht : 45to
Bodendruck : 0,90kg/cm²
Länge, BK vorn : 9,53m
Breite (mit Panzerschürzen) : 3,59m
Höhe (ohne FlaMG) : 2,23m
Bodenfreiheit : 0,47m
Höchstgeschwindigkeit : 65km/h
Fahrbereich : 500km
Triebwerk : 5 Zylinder Diesel 5TDFMA mit 1050PS
Bewaffnung : 1 Glattrohr- BK 125mm
1 KoaxMG PKT 7,62mm
1 FlaMG DShKM 12,7mm